Constantin von und zu Liechtenstein

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Liechtensteiner Fürstenfamilie

SD Fürst Hans-Adam II

Prinz Constantin Ferdinand Maria von und zu Liechtenstein, Graf zu Rietberg, (* 15. März 1972 in St. Gallen; † 5. Dezember 2023[1]) war ein liechtensteinischer Jurist und Unternehmer.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prinz Constantin wurde am 15. März 1972 im Schweizer St. Gallen geboren. Er war der jüngste Sohn des Fürsten Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein und seiner Ehefrau Marie geb. Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau. Sein Grossvater väterlicherseits war Fürst Franz Josef II. Seine zwei Brüder sind der Thronfolger Erbprinz Alois und Prinz Maximilian, seine jüngere Schwester ist Prinzessin Tatjana, verheiratete von Lattorff.[2] Wie alle Mitglieder des Hauses führte er die Anrede Seine Durchlaucht und das Wappen des Fürstlichen Hauses.[3]

Prinz Constantin besuchte die Primarschule Vaduz-Ebenholz und trat 1983 ins Liechtensteinische Gymnasium ein, das er 1991 mit der Matura abschloss. Er schrieb sich 1992 in die Paris-Lodron-Universität Salzburg ein und schloss sie 1997 mit dem Magister der Rechtswissenschaft ab.[4]

Nach Studienabschluss war er für die Raiffeisen Private Equity Management AG (RPEM) und die US-Investmentbank Brown Brothers Harriman in verschiedenen Funktionen tätig. Bis 2011 war er geschäftsführender Gesellschafter der Grünwald Equity Beteiligungs-GmbH, einer Investorin in deutsche mittelständische Unternehmen. Ab 2012 war er Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Fürst Liechtenstein. Zusätzlich hatte er weitere Funktionen inne, u. u. Verwaltungsratsvorsitzender der Rice Tec AG, Stiftungsratsmitglied der Stiftung Fürst Liechtenstein II, Verwaltungsrat der First Participation AG, Beirat der Grünwald Equity Beteiligungs GmbH und Mitglied des Advisory Boards von L-GAM.[5]

2019 wurde Prinz Constantin zum Mitglied des Österreichischen Rates für Nachhaltige Entwicklung in Wien ernannt,[6] dessen vorrangige Ziele die Durchdringung der Sustainable Development Goals der UN Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung, Konkretisierung und Sichtbarmachung von Nachhaltigkeit sowie die Unterstützung und Beschleunigung von entsprechenden Aktivitäten in Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Wissenschaft, Medien und Öffentlichkeit sind.[7]

Prinz Constantin starb unerwartet am 5. Dezember 2023.[1] In der Folge wurde eine zweitägige Staatstrauer angeordnet.[8]

Ehe und Nachfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Standesamtlich heiratete Prinz Constantin am 14. Mai 1999 Marie Gabriele Franziska Gräfin Kálnoky von Kőröspatak (* 16. Juli 1975) in Vaduz, dem Hauptort Liechtensteins. Die kirchliche Trauung fand am 17. Juli in Číčov, einer slowakischen Gemeinde, statt. Kálnoky von Kőröspatak ist die jüngste von sechs Töchtern des Alois Graf Kálnoky von Kőröspatak (1931–2022) und seiner Gattin Sieglinde, geb. Freiin von Oer (* 1935). Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor:[2][4]

  • Moritz Emanuel Maria (* 27. Mai 2003)
  • Georgina Maximiliana Tatjana Maria (* 23. Juli 2005)
  • Benedikt Ferdinand Hubertus Maria (* 18. Mai 2008)

Erbfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem 1606 geschlossenen Familienvertrag zufolge wird die Erbfolge Liechtensteins patrilinear geregelt. Damit stand Constantin zum Zeitpunkt seines Todes an siebter Stelle der Thronfolge.[9]

Vorfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ahnentafel Prinz Constantin von und zu Liechtenstein
Urur­gross­eltern

Prinz
Alfred von und zu Liechtenstein
(1842–1907)
⚭ 1865
Prinzessin
Henriette von und zu Liechtenstein
(1843–1931)

Erzherzog
Karl Ludwig von Österreich
(1833–1896)
⚭ 1873
Prinzessin
Marie Therese von Braganza
(1855–1944)

Graf
Joseph von Wilczek
(1861–1929)
⚭ 1884
Gräfin
Elisabeth Kinsky von Wchinitz und Tettau
(1865–1941)

Graf
Zdenko Kinsky von Wchinitz und Tettau
(1844–1932)
⚭ 1877
Gräfin
Georgine Festetics von Tolna
(1856–1934)

Fürst
Ferdinand Bonaventura Kinsky von Wchinitz und Tettau
(1834–1904)
⚭ 1856
Prinzessin
Marie von und zu Liechtenstein
(1835–1905)

Fürst
Adolf von Auersperg
(1821–1885)
⚭ 1857
Gräfin
Johanna Festetics von Tolna
(1830–1884)

Graf
Johann von Ledebur-Wicheln
(1842–1903)
⚭ 1868
Gräfin
Karoline Czernin von und zu Chudenitz
(1847–1907)

Graf
Heinrich Larisch von Moennich
(1850–1918)
⚭ 1871
Gräfin
Henriette Larisch von Mönnich
(1853–1916)

Urgross­eltern

Prinz Alois von und zu Liechtenstein
(1869–1955)
⚭ 1903
Erzherzogin Elisabeth Amalie von Österreich (1878–1960)

Graf Ferdinand von Wilczek
(1893–1977)
⚭ 1921
Gräfin Norbertine Kinsky von Wchinitz und Tettau (1888–1923)

Graf Ferdinand Vincenz Rudolf Kinsky von Wchinitz und Tettau (1866–1916)
⚭ 1892
Prinzessin Aglaë Franziska von Auersperg
(1868–1919)

Graf Eugen von Ledebur-Wicheln
(1873–1945)
⚭ 1910
Gräfin Eleonore Larisch von Moennich
(1888–1975)

Gross­eltern


Fürst Franz Josef II. (1906–1989)
⚭ 1943
Gräfin Georgina von Wilczek (1921–1989)

Graf Ferdinand Carl Kinsky von Wchinitz und Tettau (1907–1969)
⚭ 1933
Gräfin Henriette von Ledebur-Wicheln (1910–2002)

Eltern


Fürst Hans-Adam II. (* 1945)
⚭ 1967
Gräfin Marie Kinsky von Wchinitz und Tettau (1940–2021)

Prinz Constantin von und zu Liechtenstein (1972–2023)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Seine Durchlaucht Prinz Constantin ist verstorben. In: Liechtensteiner Vaterland. 6. Dezember 2023, abgerufen am 6. Dezember 2023.
  2. a b William Bortrick: HSH Hans-Adam II, Prince of Liechtenstein. The Royal Family of Liechtenstein. House of Liechtenstein. Burke’s Peerage, abgerufen am 31. Mai 2019.
  3. Hausgesetz des Fürstlichen Hauses Liechtenstein vom 26. Oktober 1993, Art. 2, Abs. 5. In: Liechtensteinisches Landesgesetzblatt. Nr. 100, 6. Dezember 1993 (online).
  4. a b Seine Durchlaucht Prinz Constantin von und zu Liechtenstein. In: exclusiv. Nr. 69. Vaduz ⁠ August 2002.
  5. Gruppenleitung. Stiftung Fürst Liechtenstein, abgerufen am 14. Juni 2019.
  6. Mitglieder des Rates. Österreichischer Rat für Nachhaltige Entwicklung, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. September 2019; abgerufen am 14. Juni 2019.
  7. Über den Rat. Österreichischer Rat für Nachhaltige Entwicklung, abgerufen am 14. Juni 2019.
  8. Regierung ordnet zweitägige Staatstrauer an. In: Radio Liechtenstein. 6. Dezember 2023, abgerufen am 7. Dezember 2023.
  9. Das Hausgesetz des Fürstenhauses Liechtenstein. Sekretariat Seiner Durchlaucht des Fürsten von Liechtenstein, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Mai 2019; abgerufen am 31. Mai 2019.