Copa Sudamericana 2016

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Copa Sudamericana 2016
Pokalsieger Chapecoense (1. Titel)
Beginn 9. August 2016
Ende 24. November 2016
Mannschaften 47
Spiele 92  (davon 90 gespielt)
Tore 181  (ø 2,01 pro Spiel)
Torschützenkönig Kolumbien Miguel Borja
Paraguay Cecilio Domínguez (je 6 Tore)
Copa Sudamericana 2015

Die Copa Sudamericana 2016 war die 15. Ausspielung des nach der Copa Libertadores zweitwichtigsten südamerikanischen Fußballwettbewerbs für Vereinsmannschaften, der aufgrund des Sponsorings des französischen Mineralölunternehmens Total seit 2013 auch unter der Bezeichnung „Copa Total Sudamericana“ firmiert. Es nahmen wie im Vorjahr 47 Mannschaften aus den 10 Mitgliedsverbänden der CONMEBOL, einschließlich Titelverteidiger Independiente Santa Fe aus Kolumbien, teil. Neben diesem stellten Argentinien sechs und Brasilien acht Teilnehmer; die übrigen acht Länder jeweils vier Teilnehmer am Wettbewerb. Dieser wurde wie bisher in der zweiten Jahreshälfte ausgespielt.

Der Wettbewerb wurde vom Absturz des LaMia-Flug 2933 überschattet, bei dem 19 Spieler und 26 Funktionäre des Finalisten Chapecoense verstarben, die sich auf dem Weg nach Medellín, dem Hinspielort der Endspielpaarung, befanden.

Modus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie im Vorjahr gab es vor dem Achtelfinale wieder zwei Runden. In der 1. Runde starteten die acht Länder (mit Ausnahme Argentiniens und Brasiliens) mit ihren jeweils vier Mannschaften. Die Teilnehmer aus Argentinien und Brasilien stießen erst in der 2. Runde dazu, wobei die Teams beider Länder jeweils gegeneinander spielten. Titelverteidiger Independiente Santa Fe hatte ein Freilos für das Achtelfinale. Der Wettbewerb wurde auch wie gehabt von der 1. Runde bis zum Finale im reinen K.-o.-System mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Bei Punkt- und Torgleichheit galt die Auswärtstorregel. War auch die Zahl der auswärts erzielten Tore gleich, folgte im Anschluss an das Rückspiel unmittelbar ein Elfmeterschießen.

1. Runde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teilnehmer waren je vier Mannschaften aus acht Ländern Südamerikas, mit Ausnahme der Teams aus Argentinien und Brasilien. Die Hinspiele fanden zwischen dem 9. und 11. August, die Rückspiele zwischen dem 16. und 18. August statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
Centro Atlético Fénix Uruguay 1:2 Paraguay Club Cerro Porteño 1:0 0:2
Sportivo Luqueño Paraguay (a)1:1(a) Uruguay Peñarol Montevideo 0:0 1:1
CD Universidad de Concepción Chile 2:3 Bolivien Club Bolívar 2:0 0:3
Real Potosí Bolivien 4:2 Chile CD Universidad Católica 3:1 1:1
Club Blooming Bolivien 1:1
(4:1 i. E.)
Uruguay Plaza Colonia 1:0 0:1 n. V.
Club Sol de América Paraguay 2:2
(5:4 i. E.)
Bolivien Club Jorge Wilstermann 1:1 1:1 n. V.
Montevideo Wanderers Uruguay 0:0
(5:4 i. E.)
Chile CD O’Higgins 0:0 0:0 n. V.
CD Palestino Chile 4:0 Paraguay Club Libertad 1:0 3:0
Universitario de Deportes Peru 1:6 Ecuador Club Sport Emelec 0:3 1:3
SD Aucas Ecuador (a)2:2(a) Peru Real Garcilaso 2:1 0:1
Deportivo Lara Venezuela 2:5 Kolumbien Atlético Junior 1:3 1:2
Deportes Tolima Kolumbien 0:1 Venezuela Deportivo La Guaira 0:0 0:1
Barcelona Sporting Club Ecuador 1:1
(0:3 i. E.)
Venezuela Zamora FC 1:1 1:1 n. V.
Independiente Medellín Kolumbien 2:1 Ecuador Universidad Católica del Ecuador 1:1 1:0
Deportivo Anzoátegui Venezuela (a)2:2(a) Peru Sport Huancayo 2:1 0:1
Deportivo Municipal Peru 0:6 Kolumbien Atlético Nacional 0:5 0:1

2. Runde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die 2. Runde qualifizieren sich die sechzehn Sieger der 1. Runde sowie die sechs Mannschaften aus Argentinien und acht Mannschaften aus Brasilien, wobei die Klubs aus diesen beiden Ländern jeweils separat gegeneinander antreten. Die Hinspiele fanden zwischen dem 23. bis 25. August, die Rückspiele am 31. August und zwischen dem 13. bis 15. September statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
Santa Cruz FC Brasilien 1:0 Brasilien Sport Recife 0:0 1:0
Deportivo La Guaira Venezuela 4:2 Ecuador Club Sport Emelec 4:2 0:0
Cuiabá EC Brasilien 2:3 Brasilien Chapecoense 1:0 1:3
Club Bolívar Bolivien 1:2 Kolumbien Atlético Nacional 1:1 0:1
Estudiantes de La Plata Argentinien 1:2 Argentinien CA Belgrano 1:0 0:2
Club Blooming Bolivien 1:3 Kolumbien Atlético Junior 0:2 1:1
Figueirense FC Brasilien (a)5:5(a) Brasilien Flamengo Rio de Janeiro 4:2 1:3
Club Cerro Porteño Paraguay 7:0 Bolivien Real Potosí 6:0 1:0
Real Garcilaso Peru 2:3 Chile CD Palestino 2:2 0:1
Zamora FC Venezuela 0:2 Uruguay Montevideo Wanderers 0:1 0:1
EC Vitória Brasilien (a)2:2(a) Brasilien Coritiba FC 2:1 0:1
Club Sol de América Paraguay 2:1 Peru Sport Huancayo 1:0 1:1
CA Lanús Argentinien 0:3 Argentinien CA Independiente 0:2 0:1
CA Banfield Argentinien 3:4 Argentinien CA San Lorenzo de Almagro 2:0 1:4
Independiente Medellín Kolumbien 3:2 Paraguay Sportivo Luqueño 3:0 0:2

Achtelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für das Achtelfinale qualifizierten sich die 15 Sieger der 2. Runde und Titelverteidiger Santa Fe. Die Hinspiele fanden zwischen dem 20. bis 22. September, die Rückspiele zwischen dem 27. bis 29. September statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
Independiente Medellín Kolumbien (a)3:3(a) Brasilien Santa Cruz FC 2:0 1:3
Independiente Santa Fe Kolumbien 3:4 Paraguay Club Cerro Porteño 2:0 1:4
Club Sol de América Paraguay 1:3 Kolumbien Atlético Nacional 1:1 0:2
Coritiba FC Brasilien 3:3
(4:3 i. E.)
Argentinien CA Belgrano 1:2 2:1 n. V.
CA San Lorenzo de Almagro Argentinien 4:1 Venezuela Deportivo La Guaira 2:1 2:0
CD Palestino Chile (a)2:2(a) Brasilien Flamengo Rio de Janeiro 0:1 2:1
Montevideo Wanderers Uruguay 0:0
(3:4 i. E.)
Kolumbien Atlético Junior 0:0 0:0 n. V.
Chapecoense Brasilien 0:0
(5:4 i. E.)
Argentinien CA Independiente 0:0 0:0 n. V.

Viertelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hinspiele fanden zwischen dem 18. bis 20. Oktober, die Rückspiele zwischen dem 25. bis 27. Oktober statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
Independiente Medellín Kolumbien 0:2 Paraguay  Club Cerro Porteño 0:0 0:2
Atlético Nacional Kolumbien 4:2 Brasilien Coritiba FC 1:1 3:1
CA San Lorenzo de Almagro Argentinien 2:1 Chile CD Palestino 2:0 0:1
Atlético Junior Kolumbien 1:3 Brasilien  Chapecoense 1:0 0:3

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hinspiele fanden am 1. und 2. November, die Rückspiele am 23. und 24. November statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
Club Cerro Porteño Paraguay (a)1:1(a) Kolumbien Atlético Nacional 1:1 0:0
CA San Lorenzo de Almagro Argentinien (a)1:1(a) Brasilien  Chapecoense 1:1 0:0

Abgesagtes Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 29. November 2016 wurde das Finale vom südamerikanischen Fußballverband CONMEBOL abgesagt, da die Mannschaft von Chapecoense wenige Stunden zuvor auf dem LaMia-Flug 2933 verunglückt war und 19 Spieler sowie 26 Funktionäre ums Leben gekommen waren.[1] Lediglich drei Spieler überlebten, neben drei weiteren Passagieren, schwer verletzt den Absturz.[2]

Trotz der Absage des Endspiels war das Stadion in Medellín bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Anhänger von Atlético Nacional sangen die Vereinshymne Sempre Chapecó (Für immer Chapecó) von Chapecoense. „Es waren 90 Minuten Fußballstimmung, ohne dass ein Ball rollte, vielleicht einer der größten Momente der jüngeren Sportgeschichte.“[3]

Der Finalgegner Atlético Nacional teilte mit, auf den Titel zu verzichten, und forderte, diesen stattdessen als „posthume Würdigung“ an Chapecoense zu vergeben.[4] Der südamerikanische Fußballverband CONMEBOL erklärte am 2. Dezember 2016 Chapecoense zum Titelträger.[5]

Beste Torschützen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachfolgend sind die besten Torschützen der Copa Sudamericana 2016 aufgeführt. Sie sind zunächst nach Anzahl ihrer Treffer, bei gleicher Torzahl alphabetisch sortiert.

Rang Spieler Klub Tore
1 Kolumbianer Miguel Borja Atlético Nacional 6
Paraguayer Cecilio Domínguez Club Cerro Porteño 6
3 Argentinier José Nicolás Blandi CA San Lorenzo de Almagro 5
4 Argentinier Claudio Bieler CA Belgrano 4
Chilene Leonardo Valencia CD Palestino 4

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. www.sueddeutsche.de vom 29. November 2016: Flugzeugabsturz in Kolumbien: Erste Überlebende aus Unglücksmaschine gerettet, abgerufen am 29. November 2016
  2. faz.net vom 29. November 2016: Fünf Überlebende bei Flugzeugabsturz in Kolumbien, abgerufen am 29. November 2016
  3. Boris Herrmann: Das Leben geht weiter. Vor sechs Monaten verunglückte die brasilianische Erstliga-Mannschaft Chapecoense auf dem Flug nach Kolumbien. In: Süddeutsche Zeitung vom 3. Juni 2017, S. 3.
  4. CAMPEÓN DE LA SUDAMERICANA (Memento vom 29. Januar 2017 im Internet Archive), auf atlnacional.com, abgerufen am 29. November 2016.
  5. Titelvergabe Bericht vom 2. Dezember 2016 auf globoesporte.globo.com, Seite auf portug., abgerufen am 2. Dezember 2016