Cordon-Haus

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Cordon-Haus (2020)

Das Cordon-Haus, auch als Adlhart-Haus bezeichnet, an der Burgfriedstraße 1 in der Tennengauer Bezirkshauptstadt Hallein ist ein denkmalgeschütztes Gebäude.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebäude im Stadtteil Burgfried wurde für die von Fürsterzbischof Johann Ernst von Thun und Hohenstein (1687–1709) errichtete Grenzzollwache erbaut. Es wurde 1816 von der Gemeinde gekauft und immer wieder auch als Spital benutzt, 1831 wurde das Gebäude vorsorglich als Choleraspital eingerichtet und 1863 war es ein Spital für Typhuskranke.[1] Von 1870 bis 1908 war darin die Schnitzereischule Hallein untergebracht.

Auf Vermittlung von Alois Zwerger, Bildhauerlehrer an der Schnitzereischule Hallein, erwarb 1908 Jakob Adlhart d. Ä., Maler, Bildschnitzer, Vergolder und Fassmaler aus Südtirol, das Cordon-Haus. Dessen „Werkstätte für christliche Kunst und Kunstgewerbe“ erlangte internationale Bedeutung durch Aufträge von Thronfolger Franz Ferdinand, für den Adlhart im Blühnbachtal und in Dalmatien arbeitete. Von 1911 bis 1914 wurden Aufträge in Split und Larissa durchgeführt. Von 1913 bis 1915 leitete der Bildhauer Max Domenig die Werkstätte.[2]

Am 11. November 1927 um 23 Uhr brach im Nebengebäude, das als Tischlereiwerkstätte genutzt wurde, ein Brand aus. Das Feuer erfasste auch das Hauptgebäude, in dem großer Schaden entstand. Modelle, Zeichnungen und wertvolle Kunstgegenstände wurden ein Raub der Flammen.[3]

Nach der Nutzung als Adlhartsche Bildhauerwerkstätte diente das Cordon-Haus als Wohngebäude.

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • H. F. Wagner: Topographie von Alt-Hallein. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Band 55 (1915), S. 1–44 (zobodat.at [PDF; 7,4 MB])

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Peter Walder–Gottsbacher: Es war einmal in Hallein. Ein Spaziergang durch die Stadt in alten Bildern. Verlag der Wagner’schen Universitätsbuchhandlung. Innsbruck 2023. S. 7
  2. Fritz Moosleitner: Hallein – Portrait einer Kleinstadt. Ortsbildschutzkommission der Stadt Hallein, Hallein 1989, S. 161
  3. Peter Walder–Gottsbacher: Es war einmal in Hallein. Ein Spaziergang durch die Stadt in alten Bildern. Verlag der Wagner’schen Universitätsbuchhandlung. Innsbruck 2023. S. 108

Koordinaten: 47° 41′ 1,5″ N, 13° 5′ 55,4″ O