Coumiac

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Steinbruch von Coumiac im roten Kalkstein
aufgeschichtete Blöcke des roten „Marmors“

Der Steinbruch von Coumiac (frz. carrière de Coumiac) ist ein ehemaliger Steinbruch, in dem roter sogenannter „marbre griotte“ (griotte ist das frz. Wort für Sauerkirsche; marbre für Marmor) von sehr hoher ornamentaler Qualität abgebaut wurde. Er befindet sich in der Gemeinde Cessenon-sur-Orb (Département Hérault, Frankreich) in der Montagne Noire (deutsch „Schwarzes Gebirge“), dem südlichsten Ausläufer des Zentralmassivs. Es handelt sich um einen wichtigen geologischen Standort, an dem man zahlreiche Exemplare versteinerter Goniatiten beobachten kann.

Geologische Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Steinbruch kann man die stratigraphische Grenze zwischen zwei Stufen des Devons, dem Frasnium und dem Famennium im Oberdevon, beobachten, die mit einem Aussterben vor etwa 372 Millionen Jahren zusammenfällt.[1][2] Goniatiten kommen hauptsächlich in den Schichten des Frasniums vor.

Die Stufe des Famenniums wird durch einen weltweiten Stratotypenpunkt mit einem „Golden Spike“ definiert, der sich im Steinbruch von Coumiac befindet, wo es eine biologische Fülle an Palmatolepis triangularis (Conodont) gibt.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der „Marmor“ wurde für die Dekoration des Weißen Hauses in Washington, D.C. und des Maison de France in Rio de Janeiro verwendet. Der Abbau wurde Mitte der 1960er Jahre eingestellt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • G. Klapper, R. Feist, R. T. Becker et M. R. House: Definition of the Frasnian/Famennian Stage boundary. Episodes, vol. 16, no 4, 1993, p. 433–441 (im Webarchiv)
  • F.M. Gradstein, J.G Ogg, M. Schmitz et G. Ogg: The Geologic Time Scale 2012. Elsevier, 2012, 1176 p. ISBN 978-0-444-59448-8 (Online-Teilansicht)
  • Catherine Girard, Gilbert Klapper, Raimund Feist: Subdivision of the terminal Frasnian linguiformis conodont Zone, revision of the correlative interval of Montagne Noire Zone 13, and discussion of stratigraphically significant associated trilobites. In: Jeff Over, Jared Morrow, P. Wignall (Hrsg.): Understanding Late Devonian and Permian-Triassic Biotic and Climatic Events. 2005, S. 181 ff. (Online-Teilansicht)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. G. Klapper, R. Feist, R. T. Becker et M. R. House, Definition of the Frasnian/Famennian Stage boundary, Episodes, vol. 16, no 4, 1993, p. 433–441 (im Webarchiv)
  2. F.M. Gradstein, J.G Ogg, M. Schmitz et G. Ogg, The Geologic Time Scale 2012, Elsevier, 2012, 1176 p. ISBN 978-0-444-59448-8 (Online-Teilansicht)
  3. Zur Conodonten-Fauna allgemein, vgl. K. J. Müller: Zur Kenntnis der Conodonten-Fauna des europäischen Devons, 1. Die Gattung Palmatolepis. 1956. Abhandlungen der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft 494.

Koordinaten: 43° 27′ 41″ N, 3° 2′ 25″ O