Crampussyndrom

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Klassifikation nach ICD-10
R25.3 Faszikulation
M79.1 Myalgie
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Das Crampussyndrom oder Muskelkrampf-Muskelschmerz-und-Faszikulationen-Syndrom ist eine seltene Erkrankung mit den namensgebenden Hauptmerkmalen Muskelkrämpfe, Muskelschmerzen und Faszikulationen. Meist bestehen heftige Muskelkrämpfe und Zuckungen bei ansonsten gesunden Menschen.[1]

Die Krankheit wird zu den Hyperexzitabilitätssyndromen der peripheren Nerven gezählt und gilt als deren mildeste Form.[2]

Synonyme sind: Crampus-Faszikulations-Syndrom; Faszikulations-Myalgie-Syndrom; Krampf-Faszikulations-Syndrom; benignes Faszikulations-Crampus-Syndrom u. a.

Die Bezeichnung wurde durch die Autoren der Erstbeschreibung aus dem Jahre 1991 durch den Neurologen A. J. Tahmoush und Mitarbeiter geprägt.[3]

Klinische Erscheinungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Crampussyndrom zeigt vor allem plötzlich auftretende Krämpfe in umschriebenen Muskelgruppen.[4] Klinische Kriterien sind:[1]

  • Schmerzhafte Muskelkrämpfe, häufig in Ober- und Unterschenkel
  • Auslösend kann körperliche Aktivität sein
  • Muskeldehnung und/oder Massage kann lindernd wirken.

Eine Beteiligung verschiedenster Muskelgruppen ist möglich.[5]

Es besteht ein gehäuftes Vorkommen von[1]

Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Behandlung mit Carbamazepin, Gabapentin, Lamotrigin oder Pregabalin hat in Einzelfällen hilfreich gewirkt.[1] Auch eine im Augenblick des Krampfes durchgeführte Dehnung und Massage kann zur Entspannung führen.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • T. Liewluck, C. J. Klein, L. K. Jones: Cramp-fasciculation syndrome in patients with and without neural autoantibodies. In: Muscle & nerve. Bd. 49, Nr. 3, März 2014, S. 351–356, doi:10.1002/mus.23935, PMID 23836298.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Rare Diseases
  2. B. A. Kealani: Cramp Fasciculation Syndrome: A Peripheral Nerve Hyperexcitability Disorder. In: Pakistan Journal of Neurological Sciences. Bd. 9 Nr. 3, 2014 http://www.pkjns.com/wp-content/uploads/2014/12/7-artical.pdf
  3. A. J. Tahmoush, R. J. Alonso, G. P. Tahmoush, T. D. Heiman-Patterson: Cramp-fasciculation syndrome: a treatable hyperexcitable peripheral nerve disorder. In: Neurology. Bd. 41, Nr. 7, Juli 1991, S. 1021–1024, PMID 1648679.
  4. Immo von Hattingberg: Das Crampussyndrom. In: Ludwig Heilmeyer (Hrsg.): Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 1339.
  5. S. Braune, M. Hentschel, F. X. Glocker, C. H. Lücking: Involvement of the esophagus in the cramp-fasciculation syndrome. In: Muscle & nerve. Bd. 21, Nr. 6, Juni 1998, S. 802–804, PMID 9585337.
  6. Immo von Hattingberg: Das Crampussyndrom. 1961, S. 1339.