Crazy Canucks

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Die Crazy Canucks (dt.: verrückte Kanadier) waren eine Gruppe kanadischer Skirennläufer, die ab Mitte der 1970er Jahre große Erfolge in den Abfahrtsrennen im alpinen Skiweltcup erzielten.

Zu den Crazy Canucks gehörten Jim Hunter, Dave Irwin, Ken Read, Dave Murray und Steve Podborski. Sie brachen ab 1971 in die von Europäern dominierte Weltcup-Szene ein und erwarben sich schnell den Ruf eines schnellen und waghalsigen Rennstils. Großen Anteil an diesen Erfolgen hatte der Cheftrainer Scott Henderson.

Trotz wiederholter spektakulärer Stürze standen die Mitglieder der Crazy Canucks oft ganz oben auf den Siegerpodesten. Ken Read war im Dezember 1975 der erste Nordamerikaner überhaupt, der eine Weltcup-Abfahrt gewinnen konnte. Insgesamt verbuchte das Quintett zwischen 1975 und 1984 14 Siege in Weltcup-Abfahrten, dazu 10 zweite Plätze und 16 dritte Plätze. Der erfolgreichste Fahrer war Podborski mit 8 Siegen, der 1982 als erster und bislang einziger außereuropäischer Fahrer auch die Disziplinenwertung in der Abfahrt gewinnen konnte.

Canadian Corner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Streckenabschnitt der Lauberhornabfahrt bei Wengen in der Schweiz. Die stark drehende Kurve am nach links abschüssigen Übergang in den Alpweg ist benannt nach den Crazy Canucks, da sie 1976 Dave Irwin und Ken Read zum Verhängnis wurde.[1] Das Ziel ist es, trotz der starken Drehung in der Hocke zu bleiben.

Die Strecke folgt ab hier kurzfristig parallel zur Wengernalpbahn dem Tal des Hasenbachs. Der auf der gegenüberliegenden Seite des kleinen Tals gelegene Hügel Girmschbiel ist seit einigen Jahren dank seiner Lage unmittelbar bei der Bahnstation Wengernalp zu einem Fan-Stadion in der Streckenmitte geworden. Auf dem Hügel und in den dort temporär aufgebauten Bars und VIP-Zonen verfolgen jeweils über 10‘000 Besucher das Rennen – nur hier haben sie den unmittelbaren Blick auf die berühmten Schlüsselstellen Hundschopf, Minsch-Kante und Canadian Corner.

Im Jahr 2006 wurden sie mit der Aufnahme in Canada’s Walk of Fame geehrt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Remo Geisser: Evolution eines Dinosauriers. In: Neue Zürcher Zeitung. Nr. 11, 14. Januar 2012, S. 52.