Cremonhaus

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Fassade des Cremonhauses (Teilansicht)
Skizze des ursprünglichen Grundrisses (Vorderhaus, Obergeschoss)
Schmuckformen über dem Portal mit Kriegsschäden

Das Cremonhaus ist ein historisches Kontorhaus im Hamburger Stadtteil Hamburg-Altstadt. Es liegt an der Straße Cremon, Hausnummer 11 auf der ehemaligen Cremon-Insel.

Baugeschichte und Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Haus wurde 1905 bis 1906 nach Plänen des Architekten Gustav C. E. Blohm errichtet. Mit F. X. Laub zusammen war er auch Bauherr. Der Bau bestand ursprünglich aus zwei Häusern, einem Vorderhaus mit vermietbaren Kontoren und einem Hinterhaus. Das Hinterhaus ist nicht erhalten. Es wurde als Lager genutzt und lag am Katharinenfleet, das 1946 verfüllt wurde.

Die Fassade des Vorderhauses ist insgesamt gut erhalten. Nur das reich verzierte Eingangsportal weist Kriegsschäden aus dem Zweiten Weltkrieg auf. Auch das schlichte Dachgeschoss ist nicht mehr ursprünglich. Es wurde vereinfacht wieder aufgebaut. Im Innern hat man die ursprüngliche Ausstattung durch eine schmucklose Verkachelung ersetzt.

Baubeschreibung (Vorderhaus)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es handelt sich um einen vierachsigen Klinkerbau mit Sandsteinsockel, der als frühes Beispiel für den Heimatstil angesehen werden kann.[1] Helle Zierelemente bilden einen Kontrast zu den dunklen Hartbrandklinkern. Über einem Tiefparterre folgen fünf Obergeschosse, von denen das obere in der Dachzone liegt.

An der Fassade tritt die Eingangsachse besonders hervor. Sie ist als vorspringender Risalit gestaltet mit gequaderten Wandpfeilern und einem barockisierenden Dachaufbau. Das wuchtige Eingangsportal greift in die oberen Geschosse über. Es weist ausladende Zierformen auf, die vom Barock beeinflusst sind, aber auch Jugendstilelemente enthalten. Zierelemente finden sich auch an einigen Fensterbrüstungen und an einer Erkerkonsole.

Über dem Eingang sind im dritten und vierten Geschoss dreiteilige ausgebuchtete Fenster eingelassen, sogenannte Bow Windows. Diese Fenster finden sich auch in der übernächsten Achse. Dort bilden sie einen flachen Erker, der von der zweiten bis zur vierten Etage reicht.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gisela Schütte: Hamburger Kontorhäuser bis 1914. Band 3, bearbeitet im Auftrag des Denkmalschutzamtes mit einem Stipendium der Handelskammer Hamburg, Hamburg 1975
  • Ralf Lange: Das Hamburger Kontorhaus – Architektur, Geschichte, Denkmal. Hamburg 2015, ISBN 978-3-86218-067-7

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Cremonhaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ralf Lange: Das Hamburger Kontorhaus. Hamburg 2015, S. 218

Koordinaten: 53° 32′ 43,6″ N, 9° 59′ 18,8″ O