Cryptandra

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Cryptandra

Cryptandra ericoides, Illustration

Systematik
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae)
Gattung: Cryptandra
Wissenschaftlicher Name
Cryptandra
Sm.

Cryptandra ist eine Gattung aus der Familie der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae). Die über 50 Arten kommen in Australien vor.[1][2]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration aus Edwards' botanical register, or, Ornamental flower-garden and shrubbery ... von Cryptandra arbutiflora

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cryptandra-Arten sind selbständig aufrechte, immergrüne Sträucher und erreichen Wuchshöhen von bis zu 1 Meter.[3][2] Sie können dornig oder unbewehrt sein.[2]

Die vollständig entwickelten häufig in Büscheln zusammen stehenden,[3] wechselständig angeordneten Laubblätter können gestielt, fast sitzend oder sitzend sein.[2] Die relativ kleinen, einfachen, ganzrandigen Blattspreiten sind flach oder kompakt und fast bleistiftförmig, linealisch, eiförmig, verkehrt-eiförmig oder elliptisch.[2] Es liegt Fiedernervatur vor. Die vollentwickelten Blattspreiten sind auf beiden Blattflächen kahl, rau oder flaumig behaart; meist ist Blattoberseite stärker behaart als die -unterseite. Der glatte Blattrand kann nach unten eingerollt oder flach, selten konvex sein.[2] Die haltbaren Nebenblätter als Schuppen oder Dornen ausgebildet.[2]

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die fast sitzenden bis gestielten Blüten stehen entweder einzeln oder in einfachen, kopf- oder ährenähnlichen zymösen Blütenständen zusammen.[3][2] Die Deckblätter sind winzig.[2]

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit meist doppelter Blütenhülle.[2] Der freie Blütenbecher (Hypanthium)[2] ist röhren- bis glockenförmig.[3] Die fünf kahlen oder behaarten Kelchblätter sind verwachsen und der Kelch endet in fünf dreieckigen Kelchlappen.[2] Es sind meist fünf (bei Cryptandra apetala fehlt der Kronblattkreis) freie Kronblätter vorhanden. Die weißen oder roten Kronblätter sind außen behaart und innen kahl; sie sind entweder dreieckig oder genagelt.[2] Der ringförmige und häufig schwach gelappte Diskus ist mit Sternhaaren flaumig behaart.[3] Es ist nur der innere Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden. Die Staubfäden sind mit der Basis der Blütenröhre, aber nicht mit dem Stempel verwachsen und sind untereinander frei. Die untereinander freien Staubbeutel sind tetrasporangiat mit zwei Theken, die sich mit Längsschlitzen öffnen.[2] Der meist drei (selten zwei bis Cryptandra intratropica; selten nur ein bei Cryptandra micrantha) Fruchtblätter sind zu einem unterständigen, ein-, zwei- oder dreikammerigen Fruchtknoten verwachsen.[3][2] Bei vielen Arten ist nur eine aufsteigende, anatrope Samenanlage je Fruchtblatt vorhanden Der einfache Griffel endet in einer einfach bis dreilappigen Narbe.[2]

Die Spaltfrucht ist etwa 3 Millimeter lang.[2] Die behaarten oder kahlen Teilfrüchte öffnen sich am äußersten Ende sowie seitlich und enthalten nur jeweils einen Samen.[3][2] Der dreilappige Arillus ist sukkulent.[3]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Diaspore ist der Samen.[2]

Cryptandra amara
Zweig mit Dornen, Laubblättern und Blüten von Cryptandra arbutiflora var. arbutiflora
Cryptandra ericoides
Cryptandra myriantha

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Cryptandra wurde 1798 durch James Edward Smith in The Characters of Twenty New Genera of Plants. in Transactions of the Linnean Society of London, Volume 4, S. 217 aufgestellt.[1] Der Gattungsname Cryptandra leitet sich von den altgriechischen Wörtern Greek kryptos für „versteckt“ und aner, andros für „Mann“ ab; dies bezieht sich auf die in den kapuzenförmigen Kronblättern versteckten Staubbeutel.[1]

Die Gattung Cryptandra gehört zur Tribus Pomaderreae innerhalb der Familie Rhamnaceae.[3] Der Umfang der Gattung Cryptandra wird kontrovers diskutiert. Je nach Bearbeitung sind Arten in kleinere Gattung ausgegliedert. Seit 1995 wurden viele Arten erstbeschrieben oder umbenannt.[1][2] Nach Rye 2007 sind für Cryptandra Sm. folgende Synonyme zu nennen: Cryptandra Sm. subg. Cryptandra, Cryptandra subg. Corisandra Reissek, Cryptandra sect. Wichurea Benth., Wichuraea Nees ex Reissek nom. illeg.[1] Bei Rye sind Spyridium Fenzl, Stenanthemum Reissek (Syn.: Stenodiscus Reissek), Trymalium Fenzl eigene Gattungen.[1]

Die Cryptandra-Arten sind alle im nicht-tropischen Australien heimisch.[3] Das Zentrum der Artenvielfalt ist mit etwa der Hälfte der Arten Western Australia.[1][2]

Die Gattung Cryptandra umfasst seit 2007 über 50 Arten:[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Barbara L. Rye: New species and keys for Cryptandra and Stenanthemum (Rhamnaceae) in Western Australia. In: Nuytsia, Volume 16, Issue 2, 2007, S. 331–332.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj Datenblatt Cryptandra bei Australian Plant Name Index = APNI.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u B. Richardson, September 2016: Datenblatt Cryptandra Sm. bei FlorabaseThe Western Australian Flora des Western Australian Herbarium - Department of Biodiversity, Conservation and Attractions.
  3. a b c d e f g h i j D. Medan, C. Schirarend: Rhamnaceae. In: Klaus Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants – Volume VI: Flowering Plants – Dicotyledons – Celastrales, Oxalidales, Rosales, Cornales, Ericales, 2004, ISBN 978-3-540-06512-8. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Cryptandra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien