Csaba Némedi

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Csaba Némedi (* in Ungarn) ist ein ungarisch-österreichischer Opernregisseur und Anästhesiepfleger.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Némedi legte die Matura am Humanistischen Gymnasium[1] in Miskolc ab und erlangte an den Salzburger Landeskliniken das Diplom der Allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflege.[1] Nach einer Tätigkeit als Anästhesiepfleger und einigen Semestern des Studiums der Humanmedizin[1] begann er 2002 das Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien mit dem Schwerpunkt Musiktheater, das er mit dem Mag. phil. abschloss.[2] Parallel dazu belegte er an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien unter anderem die Fächer Musiktheaterregie, Lied- und Oratoriumsgeschichte und Kulturgeschichte.[1]

Im Jahr 2003 war er Regieassistent am Schlosstheater Schönbrunn und Regiehospitant an der Wiener Staatsoper.[1] Zwischen 2003 und 2006 wirkte er als Regieassistent am Opernhaus Zürich, unter anderem bei Martin Kušej und Giancarlo Del Monaco.[3]

2006 gab er beim Kultursommer auf Burg Gutenberg in Liechtenstein sein Regiedebüt mit Mozarts Singspiel Der Schauspieldirektor.[4] Von 2012[1] bis Ende 2017 war Némedi Hausregisseur und künstlerischer Leiter des Klassikfestivals Schloss Kirchstetten. Dort debütierte er 2011 mit der Strauss-Operette Die Fledermaus (musikalische Leitung: Hooman Khalatbari).[5][6] Die Produktion wurde mit dem Kultursponsoringpreis Niederösterreich Maecenas-Preis 2011 ausgezeichnet.[7] Des Weiteren wirkte er ab der Festivalsaison 2015 maßgeblich an der Neupositionierung,[8] Konzipierung und dem Ausbau des Klassikfestivals Schloss Kirchstetten zu einem Belcanto-Opernfestival[9] mit.

Zu seinen weiteren Regiearbeiten zählen unter anderem im Rahmen des Budapester Richard-Strauss-Zyklus'[10] unter der musikalischen Leitung von Zoltán Kocsis die beiden Einakter Friedenstag (ungarische Erstaufführung) und Daphne 2015 am Müpa Budapest.[11] Der Entstehungsprozess sowie die Aufführungen der beiden Einakter wurden in einem Dokumentarfilm festgehalten.[12] 2017 übernahm er am Müpa Budapest die Inszenierung der jeweiligen Neuproduktion von Bellinis I puritani.[13] sowie 2020 Bellinis La sonnambula[14] jeweils unter der musikalischen Leitung von Riccardo Frizza.[6] Im Zuge seiner Regietätigkeiten am Müpa Budapest initiierte und organisierte Némedi zwei jeweils projektbezogene Ausstellungen. Ergänzend zu den beiden Richard-Strauss-Einaktern (2015) holte er Teile der vormals am Österreichischen Theatermuseum Wien gezeigten Ausstellung „Trägt die Sprache schon Gesang in sich…“ Richard Strauss und die Oper an den Müpa Budapest.[15] 2017 handelte es sich um die Ausstellung Hommage à Maria Callas[16], welche anlässlich des Maria-Callas-Gedenkjahrs stattfand.

Zur Saison 2019/20 inszenierte Némedi für die Ungarische Oper Kolozsvári Magyar Opera in Cluj-Napoca (Rumänien) die rumänische Erstaufführung von Verdis Oper I Lombardi alla prima crociata (musikalische Leitung: Szabolcs Kulcsár).[17] Die Premiere wurde vom Fernsehsender TVR Cluj aufgezeichnet. Die Redaktion des italienischen online-Opernmagazins OperaClick reihte diese Produktion weltweit unter die besten Opernaufführungen des Jahres 2019 ein.[18]

2022 initiierte und konzipierte Némedi zwei Benefiz-Konzerte für die Ukraine in Kooperation mit dem Klassikfestival Schloss Kirchstetten und dem Orden Franziskanerinnen von der christlichen Liebe (Franziskus Spital Margareten).[19]

Des Weiteren hielt er Gastvorträge am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien.[20][21][22]

Regiearbeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Akikre büszkék vagyunk: Némedi Csaba. In: Miskolci Zrínyi Ilona Gimnázium. Abgerufen am 14. Juni 2021 (ungarisch).
  2. Ferenc Erkels "Bánk bán" unter besonderer Berücksichtigung der Rolle der Melinda und ihrer Interpretation durch Karola Ágai. In: Universität Wien. Abgerufen am 25. Juni 2022.
  3. Peter Dusek: Kirchstetten/Staatz/NÖ: Le Nozee di Figaro - Premiere. In: Online Merker. Abgerufen am 6. Februar 2024.
  4. W.A. Mozart, Der Schauspieldirektor (Programmheft). (PDF) Kultur-Treff Burg Gutenberg, 2006, abgerufen am 24. Mai 2022.
  5. Yumpu.com: DIE FLEDERMAUS KlassikSommer - Schloss Kirchstetten. Abgerufen am 15. Januar 2023.
  6. a b Csaba Némedi bei Operabase (Engagements und Termine)
  7. Vergabe 11. Kultursponsoring Preis Niederösterreich "Maecenas Niederösterreich 2011". (PDF) Archiviert vom Original am 8. März 2013; abgerufen am 6. Februar 2024.
  8. Csaba Némedi: Auf neuen Pfaden… und die Quadratur des Kreises. In: schlosskirchstetten. 21. Juni 2015, abgerufen am 11. Januar 2023.
  9. Salzburger Nachrichten: Kirchstetten will führendes Belcanto-Opernfestival werden. 11. Juli 2015, abgerufen am 28. Dezember 2022.
  10. Nemzeti Filharmónikusok: R. Srtrauss, A béke napja / Daphne. In: A Nemzeti Filharmónikusok blogja. Nemzeti Filharmónikusok, 23. September 2015, abgerufen am 11. Januar 2023 (un).
  11. Search - Müpa Budapest. Abgerufen am 8. Januar 2023 (englisch).
  12. Presenting the Operas of Richard Strauss – documentary film by Müpa Budapest. Friedenstag / Daphne – Müpa Budapest.
  13. Jelesre vizsgázva – A Kolozsvári Magyar Opera Énekkara a Müpában. Abgerufen am 23. Mai 2022 (ungarisch).
  14. Bellini: La sonnambula. Abgerufen am 1. März 2020 (englisch).
  15. Trägt die Sprache schon Gesang in sich... Richard Strauss und die Oper. Abgerufen am 14. Juni 2021.
  16. HOMMAGE À MARIA CALLAS (1923-1977). Abgerufen am 14. Juni 2021 (englisch).
  17. Michael Tanzler: Cluj-Napoca “Kolozsvari Magyar Opera“: I Lombardi alla prima crociata". 1. Oktober 2019, abgerufen am 6. Februar 2024.
  18. Il meglio del 2019 visto da OperaClick. In: OperaClick. Abgerufen am 1. Januar 2020 (italienisch).
  19. Sophie Brandl: Franziskus Spital: Zwei Benefizkonzerte für die Ukraine in Margareten. In: meinbezirk.at. 1. Mai 2022, abgerufen am 7. Mai 2022.
  20. Belcanto. Aufführungspraxis in Tradition und gelebter Realität. In: Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien. 16. Januar 2018, abgerufen am 27. Oktober 2019.
  21. Der frühe Verdi. In: Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien. 19. Juni 2018, abgerufen am 27. Oktober 2019.
  22. Rossini und das Melodramma serio. In: Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien. 3. Juni 2019, abgerufen am 27. Oktober 2019.