Cudnochy

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Cudnochy
?
Cudnochy (Polen)
Cudnochy (Polen)
Cudnochy
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Mrągowo
Gmina: Mikołajki
Geographische Lage: 53° 51′ N, 21° 29′ OKoordinaten: 53° 51′ 9″ N, 21° 29′ 27″ O
Einwohner: 66 (2011)
Postleitzahl: 11-730[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NMR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Zełwągi/DK 16FaszczeJora Wielka
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Cudnochy (deutsch Zudnochen, 1938–1945 Siebenhöfen (Ostpr.)) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Stadt- und Landgemeinde Mikołajki (Nikolaiken) im Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cudnochy liegt inmitten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 13 Kilometer östlich der Kreisstadt Mrągowo (deutsch Sensburg).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das einstige Zudnochen wurde 1435 bei einer Anzahl von sieben mittelgroßen Höfen gegründet.[2] 1785 wird es als köllmisches Dorf mit 14 Feuerstellen erwähnt.[3] Zwischen 1874 und 1945 war es in den Amtsbezirk Barranowen (polnisch Baranowo) eingegliedert,[4] der – 1938 in Amtsbezirk Hoverbeck umbenannt – zum Kreis Sensburg im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905 Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Zudnochen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Zudnochen stimmten 100 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[5]

Am 3. Juni (amtlich beglaubigt am 16. Juli) 1938 wurde Zudnochen aus politisch-ideologischen Gründen der Anwehr fremdländisch klingender Ortsnamen in Siebenhöfen (Ostpr.) umbenannt.[4]

In Kriegsfolge kam Siebenhöfen 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform Cudnochy. Heute ist das Dorf Sitz eines Schulzenamtes (polnisch Sołectwo) und als solches eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Mikołajki (Nikolaiken) im Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Im Jahr 2011 zählte Cudnochy 66 Einwohner.[6]

Einwohnerzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Anzahl
1867 157[3]
1885 175
1905 128
1910 119[7]
1933 133[3]
1939 108
2011 66[6]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1945 war Zudnochen resp. Siebenhöfen in die evangelische Kirche Barranowen[8] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union sowie in die katholische St.-Adalbert-Kirche in Sensburg[3] im damaligen Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Cudnochy zur evangelischen Kirche Mikołajki in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen bzw. zur katholischen Pfarrei Baranowo im Bistum Ełk in der polnischen katholischen Kirche.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Anbindung an das Schienennetz besteht für Cudnochy nicht. Dafür liegt der Ort nur wenige Kilometer nördlich der polnischen Landesstraße 16 (frühere deutsche Reichsstraße 127), von der aus bei Zełwągi (Selbongen) eine Nebenstraße nach Jora Wielka (Groß Jauer) führt, die über Cudnochy verläuft.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 167
  2. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Siebenhöfen (Ostpr.)
  3. a b c d Siebenhöfen (Landkreis Sensburg) bei GenWiki
  4. a b Rolf Jehke: Amtsbezirk Barranowen/Hoverbeck
  5. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 116
  6. a b Wieś Cudnochy w liczbach
  7. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Sensburg
  8. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente. Göttingen 1968, S. 501.