Cyclocross-Europameisterschaften 2023

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Cyclocross-Europameisterschaften 2023
Veranstalter Union Européenne de Cyclisme
Sportart Cyclocross
Gastgeber Pontchâteau
Datum 3.–5. November 2023
Teilnehmende Nationen 22
Wettbewerbe 7
Offizielle Website cyclocross-pontchateau.com
← Namur 2022 Pontevedra 2024 →

Die Cyclocross-Europameisterschaften 2023 wurden vom 3. bis 5. November 2023 im französischen Pontchâteau ausgetragen. Dabei gab es erstmals eine Mixed-Staffel, weshalb sich das geplante Programm zunächst auf drei Tage verlängerte. Diesem Umstand fielen die Meisterschaften der Masters zum Opfer, die normalerweise am Vortag abgehalten werden.[1]

Pontchâteau war bereits zweimal (1989, 2004) Schauplatz von Cyclocross-Weltmeisterschaften sowie von Europameisterschaften (2005, 2016) und mehrfach Austragungsort des UCI-Cyclocross-Weltcups, zuletzt 2018/2019. Der Kurs liegt an einem Hang über dem Brivet und ist von mehreren steilen Anstiegen geprägt.

Die Veranstaltung war durch Stürme gefährdet, die insbesondere auch in der Bretagne wüteten. Während die Mixed-Staffel am Freitag wie geplant durchgeführt werden konnte, wurden die für den 4. November geplanten Wettkämpfe auf den 5. verlegt.[2] Die Einzelwettkämpfe fanden letztlich alle statt, teilweise unter heftigen Regenschauern. Während sich die Dominanz Belgiens und der Niederlande in der Elite und den Männern U23 fortsetzte, gingen sie in den drei übrigen Wettkämpfen entgegen aller Gewohnheit leer aus.[3]

Programm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das revidierte Wettkampfprogramm war wie folgt:

Freitag, 3. November:

  • 15:15 Staffel

Sonntag, 5. November:

  • 9:00 Juniorinnen
  • 10:00 Junioren
  • 11:00 Frauen U23
  • 12:50 Männer U23
  • 14:00 Frauen
  • 15:10 Männer

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mixed-Staffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Fahrer Fahrerinnen Zeit (min)
1 Frankreich Frankreich Joshua Dubau
Rémi Lelandais
Aubin Sparfel
Hélène Clauzel
Électa Gallezot
Célia Gery
42:47
2 Großbritannien Großbritannien Cameron Mason
Daniel Barnes
Oscar Amey
Anna Kay
Imogen Wolff
Cat Ferguson
+ 0:33
3 Belgien Belgien Witse Meeussen
Yorben Lauryssen
Naud De Clercq
Sanne Cant
Xaydee Van Sinaey
Shanyl De Schoesitter
+ 1:07
4 Tschechien Tschechien Matyáš Fiala
Václav Ježek
Patrik Lieniert
Kateřina Hladíková
Kristýna Zemanová
Kateřina Douděrová
+ 1:13
5 Italien Italien Federico Ceolin
Filippo Agostinacchio
Stefano Viezzi
Sara Casasola
Carlotta Borello
Arianna Bianchi
+ 1:15

Die Mixed-Staffel wurde nach denselben Maßgaben wie bei der Weltmeisterschaft im Februar: Jede Mannschaft bestand aus sechs Fahrern bzw. Fahrerinnen, eine/einer aus jeder Kategorie, die jeweils eine Runde zurücklegten. Elite- und U23-Fahrer konnten durch einen Vertreter der jüngeren Altersklasse ersetzt werden. Die Mannschaften konnten die Reihenfolge ihrer Fahrer selbst festlegen, so dass gleichzeitig Männer und Frauen bzw. Elite-Fahrer und Junioren auf der Strecke waren.

Die Staffel war recht schwach besetzt, es nahmen nur fünf Mannschaften teil, und die Medaillenkandidaten für die Einzelwettbewerbe hielten sich zurück. Tschechien trat gänzlich ohne Elite-Fahrer an. Mannschaften aus dem deutschsprachigen Raum waren nicht am Start, ebenso wenig wie die Weltmeister aus den Niederlanden.

Frauen Elite[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Fahrerin Zeit (min)
1 Niederlande Fem van Empel 52:44
2 Niederlande Ceylin del Carmen Alvarado + 1:35
3 Italien Sara Casasola + 1:56
4 Niederlande Inge van der Heijden + 2:39
5 Niederlande Aniek van Alphen + 3:06
6 Belgien Marion Norbert Riberolle + 3:18
7 Vereinigtes Konigreich Anna Kay + 3:24
8 Belgien Sanne Cant + 3:44
9 Belgien Laura Verdonschot + 3:58
10 Frankreich Amandine Fouquenet + 4:15
20 Schweiz Zina Barhoumi LAP

Am Start des Rennens über sechs Runden waren 21 Fahrerinnen aus nur sieben Nationen. Titelverteidigerin und Weltmeisterin Fem van Empel galt in Abwesenheit ihrer besten Konkurrentin Puck Pieterse als klare Favoritin und wurde dieser Rolle gerecht. Das Rennen fand unter schwierigen äußeren Bedingungen statt, da zuvor ergiebige Regelfälle den Untergrund aufgeweicht hatten; der gefahrene Schnitt lag daher unter dem der U23 und gar der Juniorinnen. Den zweiten Platz belegte mit deutlichem Abstand Ex-Weltmeisterin Ceylin del Carmen Alvarado, Dritte wurde etwas überraschend Sara Casasola.[4]

Männer Elite[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Fahrer Zeit (h)
1 Belgien Michael Vanthourenhout 1:02:13
2 Vereinigtes Konigreich Cameron Mason + 0:07
3 Niederlande Lars van der Haar + 0:19
4 Niederlande Pim Ronhaar + 0:21
5 Niederlande Ryan Kamp + 0:44
6 Belgien Eli Iserbyt + 0:58
7 Belgien Laurens Sweeck + 1:05
8 Belgien Niels Vandeputte + 1:14
9 Spanien Felipe Orts + 1:23
10 Belgien Witse Meeussen + 1:39
12 Schweiz Kevin Kuhn + 2:24
18 Schweiz Gilles Mottiez + 4:42
24 Schweiz Hannes Jeker LAP
Schweiz Loris Rouiller DNF

Titelverteidiger Michael Vanthourenhout attackierte zu Beginn der zweiten Runde und konnte für den Rest des Rennens einen Vorsprung von 15 bis 20 Sekunden halten. Um die Podiumsplätze kämpfe ein Trio aus dem Briten Cameron Mason und den Niederländern Lars van der Haar und Pim Ronhaar. Mason gelang mit der Silbermedaille ein Durchbruch auf internationaler Ebene. Van der Haar kämpfte sich nach schlechtem Start und zwei Stürzen immer wieder zurück und konnte Ronhaar auf der Zielgeraden noch übersprinten. Die beiden Ersten der Weltmeisterschaft, Mathieu van der Poel und Wout van Aert, waren nicht am Start. Insgesamt waren 28 Fahrer aus neun Nationen dabei, das Rennen ging über acht Runden.[5]

Männer U23[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Fahrer Zeit (min)
1 Belgien Jente Michels 52:16
2 Belgien Emiel Verstrynge + 0:25
3 FrankreichFrankreich Rémi Lelandais + 0:44

Das Rennen begann bei sonnigem Wetter, doch schon nach fünf Minuten ergossen sich ergiebige Regenfälle über die 47 Fahrer aus 15 Nationen. In der zweiten Runde setzte sich Jente Michels aus der Spitzengruppe ab, wurde aber nochmal von Titelverteidiger Emiel Verstrynge eingeholt. Die beiden lieferten sich ein Duell, bis Verstrynge in der letzten von sieben Runden die Kräfte ausgingen. Hinter den beiden konnte Rémi Lelandais trotz eines Sturzes seine Bronzemedaille verteidigen.[6]

Frauen U23[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Fahrerin Zeit (min)
1 Vereinigtes Konigreich Zoe Bäckstedt 48:46
2 Luxemburg Marie Schreiber + 0:34
3 Tschechien Kristýna Zemanová + 1:11

Die Britin Zoe Bäckstedt konnte zwei Jahre nach ihrem EM-Titel bei den Juniorinnen nunmehr bei der U23 triumphieren. Das Feld zog sich weit auseinander, die ersten Zehn des Rennens kamen jeweils mit großen Abständen zueinander ins Ziel.[7] Insgesamt waren 26 Fahrerinnen aus 10 Nationen am Start, es wurden wie im Elite-Rennen sechs Runden gefahren. Das Rennen fand vor der Mittagspause bei Sonnenschein auf noch trockener Strecke statt. Daher war der gefahrene Schnitt höher als bei der Elite der Frauen und der U23 der Männer, die nach Regenfällen mit aufgeweichtem Grund zu kämpfen hatten.

Juniorinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Fahrerin Zeit (min)
1 FrankreichFrankreich Célia Gery 41:06
2 GroßbritannienBritish Cycling Cat Ferguson + 0:26
3 Slowakei Viktória Chladoňová + 0:31

Am Start waren 48 Fahrerinnen aus 17 Nationen, deutlich mehr als in der Elite und der U23. Das Rennen über fünf Runden sah einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg von Célia Gery, die bei den Weltmeisterschaften im Februar noch Dritte geworden war.[8]

Junioren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Fahrer Zeit (min)
1 FrankreichFrankreich Aubin Sparfel 43:49
2 Ungarn Zsombor Takács gl. Zeit
3 FrankreichFrankreich Jules Simon + 0:08

Mit 64 Fahrern aus 17 Nationen war das Junioren-Rennen wie schon im Vorjahr die bestbesetzte Kategorie. Im Gegensatz zu den anderen Rennen gab es hier eine Spitzengruppe von sechs Fahrern, die bis zur letzten von sechs Runden zusammenblieb. Erst in der Schlussrunde fiel sie auseinander, Aubin Sparfel aus Frankreich schlug Zsombor Takács im Sprint.[9] Das Junioren-Rennen wies mit 23.167 km/h die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit aller sechs Rennen auf, da die späteren Rennen der Elite und der U23 bei schwierigen äußeren Bedingungen stattfanden.

Aufgebote[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bund Deutscher Radfahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Männer U23: Luca Harter, Silas Kuschla
  • Juniorinnen: Messane Bräutigam, Kaija Budde
  • Junioren: Max Heiner Oertzen

Swiss Cycling[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Österreichischer Radsport-Verband[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Frauen U23: Nora Fischer
  • Junioren: Valentin Hofer, Ayden Jordan

Fédération du Sport Cycliste Luxembourgeois[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pas de championnat d’Europe Master de cyclo-cross en 2023. Cyclocoach, 17. März 2023; (französisch).
  2. Programma EK veldrijden volledig omgegooid door noodweer, zaterdag geen wedstrijden. Wielerflits, 3. November 2023; (niederländisch).
  3. EK 2023: Nederlandse en Belgische veldrithegemonie doorbroken. Wielerflits, 5. November 2023; (niederländisch).
  4. Weltmeisterin Van Empel holt sich auch wieder den EM-Titel. Bund Deutscher Radfahrer, 5. November 2023;.
  5. Vanthourenhout verteidigt EM-Titel im Cross. Bund Deutscher Radfahrer, 5. November 2023;.
  6. Cross-EM: Belgischer Doppelsieg in der U23. Bund Deutscher Radfahrer, 5. November 2023;.
  7. Bäckstedt U23-Europameisterin im Cross. Bund Deutscher Radfahrer, 5. November 2023;.
  8. Cross-EM: Juniorin Gery feiert Heimsieg - Deutsche Juniorinnen glücklos. Bund Deutscher Radfahrer, 5. November 2023;.
  9. Junior Oertzen bei Cross-EM in Top-20 - Franzose Sparfel siegt. Bund Deutscher Radfahrer, 5. November 2023;.

Koordinaten: 47° 26′ 32″ N, 2° 5′ 9″ W