Dünnpfennig

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Sog. Dünnpfennig, 11. Jahrhundert, Reichsmünzstätte Magdeburg

Ein Dünnpfennig oder Halbbrakteat ist ein besonders dünner, beidseitig geprägter Denar oder Pfennig.[1][2]

Dünnpfennige kamen erstmals im 9. Jahrhundert unter Karlmann in Mailand auf.[1] Sie waren vor allem im 11. und der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts in Mittel- und Süddeutschland sowie der Schweiz verbreitet und gelten deshalb meist als Vorläufer der Brakteaten; daher auch ihr Name Halbbrakteaten. Einige Forscher sind allerdings der Ansicht, ihnen sollte eine größere Eigenständigkeit eingeräumt werden.[3] Das Durchschnittsgewicht der Dünnpfennige (0,44 g im Fund von Steckborn 1883)[4] entsprach etwa dem der anderen, zeitgenössischen Denare, weshalb ein deutlich größerer Durchmesser (bis etwa 26 mm) resultierte.[1][2] Wegen der Dünne des Silberblechs schlug die Prägung der einen Seite auf der anderen durch, wodurch das Münzbild meist nur schlecht erkennbar ist.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Friedrich Freiherr von Schrötter (Hg.): Wörterbuch der Münzkunde, Berlin, Leipzig 1930, S. 165f.
  2. a b Helmut Kahnt: Das große Münzlexikon von A bis Z, Regenstauf 2005, ISBN 978-3-89441-550-1. S. 109.
  3. So Bernd Kluge, gemäß Kahnt 2005, S. 109.
  4. Ein Schatzfund mit etwa 600 Dünnpfennigen, welcher in der Mitte des 12. Jahrhunderts verborgen worden sein musste (C.-F. Trachsel: Semi-bractéates inédites suisses et souabes du X., du XI. et du XII. siècle, retrouvées en 1883, (Trouvaille de Steckborn), Lausanne 1884; Hans-Ulrich Geiger: Zum Münzschatz von Steckborn. Paradigma numismatischer Arbeit und ihrer Stellung im Museum. In: Zeitschr. f. Schweiz. Archäologie und Kunstgeschichte 38, 1981, S. 260–265.)