DDR-Mannschaftsmeisterschaft im Schach 1956

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Bei der DDR-Mannschaftsmeisterschaft im Schach 1956 holte der SC Wissenschaft Halle den Titel und gewann nach 1955 die DDR-Mannschaftsmeisterschaft zum zweiten Male.

Gespielt wurde ein Rundenturnier, wobei jede Mannschaft gegen jede andere jeweils acht Mannschaftskämpfe an acht Brettern austrug, dem sogenannten Scheveninger System. Insgesamt waren es 48 Mannschaftskämpfe, also 384 Partien.

Im Hinblick auf die Schwerpunktbildung war 1955 eine Neugliederung der obersten Spielklassen beschlossen worden. Für die Saison 1955/56 wurde eine Sonderliga geschaffen.[1]

Die Meisterschaft startete mit ihrem ersten Treffen am 28. Oktober 1955 in Berlin, das SC Wissenschaft Halle gegen SC Motor Berlin mit 16,5:15,5 Punkten gewann. Die letzten Kämpfe der Saison 1955/1956 endeten genau ein Jahr später am 28. Oktober 1956. Die weiteren Termine waren: 9. bis 11. Dezember 1955 in Dresden[2], 27. bis 29. Januar 1956 in Berlin[3], 10. bis 12. Februar 1956 in Leipzig[4], Leipzig gegen Halle[5], 7. bis 9. September 1956 in Dresden[6], 28. bis 30. September 1956 in Halle[7] und Leipzig[8].

DDR-Mannschaftsmeisterschaft 1956[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreuztabelle der Sonderliga (Rangliste)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein 1 2 3 4 Punkte
1 SC Wissenschaft Halle 32,0 31,0 40,5 103,5
2 SC Motor Berlin 32,0 31,5 31,5 95
3 SC Einheit Dresden 33,0 32,5 28,5 94
4 SC Rotation Leipzig 23,5 32,5 35,5 91,5

Die Meistermannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. SC Wissenschaft Halle
Schachfiguren

Alphabetische Reihenfolge: Hans Joachim Birkholz, Johannes Eising, Joachim Franz, Karlheinz Klemm, Heinz Liebert, Jürgen Mädler, Günther Möhring, Siegfried Mühlberg, Burkhard Malich, Petersohn, Arno Raths, Horst Weigelt, Lothar Zinn

Für Halle spielte eine junge Studentenmannschaft. In der Dresdener Mannschaft stand u. a. der spätere Großmeister Wolfgang Uhlmann.

Oberliga[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staffel 1 Staffel 2
Platz Verein Punkte
1 Motor Halle 26,5
2 Einheit Rostock 26,0
3 Motor Berlin-Wilhelmsruh 22,5
4 Motor Mitte Berlin 17,5
5 Aufbau Börde Magdeburg 16,5
6 SG Berlin-Weißensee 12,0
Platz Verein Punkte
1 Motor Zeiss Jena 23,5
2 Rotation Dresden 21,0
3 Lok Leipzig Mitte 20,0
4 Aufbau Dresden Mitte 19,5
5 Motor Gohlis Nord Leipzig 18,5
6 Einheit Leipzig Ost 17,5

DDR-Liga[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staffel 1 Staffel 2
Platz Verein Punkte
1 Einheit Potsdam 31,0
2 Einheit Schwerin 27,5
3 Motor Oberschöneweide 27,5
4 Wissenschaft Greifswald 27,0
5 Lok Waren 24,0
6 Motor Wittenberge 16,0
7 Motor Staßfurt 15,0
Platz Verein Punkte
1 Wissenschaft Halle II 23,0
2 Motor Gera 22,0
3 Motor Görlitz 21,0
4 Aktivist Lauchhammer 19,0
5 Einheit Mühlhausen 18,5
6 Lok Werdau 16,5

Aufbau Südwest Leipzig wurde disqualifiziert.

Aufstiegsspiele zur DDR-Liga[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3
Platz Verein Punkte
1 SC Motor Berlin II 24,5
2 Einheit Prenzlau 17,0
3 Chemie Fürstenwalde 16,5
4 Einheit Rostock II 14,5
5 Einheit Güstrow 06,5
Platz Verein Punkte
1 Motor Gotha 23,0
2 Motor Halle 18,5
3 Empor Barby 15,5
4 Einheit Meiningen 13,0
5 Lok Greiz 10,0
Platz Verein Punkte
1 Aktivist Oelsnitz 23,5
2 Wissenschaft Leipzig 21,5
3 Turbine Falkensee 14,5
4 Motor Ost Dresden 14,0
5 Fortschritt Forst 06,5

Einen Stichkampf der Gruppenzweiten um einen weiteren Aufstiegsplatz gewann Halle gegen Leipzig mit 4½:3½. Einheit Prenzlau trat zu den Stichkämpfen nicht an.

DDR-Mannschaftsmeisterschaft der Frauen 1956[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Verein Punkte
1 Motor „Albert Richter“ Halle 26,0
2 SC Motor Berlin 24,5
3 Aufbau Börde Magdeburg 18,5
4 Motor Gohlis Nord Leipzig 17,5
5 Empor Tangermünde 14,0
6 Lok Dresden 13,5
7 Einheit Leipzig Ost 12,0

Lok Cottbus trat zum letzten Spiel bei Einheit Leipzig Ost nicht an und wurde mit allen zuvor erzielten Ergebnissen aus der Wertung genommen.

Aufstiegsrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Verein Punkte
1 Einheit Mühlhausen 15,5
2 Lok Wittstock 09,5
3 Aktivist Böhlen 07,0
4 Motor Wittenberge 04,0

Motor Jena wurde nach Nichtantreten aus der Wertung genommen.

Jugendmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Endrunden der Schüler-Mannschaften fanden in Beilrode (Jungen) und Potsdam (Mädchen) statt. Ebenfalls in Potsdam ermittelten die Jugendlichen Anfang Dezember 1956 ihre Meister.

Altersklasse männlich weiblich
Schüler Zentralschule Gräfenhainichen Pionierhaus Potsdam
Jugend Motor Ost Dresden Empor Potsdam

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Start der Sonderliga 1955/56, 28. bis 30. Oktober 1955 in Berlin. Schach 1955, S. 342 (Ergebnisse, Partien)
  • SC Wissenschaft Halle, Sieger in der Sonderliga. Schach 1956, S. 346 und 351 (Bericht, Ergebnisse)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das Präsidium gibt bekannt. Schach 1955, S. 255
  2. Sportclubs einander nahezu gleichwertig. Schach 1956, S. 5 (9. bis 11. Dezember 1955 in Dresden)
  3. SC Motor Berlin holt auf. Schach 1956, S. 53 (27. bis 29. Januar 1956 in Berlin)
  4. SC Einheit Dresden in günstiger Position. Schach 1956, S. 68 (10. bis 12. Februar 1956 in Leipzig)
  5. Kämpfe der Sonderliga. Schach 1956, S. 174 (Leipzig gegen Halle)
  6. DDR-Mannschaftskämpfe. Schach 1956, S. 303 (7. bis 9. September 1956 in Dresden)
  7. DDR-Mannschaftskämpfe. Schach 1956, S. 318 (28. bis 30. September 1956 in Halle)
  8. DDR-Mannschaftskämpfe. Schach 1956, S. 334 (28. bis 30. September 1956 in Leipzig)