Dammagletscher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dammagletscher
Dammagletscher vom Hüttenweg zur Dammahütte
Dammagletscher vom Hüttenweg zur Dammahütte

Dammagletscher vom Hüttenweg zur Dammahütte

Lage Uri, Schweiz
Gebirge Urner Alpen
Typ Hanggletscher
Länge 2,5 km [1]
Fläche 5 km²
Exposition Ost
Höhenbereich 3300 m ü. M. – 2060 m ü. M. (2007)[1]
Neigung ⌀ 40° (84 %) [2]
Koordinaten 676168 / 165159Koordinaten: 46° 38′ 0″ N, 8° 26′ 0″ O; CH1903: 676168 / 165159
Dammagletscher (Kanton Uri)
Dammagletscher (Kanton Uri)
Entwässerung Dammareuss, Göscheneralpsee, Göschener Reuss, Reuss
Besonderheiten einer der am besten erforschten Alpengletscher
Vorlage:Infobox Gletscher/Wartung/Bildbeschreibung fehlt

Der Dammagletscher ist ein Hanggletscher am Ostabhang des Winterbergmassivs in den Urner Alpen im Kanton Uri der Schweiz. Er ist 2,5 km lang und bedeckt eine Fläche von ungefähr 5 km².[1]

Ursprung und weiterer Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seinen Ausgangspunkt nimmt der Dammagletscher auf etwa 3300 m unterhalb der steilen Felswand an der Ostflanke des Dammastocks. Der Gletscher erstreckt sich als breites Firnfeld nach Osten und weist am Hang ein Gefälle von teilweise über 40 % auf. Im Süden wird er vom Gletschhorn (3305 m ü. M.) und vom Winterstock (3203 m ü. M.) flankiert. Eine schmale Zunge reicht weiter talabwärts und endet auf einer Höhe von 2060 m. Von hier fliesst die Dammareuss in den gestauten Göscheneralpsee, dessen Abfluss, die Göschener Reuss, bei Göschenen in die Reuss mündet. Im Norden ist der Dammagletscher mit dem Rotfirn verbunden, einem weiteren rund 1 km² grossen Firnfeld am Osthang des Winterbergs.[3]

Gletscherschwankungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Dammagletscher ist einer der weltweit auf vielfältigste Weise untersuchten Gletscher. Seine Ausdehnung wird seit 1921 dokumentiert. Ein Forschungsverbund mit der Zürcher ETH und weiteren Schweizer, deutschen und angelsächsischen Hochschulen erfasst laufend Temperatur, Feuchtigkeit, Niederschlagsmengen, den Stickstoffgehalt der Umgebungsluft und jedes Zurückweichen der Zungenspitze. Am Ende der kleinen Eiszeit um 1850 hatten fast alle Alpengletscher die grösste Ausdehnung innerhalb der letzten drei Jahrhunderte. Der Dammagletscher reichte bis ins Tal, wo heute der Göscheneralpstausee liegt. Seit 1850 wurde der Rückzug des Dammagletschers mehrmals von kurzen Zwischenvorstössen unterbrochen.[4]

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Moosstock unterhalb des Dammagletschers steht auf 2439 m ü. M. die Dammahütte des Schweizer Alpen-Clubs SAC, die als Ausgangspunkt für Bergbesteigungen und Klettertouren im Winterbergmassiv dient.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Redaktion Schweizer Lexikon, Gletscherkommission der Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften (Hrsg.): Gletscher, Schnee und Eis. Das Lexikon zu Glaziologie, Schnee- und Lawinenforschung in der Schweiz. Verlag Schweizer Lexikon Mengis + Ziehr, Luzern 1993, ISBN 3-9520144-2-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dammagletscher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Expertenkommission für Kryosphärenmessnetze (EKK) der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT): The Swiss Glaciers 2005/2006 and 2006/2007. Glaciological Report No. 127/128. 2011 (online; PDF; 5,5 MB)
  2. Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie (VAW) der ETH Zürich: Dammagletscher. In: Naturgefahren Gletscher. Archiv der ETH, 2018 (online, auch als PDF).
  3. Redaktion Schweizer Lexikon, Gletscherkommission der Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften (Hrsg.): Gletscher, Schnee und Eis. Verlag Schweizer Lexikon Mengis+Ziehr, Horw/Luzern 1993, ISBN 3-9520144-2-7, S. 7f.
  4. Klimawandel - Zuschauen beim Sterben. In: Die Zeit. 13. November 2009, abgerufen am 29. November 2020 (Abruf erfordert kostenpflichtiges Abo).