Dana Schutz

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Dana Schutz (* 1976 in Livonia (Michigan)) ist eine US-amerikanische Künstlerin, die in Brooklyn, New York City, lebt und arbeitet. Schutz ist bekannt für ihre figurativen Gemälde, die oft bestimmte Themen oder erzählerische Situationen zum Ausgangspunkt nehmen.[1]

Kindheit und Studium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dana Schutz wuchs in Livonia, einem Vorort von Detroit, auf. Ihre Mutter war Kunstlehrerin an einer Junior High School und Hobbymalerin, ihr Vater High-School-Berater. 1995 machte Schutz ihren Abschluss an der High School. Während sie 1999 ihren Bachelor of Fine Arts (BFA) am Cleveland Institute of Art absolvierte, ging sie nach England und besuchte die Norwich University of the Arts. Im selben Jahr wurde sie Artist in Residence an der Skowhegan School of Painting and Sculpture in Maine und schloss im Jahr 2000 nach ihrer Rückkehr nach Cleveland ihren BFA ab. Im Jahr 2002 erhielt Schutz einen Master of Fine Arts von der Columbia University in New York City.[2]

Arbeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schutz machte erstmals 2002 mit ihrer Debütausstellung Frank from Observation (2002) auf sich aufmerksam.[3] Seitdem reichen ihre fiktiven Sujets von Menschen, die sich selbst essen können, über einen Schwerkraftfanatiker, imaginäre Geburten und Todesfälle, öffentliche/private Darsteller, peinliche Situationen und alltägliche Gegenstände.[4]

„Shoe“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Shoe
Dana Schutz, 2002
Öl auf Leinwand
40,6 × 50,8 cm

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(Bitte Urheberrechte beachten)

In Shoe, 2002, porträtiert Schutz einen einzelnen grauen Schuh über einem klebrigen blauen Material, das an Kaugummi erinnert und scheinbar auf einer fetten orangefarbenen Verkehrslinie klebt.[5]

„Frank From Observation“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ausstellung Frank from Observation, die vom 23. November 2002 bis zum 13. Januar 2003 in der Zach Feuer Gallery in New York gezeigt wurde, stellt Frank in den Mittelpunkt: ein rosafarbener Mann mittleren Alters.[6] Schutz beschreibt Frank als: „eine Figur, die ich erfunden habe. Er war der letzte Mensch auf Erden und ich war das letzte Publikum und sein letzter Zeuge. Er würde für mich posieren und ich würde andere Menschen und Ereignisse aus ihm machen.“[7][8]

Eine Interpretation dieser Ausstellung ist die Chance, neu anzufangen; keine Gesetze, keine Gesellschaft und niemand, der einen zur Rechenschaft zieht.[9]

„Open Casket“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schutz’ Gemälde des Leichnams von Emmett Till mit dem Titel Open Casket (Offener Sarg) löste Proteste aus, als es in der Whitney Biennale 2017 gezeigt wurde, und es gab Forderungen, es aus der Ausstellung zu entfernen.[10]

Das Gemälde Open Casket aus dem Jahr 2016 geht auf das Foto des verstümmelten Leichnams von Emmett Till zurück, dessen Mutter, 1955 bei seiner Beerdigung auf einem offenen Sarg bestand, weil sie wollte, dass ihre Gemeinde sieht, was mit ihrem Sohn geschehen war.[11] Fotos von Tills Beerdigung am offenen Sarg wurden in Zeitungen Magazine veröffentlicht;[12] der Mord war ein bahnbrechendes Ereignis in der Bürgerrechtsbewegung. Die Künstlerin hat erklärt, dass sie sich dem Gemälde aus der Perspektive einer Mutter genähert hat und es teilweise auf der mündlichen Schilderung von Tills Mutter über das Wiedersehen mit ihrem Sohn nach dessen Tod basiert.[13]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schutz wird von der Petzel Gallery in New York[14] und Contemporary Fine Arts in Berlin[15] vertreten. Zu ihren Einzelausstellungen in Museen zählen:

Schutz hat an Gruppenausstellungen teilgenommen, darunter:

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Great women artists. Phaidon Press, 2019, ISBN 978-0-7148-7877-5, S. 363 (englisch).
  2. Dana Schutz. Abgerufen am 16. September 2023.
  3. Zach Feuer Gallery: Dana Schutz Exhibitions. Abgerufen am 25. Oktober 2011 (englisch).
  4. Karen Rosenberg: The Fantastic and Grisly, Envisioned. In: nytimes.com. 6. Oktober 2011, abgerufen am 18. Januar 2015 (englisch).
  5. Dana Schutz. In: artnet.com. Juni 2011, abgerufen am 19. September 2020 (amerikanisches Englisch).
  6. Daniel Belasco: Transformer. In: Art in America. 99. Jahrgang, S. 134 (englisch).
  7. Maurizio Cattelan: Dana Schutz: Me, Frank and My Studio. In: Flash Art International. 38. Jahrgang, 2005, S. 85 (englisch).
  8. BOMB Magazine — Dana Schutz by Mei Chin. In: bombmagazine.org. Abgerufen am 24. Mai 2017 (englisch).
  9. Christian Mieves: Unfinished Bodies, Bodies at Work and Frank from Observation. In: European Journal of American Culture. 1. März 2013, S. 86 (englisch).
  10. Alex Greenberger: ‘The Painting Must Go’: Hannah Black Pens Open Letter to the Whitney About Controversial Biennial Work. In: ARTnews.com. 21. März 2017, abgerufen am 16. September 2023 (amerikanisches Englisch).
  11. Race: The Great American Divide - Brookings Institution. 6. Juni 2010, archiviert vom Original am 6. Juni 2010; abgerufen am 27. Mai 2019 (englisch).
  12. Emmett Till. In: biography.com. Abgerufen am 1. April 2017 (englisch).
  13. Roberta Smith: Should Art That Infuriates Be Removed? In: The New York Times, 27. März 2017. Abgerufen am 2. April 2017 (englisch). 
  14. Dana Schutz: Piano in the Rain. Friedrich Petzel Gallery, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 24. Januar 2015 (englisch).
  15. Exhibitions | Dana Schutz. In: cfa-berlin.de. Abgerufen am 18. September 2023 (englisch).
  16. Shaheen Gallery: Modern and Contemporary Art (Exhibitions). Abgerufen am 16. September 2023.
  17. JCCC Digital Department: Dana Schutz. Abgerufen am 16. September 2023 (englisch).
  18. Dana SCHUTZ - Exposition d’Art Contemporain. In: perrotin.com. Abgerufen am 16. September 2023 (französisch).
  19. Anagram, LLC- https://anagr.am: Dana Schutz. In: SITE SANTA FE. Abgerufen am 16. September 2023 (englisch).
  20. Dana Schutz. Contemporanea. In: mart.tn.it. Abgerufen am 16. September 2023 (italienisch).
  21. Karen Rosenberg: The Fantastic and Grisly, Envisioned. In: The New York Times. 6. Oktober 2011, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 16. September 2023]).
  22. Dana Schutz: If the Face Had Wheels. Denver Art Museum, abgerufen am 14. Januar 2015 (englisch).
  23. Götterdämmerung. In: metopera.org. Abgerufen am 16. September 2023 (englisch).
  24. Dana Schutz. hepworthwakefield.org, abgerufen am 16. September 2023 (englisch).
  25. kultur-online - Dana Schutz In der Hannoveraner Kestnergesellschaft. 18. Oktober 2014, abgerufen am 16. September 2023.
  26. Dana Schutz. In: macm.org. Abgerufen am 16. September 2023 (französisch).
  27. a b c d Petzel Gallery. Abgerufen am 16. September 2023 (englisch).
  28. Niru Ratnam: 50th Venice Biennale. In: Frieze. Nr. 77, 10. September 2003, ISSN 0962-0672 (frieze.com [abgerufen am 16. September 2023]).
  29. 1st PRAGUE BIENNALE 2003 at Prague Biennale Prague - Artmap.com. Abgerufen am 16. September 2023.
  30. Take Two. Worlds and Views: Contemporary Art from the Collection | MoMA. Abgerufen am 16. September 2023.
  31. Dana Schutz. In: whitney.org. Abgerufen am 16. September 2023 (englisch).
  32. Eclipse. In: modernamuseet.se. Abgerufen am 16. September 2023 (amerikanisches Englisch).
  33. Exhibitions. In: newmuseum.org. Abgerufen am 16. September 2023 (englisch).
  34. Le mythe Frankenstein n'en finit pas d'inspirer les artistes In: La Tribune de Genève, 3. Dezember 2016 (französisch). 
  35. Emerging Artist Grant – Rema Hort Mann Foundation. In: remahortmannfoundation.org. Abgerufen am 18. September 2023 (amerikanisches Englisch).
  36. Artist Alumni – Rema Hort Mann Foundation. In: remahortmannfoundation.org. Abgerufen am 18. September 2023 (amerikanisches Englisch).
  37. 2003. In: louiscomforttiffanyfoundation.org. Abgerufen am 18. September 2023 (amerikanisches Englisch).
  38. Awards – American Academy of Arts and Letters. In: artsandletters.org. Abgerufen am 18. September 2023.
  39. Dana Schutz. In: nationalacademy.emuseum.com. Abgerufen am 18. September 2023.