Danziger Altstadt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Altstädtisches Rathaus

Altstadt (polnisch Stare Miasto) ist ein Stadtteil von Danzig. Er ist historisch weniger bedeutsam als die benachbarte Rechtstadt.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altstadt

Die Altstadt liegt im nördlichen Teil des Stadtbezirks Śródmieście (Stadtmitte). Sie grenzt im Süden an die Rechtstadt und im Osten an die Speicherinsel. Die Gebiete Zamczysko (Altes Schloss), Osiek (Hakelwerk) und Brama Oliwska (Olivaer Tor) gehören zu diesem Stadtteil.

Das historische Zentrum der Altstadt bildet die Katharinenkirche und die nördlich anschließenden Straßen (ul. Korzenna/Pfeffergasse).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Danzig 1601, Altstadt im oberen Drittel

Etwa in den 1180er Jahren siedelten sich Handwerker im Gebiet um die spätere Katharinenkirche an, einige davon aus Lübeck. Zwischen 1224 und 1263 erhielt diese Siedlung das Stadtrecht nach lübischem Recht (möglicherweise mit der benachbarten Nikolaikirche), durch den pommerellischen Herzog Swantopolk II., der in der östlich benachbarten Burg residierte.[1]

Nach der Eroberung Danzigs durch den Deutschen Orden 1308 verließen einige deutsche Handwerker die Siedlung. Diese weitete sich in den folgenden Jahrzehnten weiter nach Norden aus. Um 1374/77 bekam die alde stad Danczk (erste Erwähnung mit dieser Bezeichnung) das Stadtrecht nach Kulmischem Recht durch den Deutschen Orden verliehen, wie zuvor schon die Rechtstadt (1343/47) und dann die Jungstadt (1380).[2] Zu dieser Zeit bestanden mehrere Siedlungen in Danzig nebeneinander. Um 1390 wurde ein Brigittenkloster angesiedelt.

Seit der Unterstellung des Gebietes unter den polnischen König im Jahr 1454 gab es nur noch einen Rat und Bürgermeister in der Rechtstadt für alle deutschen Siedlungen. Einige Jahre später wurden die Bartholomäuskirche und das Karmeliterkloster aus der Jungstadt in die Altstadt verlegt.

In den folgenden Jahrhunderten lebten in der Altstadt weiterhin vor allem Handwerker und Kaufleute, wie einige Straßennamen bezeugen (Böttchergasse, Töpfergasse, Tischlergasse, Pfeffergasse).[3]

Hauptbahnhof

1945 wurde der größte Teil der Altstadt zerstört. Seitdem ist der Stadtteil überwiegend durch moderne Bebauung und Grünflächen geprägt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick auf die Altstadt

Kirchen

Weitere Bauwerke

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Danziger Altstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zur Frage, welches Gebiet um 1224/63 das Stadtrecht bekam siehe Kazimierz Jasiński: Początki gminy miejskiej w Gdańsku. Na marginesie badań nad dokumentem Świętopełka dla dominikanów gdańskich z 1227 r. und Wiesław Długokęcki, Izabela Szymańska: Zmiany w przestrzeni gdańskiego miejskiego zespołu osadniczego pod panowaniem zakonu krzyżackiego a problem lokalizacji miasta samorządowego w Gdańsku w XIII w
  2. Theodor Hirsch: Danziger Handels- und Gewerbegeschichte unter der Herrschaft des Deutschen Ordens. Leipzig 1858. S. 71, mit Erwähnung 1374
  3. Pfefferstadt. (Memento vom 25. Januar 2022 im Internet Archive) In: danzig.at (Danziger Straßenkunde, mit weiteren Straßennamen in der Leiste links).

Koordinaten: 54° 21′ 14″ N, 18° 38′ 55″ O