David Binder (Fußballspieler)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
David Binder
Binder (stehend, 3. v. r.)
und Mitspieler der Meistermannschaft von 1912
Personalia
Geburtstag 18. Dezember 1893
Sterbedatum 25. November 1917
Position Sturm
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1911–1913 Holstein Kiel
1913– (...) BFC Preußen
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

David Binder (* 18. Dezember 1893; † 25. November 1917[1]) war ein deutscher Fußballspieler.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Binder schloss sich 1911 Holstein Kiel an. Für diesen Verein bestritt er in den Meisterschaften im Bezirk Kiel, der dem Norddeutschen Fußball-Verband angehörte, von 1911 bis 1913/14 Punktspiele und gewann die Bezirksmeisterschaft 1912 und 1913 mit Holstein.

Neben der Teilnahme an den Endrunden um die Norddeutsche Meisterschaft, die 1912 errungen werden konnte, war er mit seiner Mannschaft auch an den Endrunden um die Deutsche Meisterschaft, 1913 als Titelverteidiger, vertreten. Sein Debüt auf dieser Ebene gab er am 5. Mai 1912 im Stadion Hoheluft beim 2:1-Sieg im Viertelfinale über den BFC Preußen, in dem er auch das Siegtor in der 87. Minute erzielte. Seine beiden Tore am 19. Mai 1912 beim 2:1-Sieg n. V. im Halbfinale beim Titelverteidiger, BTuFC Viktoria 89, ebneten den Weg nach Hamburg, wo das Finale am 26. Mai 1912 ausgetragen und durch den von Ernst Möller in der 52. Minute verwandelten Strafstoß zum 1:0 entschieden wurde. Sein letztes Endrundenspiel bestritt er am 27. April 1913 in Essen bei der 1:2-Niederlage gegen den Duisburger SpV.

Im September desselben Jahres, am 1. Spieltag der neu eingerichteten Norddeutschen Liga, soll Binder beim 10:0 seiner Mannschaft gegen Borussia Harburg allein neun Tore erzielt haben.[2] Anschließend sei er nach Berlin gegangen. Tatsächlich debütierte der Kieler am 5. Oktober 1913, wie zuvor angekündigt,[3] im Team des BFC Preußen,[4] doch machte er auch noch weitere Spiele für Holstein, so Anfang November in Braunschweig. In den folgenden Jahren war Binder zunächst als „auswärtiger Spieler“[5] weiterhin bei den Preußen, später vielleicht beim Berliner BC aktiv. Es gibt einen Spielbericht noch vom März 1918, in dem ein Spieler seines Namens als BBC-Stürmer genannt wird.[6]

David Binder, „einer der wenigen Nicht-Akademiker im Kieler Trikot“ (er arbeitete im Maschinenbau), war jedoch im November 1917 mit 23 Jahren im Ersten Weltkrieg ums Leben gekommen.[7] 1915 war ihm als Kriegsteilnehmer das Eiserne Kreuz verliehen worden;[8] kurz darauf tauchte er als Verwundeter in einer Verlustliste auf.[9]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelverweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. shz.de: „Schüler, Studenten und ein Schornsteinfeger“, aufgesucht am 18. Juli 2019.
  2. z. B. Hamburger Anzeiger vom 17. September 1913, S. 18, und weitere Quellen
  3. Der Rasensport vom 20. August 1913, S. 643 f.: „Der Sturm erhält durch Binder eine beachtenswerte Verstärkung“ (Preußen in der Berliner Fachpresse immer mit „ß“)
  4. 3:0 gegen den Wiener AC, Arbeiter-Zeitung vom 6. Oktober 1913, S. 6; vgl. auch Foto im Illustrierten Österreichischen Sportblatt vom 11. Oktober 1913, S. 9.
  5. Prager Tagblatt vom 1. November 1913, S. 6.
  6. Allgemeine Sport-Zeitung vom 24. März 1918, S. 113.
  7. 50 Jahre „Holstein“ Kiel (hg. vom Verein), Rendsburg 1950, S. 21; das dort genannte Sterbedatum 25.11.17 zitiert shz.de: „Schüler, Studenten und ein Schornsteinfeger“, aufgesucht am 18. Juli 2019. In derselben Vereinschronik schreibt sein Mannschaftskapitän Willi Zincke auf Seite 139: „Von den Spielern (der Meisterelf 1912) sind Krogmann, Möller und Binder im ersten Weltkrieg gefallen.“ Auf Seite 204 bestätigt „Cally“ Schulz: „Immer schwerer wurden die Verluste. Ernst Möller gefallen. Binder gefallen...“
  8. Fremden-Blatt vom 18. Januar 1915, S. 7.
  9. genealogy.net, aufgesucht am 3. August 2019.