Deinhardt Bräu Vieselbach

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Deinhardt Bräu Vieselbach

Deinhardt Bräu Vieselbach ist eine ehemalige Biermarke der August Deinhardt Bierbrauerei Vieselbach.

Zum Brauereigründer August Deinhardt und der Brauerei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

August Deinhardt war einer von fünf Söhnen eines Brauereibesitzers. Er entstammte einer bayrischen, besser fränkische Brauereifamilie, die allerdings bereits seit Langem in Thüringen ansässig war.[1] Die Familie war aber auch in Franken aktiv. Diese fünf Söhne versuchten in Weimar, Mellingen ihr Glück. Sie waren nicht erfolglos in ihren Bemühungen geblieben. August Deinhardt baute in Vieselbach 1866 eine Brauerei auf einer Parkanlage zwischen Amtsgericht und Mühlplatz, wozu mehrere Brunnen gebohrt werden mussten und konnte bereits 1867 mit dem Betrieb beginnen und expandierte. So kaufte er bereits 1871 das alte Gemeindebrauhaus in Hochstedt hinzu, übernahm das Inventar und ließ das Hochstedter Haus danach abreißen.[2] Es blieb nicht beim reinen Bierbrauen. Deinhardt baute auch Gebäude nicht nur für die Brauerei, seine Angestellten, sondern auch einen Eiskeller. Die Brunnenanlagen wurden auch zur Speisung eines Freibades genutzt um der Gemeinde Kosten zu ersparen.[3] Die Eiskeller wurden bei Fliegeralarm als Schutzbunker genutzt. Die Brauerei wurde 1945 geschlossen.[4] Das Projekt der Brauerei von August Deinhardt war größte Projekt vor der Jahrhundertwende in Vieselbach In den 1880er Jahren brannte diese zum Teil nieder, musste neu aufgebaut werden. So entstand eine neue Mälzerei, ein neues Sudhaus, eine Schankhalle und ein Eiskeller. Gebaut wurde der Wiederaufbau der Brauerei von der Fa. Albert Mempel.[5]

1904 folgten neue Brauereigebäude aus Backstein, die zusammen mit der Villa einen großen Wirtschaftshof umgaben. Ihm schloss sich eine weitläufige Parkanlage und ein Wäldchen an.

Die Brauereigebäude wurden in den 1970er- und 1980er-Jahren zu einer Wohnanlage umgebaut. Nach der Wende übernahm die Kommunale Wohnungsgesellschaft mbH (KoWo) Erfurt das Gelände. Das Grundstück wechselte mehrfach den Besitzer und es erfolgten Sanierungsplanungen, die jedoch nicht umgesetzt wurden. 2015 wurde das Grundstück mit allen Gebäuden verkauft.[6]

In Vieselbach steht die Villa Deinhardt, die sich 1897 der Brauereibesitzer errichten ließ. Nach ihm wurde in Vieselbach der August-Deinhardt-Weg benannt. Das geschah 2002.[7] Auch gibt es eine Brauhausstraße.

Ein an die Vieselbacher Rezeptur angelehntes Bier wird im Felsenkeller Weimar gebraut.[8]

Die in der Brauereistraße befindlichen Gebäude wie der Brauereikeller stehen auf der Liste der Kulturdenkmale in Vieselbach. Auch gibt es zwei Brauereiteiche.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zur Brauereifamilie Deinhardt: Martin Wagner, Therese Reinhardt: Die Stadtbrauerei Deinhardt Weimar im Wandel der Zeit : eine Firmen- und Familienchronik : Erinnerungen von Therese Reinhardt geb. Deinhardt, Verlag Martin Wagner, Weimar 2009.
  2. Hochstedt.de (Memento vom 10. Juli 2015 im Internet Archive)
  3. [1]
  4. http://klausehm.de/BuchstabeV/V061.html
  5. https://buess-leben.de/onewebmedia/2019-01-19-TA-Ort-Chronik.pdf
  6. Thüringen unterm Hammer: Brauereigebäude und Bahnhöfe verkauft. (tlz.de [abgerufen am 17. Oktober 2017]).
  7. [2]
  8. [3]
  9. Holger Wetzel: Vieselbacher Brauereiteiche sollen Erholungsfläche werden. In: thueringer-allgemeine.de. 9. Mai 2020, abgerufen am 24. Februar 2024.