Delitz (Adelsgeschlecht)

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Wappen derer von Delitz

Die Herren von Delitz sind ein sächsisches Uradelsgeschlecht. Andere Schreibweisen des Familiennamens sind Delitzsch und Delitsch.[1][2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einer von Bischof Gardolf von Halberstadt im Jahr 1197 ausgestellten lateinischen Schenkungsurkunde, in der es um einen im Besitz der Kirche befindlichen Weinberg bei Merseburg geht, wird ein Gero de deliz, vir nobilis (Gero von Delitz, Edelmann) genannt.[3] Die ersten Angehörigen des Geschlechts wirkten vermutlich als Ministerialen auf Schloss Delitzsch.[4]

Schon im 14. Jahrhundert saßen Mitglieder der Familie Delitz im Stadtrat von Halle.

Später hatten Mitglieder der Familie des Gut Temnick bei Nörenberg in der Neumark in Besitz.[5] Berend Ludwig von Delitz verkaufte es 1798, um anschließend das Gut Raakow bei Arnswalde zu erwerben.

Briefadel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1804 konnte sich nach preußischer Genehmigung Ernst Friedrich Gordon, Fähnrich beim Militär, v. Delitz nennen, er war zuvor adoptiert worden und der uneheliche Sohn des Majors Karl Friedrich von Delitz aus einer nicht standesgemäßen und zur Ehe geführten Beziehung. Diese Familienlinie ist ausgestorben.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen zeigt im quadrierten Schild: Feld 1 in Blau vier silberne Schindeln oder Braupfannen, in deren Mitte ein goldener Stern. Felder 2 und 3 in Silber ein schwarzer Greifenkopf, dessen Hals von einem goldenen Pfeil durchbohrt ist. Feld 4 in Schwarz eine silberne Giebelmauer oder Pyramide. Auf dem Schild sind zwei gekrönte Helme. Der rechte mit blau-goldenen Decken trägt zwei schwarze Adlerflügel, in deren Mitte die Giebelmauer (Pyramide) gestürzt. Der linke mit schwarz-silbernen Decken trägt den durchschossenen Greifenkopf.[6]

Bekannte Familienmitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstige Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Uradel
Briefadel
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser 1918. Zwölfter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1917, S. 144. Ernst Friedrich von Delitz (1784–1823)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafenthums Nieder-Lausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Band 3, Brandenburg 1864, S. 498
  2. Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland. Band 1, Regensburg 1860, S. 271.
  3. Fr. L. B. von Medem: Beiträge zur Geschichte des Klosters Gerbstedt. In: Neue Mitteilungen aus dem Gebiete historisch-antiquarischer Forschungen. Herausgegeben vom Thüringisch-Sächsischen Verein für Erforschung des vaterländischen Altertums und Erhaltung seiner Denkmale. Band 3, Halle 1836, S. 91–100, insbesondere S. 96.
  4. Eine Herkunft aus Delitz am Berge im Saalekreis erscheint denkbar, jedoch ist das dortige Rittergut erst ab dem 16. Jahrhundert urkundlich erwähnt.
  5. Robert Klempin und Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV. bis in das XIX. Jahrhundert. A. Bath, Berlin 1863, S. 426.
  6. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, VI. Band, 9. Abteilung; Ausgestorbener Preussischer Adel: Provinz Pommern; Verfasser: G. A. von Mülverstedt, Ad. M. Hildebrandt, Nürnberg: Bauer & Raspe, Nürnberg 1894, S. 20.
  7. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preußisches Adels-Lexicon, Band 1, Leipzig 1836, S. 249. (Statt der in der Literatur regelmäßig anzutreffenden Herkunftsangabe „aus dem Hause Morstein bei Nürnberg“ sollte es wohl richtig heißen: aus dem Hause Morstein bei Nörenberg. Offenbar war der Stammsitz der im Mannesstamm ausgestorbenen brandenburgischen Linie der Familie Morstein gemeint.)
  8. Gerd Weiß: Fürstenhaus (Alte Herrenhäuser Straße 14), in: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 1, [Bd.] 10.1, ISBN 3-528-06203-7, S. 206f.
  9. C. E. von Malortie: Beiträge zur Geschichte des Braunschweig-Lüneburgischen Hauses und Hofes. Heft 4, Hannover 1864, S. 150