Democratic National Convention 2004

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John Kerry, hier bei einer Wahlkampfkundgebung in New Mexico, wurde in Boston als Präsidentschaftskandidat der Demokraten nominiert.

Die Democratic National Convention 2004 war der Nominierungsparteitag der Demokratischen Partei der Vereinigten Staaten im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen 2004. Der Parteitag fand im Fleet Center in Boston, Massachusetts statt. Er dauerte vom 26. Juli bis zum 29. Juli 2004. 4353 Delegierte nahmen daran teil. Auf dem Parteitag wurde John Kerry, US-Senator aus Massachusetts, als offizieller Präsidentschaftskandidat der Demokraten und damit zum Herausforderer des republikanischen Amtsinhabers George W. Bush bei der Präsidentschaftswahl 2004 nominiert.

Motto[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"Stronger at home, respected in the world" und in verschiedenen Abwandlungen (Strong statt Stronger, in Wahlkampfreden auch "Strong at home and respected in the world")

"Stärker zu Hause und respektiert in der Welt"

Veranstaltungsort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Fleet Center befindet sich unmittelbar neben der Faneuil Hall (Treff der amerikanischen Abolitionisten).

Redner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptredner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den Hauptreden fand neben der acceptance address von John Kerry vor allem auch die keynote address von Barack Obama große Beachtung. Obama, bis dahin außerhalb von Illinois weitgehend unbekannt, erlangte erstmals breite Aufmerksamkeit auf nationaler Ebene und galt nunmehr als Hoffnungsträger seiner Partei für die Zukunft.[1]

Andere Redner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besondere Beachtung fand der Auftritt von Ron Reagan, dem jüngsten Sohn des wenige Wochen zuvor nach langer Alzheimer-Krankheit verstorbenen republikanischen Ex-Präsidenten Ronald Reagan. Ron Reagan setzte sich für eine verstärkte Förderung der Forschung an embryonalen Stammzellen ein. Damit erhob er eine Forderung, die von Kerry unterstützt, von Bush hingegen abgelehnt wurde.

Ergebnis der Abstimmung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dennis Kucinich im Gespräch mit Friedensaktivisten bei einer Demonstration am Rande des Parteitages.

Inhalte des Parteitags[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thematisiert wurden unter anderem der so genannte Antiterrorkrieg der USA, zu dem sich John Kerry und John Edwards im Grundsatz bekannten, sowie Unregelmäßigkeiten bei der Stimmauszählung zur Wahl 2000, die laut einem Bericht zu einer Benachteiligung von Minderheiten geführt hätten. Kerry unterstrich die Forderung, dass jede Stimme gezählt werden müsse.

Zur Arbeitsmarktpolitik sagte Kerry mehrmals, George W. Bush habe Arbeitsplätze vernichtet und kaum neue geschaffen. In der Steuerpolitik wurde gefordert, die Steuerkürzung für Reiche (definiert als Leute, die mehr als 200.000 Dollar im Monat verdienen) rückgängig zu machen und Steuersenkungen für die Mittelschicht durchzusetzen.

Erwartungsgemäß bekräftigten die Demokraten ihre Absicht, Präsident Bush abzulösen, und zeigten sich optimistisch, dieses Ziel erreichen zu können. Kerry und Edwards sagten in diesem Zusammenhang mehrmals "Hope is on the way" (Hoffnung ist unterwegs).

Sicherheit für Delegierte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Parteitag hatte so starke Sicherheitsvorkehrungen wie kein anderer in der US-Geschichte. Es wurde vom Kongress ein Sicherheitspaket für 60 Millionen Dollar verabschiedet. Sicherheitsvorkehrungen:

  • 1 km um das Fleet Center wurde eine Sicherheitszone errichtet
  • Regulierung des Verkehrs in und aus der Stadt
  • Durchsuchung der Post und der Gepäckstücke von allen Pendlern
  • Versiegelung von Gully-Deckeln
  • Schließung von Hauptverkehrsstraßen

Medienaufkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mancher TV-Sender berichtete vier Stunden, Nachrichtensender sogar 18 Stunden pro Tag vom Parteitag. Es wurden Reporter in die "War Rooms" (Kriegsräume) geschickt (Räume, in denen die Vertreter der gegnerischen Parteien Republikaner und Demokraten auf die Äußerungen der Redner reagierten).

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Artikel von Randal C. Archibold in der New York Times vom 29. Juli 2004, online abgerufen am 24. Mai 2008.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]