Der Esel, der Stier, der Kaufmann und seine Frau

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Illustration

Der Esel, der Stier, der Kaufmann und seine Frau ist ein Märchen zu Beginn von Tausendundeine Nacht. Es steht in Claudia Otts Übersetzung als Der Esel, der Stier, der Kaufmann und seine Frau, bei Max Henning als Wie es dem Esel und dem Ochsen mit dem Bauersmann erging, bei Gustav Weil im Eingang.

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Kaufmann hört, wie der Ochse den Esel um dessen leichteres Leben beneidet. Der rät ihm, sich krank zu stellen, und das tut er. Der Kaufmann sorgt also dafür, dass für den Ochsen der Esel pflügen muss. Der Esel erzählt dem Ochsen, wenn er so weiter macht, würde er geschlachtet. Als das der Kaufmann hört, muss er lachen. Seine Frau will unbedingt wissen, warum er lachte. Er kann aber seine Tiersprachenkunde nicht verraten, ohne zu sterben. Wie er also sein Testament macht, hört er den Hahn zum Hund sagen, er müsste ja nur seine Frau prügeln. Das tut er, da gibt sie Ruhe.

Einordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fabel erzählt der Wesir seiner Tochter Schahrasad in Der betrogene Ifrit, im vergeblichen Versuch, ihr ihren Plan auszureden. Im Folgenden erzählt sie jede Nacht dem König Geschichten, beginnend mit Der Kaufmann und der Dschinni.

Elemente dieser Rahmenhandlung und Erzählungen vom Tiersprachenkundigen Menschen (ATU 670) sind schon aus der frühen, indischen Überlieferung von Tausendundeine Nacht belegt.[1]

Man kann beobachten, wie die Darstellung von Ochse und Esel sich von der europäischen Tradition unterscheidet, indem der Esel hier als schlau dargestellt ist.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Claudia Ott (Hrsg.): Tausendundeine Nacht. Wie alles begann. Nach der ältesten arabischen Handschrift in der Ausgabe von Muhsin Mahdi erstmals ins Deutsche übertragen und mit einem Anhang versehen von Claudia Ott. Titel der arabischen Originalausgabe: The Thousand And One Nights (Alf Layla wa-Layla). dtv, München 2017, ISBN 978-3-423-14611-1, S. 21–27 (zuerst C.H. Beck, München 2006).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ulrich Marzolph: Tausendundeine Nacht. In: Enzyklopädie des Märchens. Band 13. de Gruyter, Berlin/New York 2010, ISBN 978-3-11-023767-2, S. 290.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]