Der Kommissar und der See – Narrenfreiheit

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Episode 2 der Reihe Der Kommissar und der See
Titel Narrenfreiheit
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Länge 90 Minuten
Produktions­unternehmen Network Movie
Regie Felix Karolus
Drehbuch Myriam Utz,
Andreas Karlström
Produktion Jutta Lieck-Klenke,
Dietrich Kluge
Musik Mario Grigorov
Kamera Wolfgang Aichholzer
Schnitt Jörg Kroschel
Premiere 1. Okt. 2023 auf ORF 2
Besetzung
Episodenliste

Narrenfreiheit ist ein deutscher Fernsehfilm von Felix Karolus aus dem Jahr 2023. Es handelt sich um die zweite Folge der Kriminalfilmreihe Der Kommissar und der See, einem Spin-Off der Reihe Der Kommissar und das Meer, mit Walter Sittler, Nurit Hirschfeld und Dominik Maringer. In der ZDF Mediathek wurde der Film am 26. September 2023 veröffentlicht, die Erstausstrahlung im ZDF erfolgte am 3. Oktober 2023.[1][2] ORF-Premiere war am 1. Oktober 2023.[3]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Lindau wird Werner Eberle, der Vorstand der Narrenzunft Schellengeister mit einer feierlichen Prozession durch die Fischergasse zu Grabe getragen. Die Gesichter der Zunftmitglieder sind mit Masken verhüllt. Bei einer anschließenden Feier in einem kleinen Lokal wird der neue Narrenrat Jürgen Becker gegenüber Kaja Johansen, der Tischnachbarin des pensionierten Kommissars Robert Anders, übergriffig.

Die Narren, darunter Armin Müller, Steffen Bär und Paul Eberle, bemerken, dass ihr Kamerad eine Transfrau angemacht hat. Kaja, die früher Christian hieß, wird am nächsten Morgen erschlagen im Narrenbrunnen in der Altstadt gefunden. Dort strafen die Schellengeister zur Fastnacht diejenigen ab, die ihre Regeln ignorieren. Frauen sind bei diesem Verein nicht erwünscht. Wird eine dabei erwischt, wie sie sich während der Fasnacht unter die Gruppe mischt, wird sie in den Brunnen geworfen.

Der pensionierte Kommissar Robert Anders stellt ohne offiziellen Auftrag Nachforschungen an, während die offiziellen Ermittlungen von Polizeiobermeisterin Annika Wagner und ihrem Kollegen Martin Keller aufgenommen werden. Hannes Buck ist ebenfalls Mitglied der Schellengeister, möchte seinen Freund Robert als Mitglied werben und bereitet ihn auf die Aufnahmeprüfung vor. Narrenrat Jürgen Becker lehnt die Aufnahme von Robert zunächst ab, weil er Kaja gegenüber den Narren verteidigt hatte, gibt ihm jedoch eine Chance und Anders wird aufgenommen.

Christian war der ältere Sohn von Werner Eberle und ebenfalls Mitglied der Schellengeister. Kaja kam wegen der Krebserkrankung ihres Vaters zurück, nachdem sie zehn Jahre zuvor verschwunden war. Für ihren Vater war sie nach ihrem Outing gestorben, der jüngere Bruder Paul war damit der einzige Stammhalter. Kaja wollte sich vor dem Krebstod ihres Vaters noch mit ihm versöhnen. Laut Kajas Mutter Renate ist sie damals nach Oslo gezogen und hatte vor vier Jahren Linn Johansen geheiratet. Die Schellengeister betreiben eine Chatgruppe, in der sie ein Foto der toten Kaja teilten. Jürgen Becker gibt an, zur Tatzeit mit dem Taxi auf dem Heimweg gewesen zu sein. Nachdem die Narren vermuten, dass Anders Interna gegenüber der Polizei ausgeplaudert hat, wird er entführt und in den Narrenbrunnen geworfen.

An Kajas Leiche können keine Spuren von Fremd-DNA gefunden werden. Auf den Videoaufnahmen der Überwachungskamera von Kajas Hotel ist sie kurz vor ihrer Ermordung mit ihrem Bruder Paul zu sehen, allerdings hatte sie das Hotel noch lebend verlassen. Anna Schäfer war die Freundin von Christian Eberle, sie gibt an Kaja nie kennengelernt zu haben. Anna ist mittlerweile mit dem Wirt Tom Schäfer verheiratet, gemeinsam betreiben sie das Lokal, in dem die Narren gefeiert hatten.

Gerichtsmediziner Dr. Herbert Hämmerle rekonstruiert aus von Paul Eberle verbrannten Dokumenten ein Testament von dessen Vater mit einigen handschriftlichen Änderungen zu Kajas Gunsten. Kaja sollte ursprünglich nur den Pflichtanteil erhalten. Kurz vor Walters Tod hatte er ein zweistündiges Telefonat mit Kaja geführt, möglicherweise hatten sich die beiden versöhnt. Paul Eberle gibt allerdings an, dass Kaja keine Ansprüche auf das Erbe erhob.

Laut Kajas Frau Linn Johansen hatte sie sich vor einigen Tagen mit Kaja gestritten und seitdem nichts mehr von ihr gehört. Bei dem Streit ging es um einen unerfüllten Kinderwunsch. Anders entdeckt auf den Fotos von Hannes Buck vom Narrensprung eine Aufnahme, die Kaja mit Anna und Tom Schäfer zeigt. Kaja hatte einen DNS-Test machen lassen. Anders vermutet, dass Tobias Schäfer das Kind von Anna und Christian ist. Tom Schäfer gesteht, Kaja erschlagen und zum Brunnen gebracht zu haben, weil er nicht wollte, dass Kaja seine Familie zerstört. Die Ermittler finden allerdings heraus, dass Tom mit einem falschen Geständnis seine Frau schützen wollte und tatsächlich Anna Schäfer Kaja ermordet hatte.

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dreharbeiten fanden vom 21. September bis zum 20. Oktober 2022 in Lindau, Hamburg und Umgebung statt.[4] Produziert wurde der Film von der Network Movie (Produzenten Jutta Lieck-Klenke und Dietrich Kluge) im Auftrag des ZDF in Zusammenarbeit mit dem ORF.[5]

Das Drehbuch schrieben Myriam Utz und Andreas Karlström, die Kamera führte Wolfgang Aichholzer, die Musik schrieb Mario Grigorov, die Montage verantwortete Jörg Kroschel und das Casting Rebecca Gerling und Lina Behr. Das Kostümbild gestaltete Yvonne Lehmann, das Szenenbild Marcus A. Berndt, den Ton Thomas Thutewohl und das Maskenbild Lisa Lampas und Brigitta Lüttge.[5][4]

Die Dreharbeiten zum dritten Fall In besseren Kreisen begannen im Oktober 2023.[6][7][8]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tilmann P. Gangloff vergab auf tittelbach.tv vier von sechs Sternen und meinte, dass der Appell für mehr Toleranz als fesselnde Krimigeschichte verpackt sei. Abgesehen vom überzeichneten Vereinsvorsitzenden seien die Charaktere gut getroffen, die Umsetzung wie schon im ersten Film unaufgeregt. Der Film überzeuge vor allem durch die klug konzipierte Geschichte.[9]

Oliver Armknecht bewertete den Film auf film-rezensionen.de mit drei von zehn Punkten. Nach dem verkorksten Einstieg 2022 zeige sich die zweite Folge in besserer Form. Mehr als solide sei das Ergebnis aber kaum, da die Geschichte zwar viele verschiedene Spuren hat, teilweise aber arg plump sei.[10]

Quote

Die deutsche Erstausstrahlung am 3. Oktober 2023 im Programm des ZDF wurde von 6,83 Millionen Zuschauern gesehen, der Marktanteil betrug 26,7 Prozent.[11]

Im ORF erreichte der Film bei Erstausstrahlung 806.000 Zuschauer bei einem Marktanteil von 28 Prozent.[12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Glenn Riedmeier: „Der Kommissar und der See“: Termin für zweite Folge steht fest. In: Fernsehserien.de. 15. August 2023, abgerufen am 26. August 2023.
  2. Der Kommissar und der See – Narrenfreiheit (E2). In: Wunschliste.de. Abgerufen am 26. August 2023.
  3. ORF-Premiere: Der Kommissar und der See - Narrenfreiheit. In: ORF.at. 26. August 2023, abgerufen am 26. August 2023.
  4. a b Der Kommissar und der See – Narrenfreiheit bei crew united, abgerufen am 26. August 2023.
  5. a b Der Kommissar und der See - Narrenfreiheit. In: zdf.de. Abgerufen am 26. August 2023.
  6. Walter Sittler in „Der Kommissar und der See – Narrenfreiheit“ am 1. Oktober in ORF 2. In: ots.at. 28. September 2023, abgerufen am 28. September 2023.
  7. Tilmann P. Gangloff: Mord im Umfeld der Fastnacht – Walter Sittler ermittelt im ZDF-Krimi „Narrenfreiheit“ am Bodensee. In: suedkurier.de. 22. September 2023, abgerufen am 26. September 2023.
  8. Falk Böckheler: Walter Sittler dreht auf der Gerberschanze - ZDF Krimiserie geht weiter. In: schwaebische.de. 3. November 2023, abgerufen am 3. November 2023.
  9. Tilmann P. Gangloff: Reihe „Der Kommissar und der See – Narrenfreiheit“. In: tittelbach.tv. Abgerufen am 26. August 2023.
  10. Oliver Armknecht: Der Kommissar und der See: Narrenfreiheit. In: film-rezensionen.de. 5. Oktober 2023, abgerufen am 5. Oktober 2023.
  11. Veit-Luca Roth: Primetime-Check: Dienstag, 3. Oktober 2023. In: Quotenmeter.de. 4. Oktober 2023, abgerufen am 4. Oktober 2023.
  12. ORF im Oktober 2023: 33,2 Prozent Marktanteil für Sendergruppe. In: ots.at. 2. November 2023, abgerufen am 2. November 2023.