Der Schmied von St. Bartholomä

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Film
Titel Der Schmied von St. Bartholomä
Produktionsland Bundesrepublik Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1955
Länge 96 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Max Michel
Drehbuch Karl Heinz Busse
Hanns Prechtl
Produktion Hans Engelmann
für Kronen-Film, München
Musik Karl Bette
Kamera Klaus von Rautenfeld
Schnitt Herbert Taschner
Besetzung

Der Schmied von St. Bartholomä, auch als Ein Edelweiß vom Königssee bekannt, ist ein deutsches Heimatfilmmelodram von Max Michel mit Viktor Staal und Marianne Koch in den Hauptrollen. Der Geschichte liegt eine Idee von Hanns Beck-Gaden zugrunde.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach neun Jahren Kriegsgefangenschaft kehrt der Schmied Thomas Pichler in seine Heimatgemeinde in den winterlich verschneiten Alpen zurück. Dort hat sich vieles verändert. Verbittert muss Pichler feststellen, dass seine Frau Vroni in der Zwischenzeit nach schwerer Krankheit verstorben und die Schmiede bankrottgegangen ist. Auch die Bevölkerung heißt den verschlossenen Spätheimkehrer aus dem Zweiten Weltkrieg nicht sonderlich herzlich willkommen. Und dass er seit seinem letzten Heimaturlaub Vater eines Sohnes namens Walter geworden ist, weiß er ebenfalls nicht. Die junge Marianne hat sich in der letzten Zeit liebevoll um den elternlosen Jungen gekümmert. Die Schmiede gehört Thomas de facto nicht mehr, ist sie doch seit der Erkrankung Vronis bis unter das Dach verschuldet. Und diese Schuldscheine sind in der Hand von Martin, der ebenfalls als Schmied arbeitet. Als der Dorfpfarrer Thomas besucht, schreit dieser ihm all seinen Schmerz und Gotteshass entgegen, denn er hat nach Krieg und Verlust der Ehefrau seinen Glauben an Gott und dessen Güte komplett verloren. Zu allem Unglück sind auch noch zwei Fremde im Ort angekommen, die sich als Schmuggler herausstellen und Pichler noch eine Menge Ärger einbringen sollen. Die beiden Galgenvögel haben sich in einer Berghütte eingenistet.

Allmählich lebt sich der Schmied wieder in sein altes Leben wieder ein, dabei ist ihm vor allem die liebe und warmherzige Marianne eine große Hilfe. Das Wiedersehen zwischen Thomas und seinem zehnjährigen Sohn verläuft sehr herzlich. Währenddessen plant die bigotte und fanatisch religiöse Tante Andrea, Thomas seinen Sohn so schnell wie möglich zu entziehen. Der Bürgermeister bietet Thomas Hilfe an, aber in seiner Sturheit weist der Dickschädel jede Hilfe zurück. Nur noch Marianne dringt zu ihm durch. Dann insinuiert der Bürgermeister, dass Thomas eventuell mit den vermehrt stattfindenden Schmuggeleien der letzten Zeit zu tun haben könnte. Schließlich dreht Thomas durch und beginnt in Anwesenheit von Walter eine Prügelei mit seinem ewigen Widersacher Martin, da er glaubt, dass dieser ihm nicht nur die Lebensgrundlage, sondern auch noch Walter wegzunehmen versuche, Zu guter Letzt schnauzt er auch noch Marianne an und wirft sie aus seinem Haus. In dieser Situation betreten die zwei Gauner Hans und Ruppert das Haus und überreden Thomas, sie heimlich über die Grenze hoch in den Bergen zu führen. Er ahnt nicht, dass er nun in ihre dunklen Geschäfte verwickelt wird.

Prompt werden die Drei hoch in den Bergen von Grenzpolizisten auf Skiern geortet und verfolgt. Thomas wird gestellt, und zu seiner größten Überraschung findet sich in dem Rucksack, den die beiden Ganoven ihm angelegt haben, kirchenreligiöses Raubgut, das bei einem Überfall auf den Messner der Kapelle von St. Bartholomä erbeutet wurde. Thomas beschwört seine Unschuld und sagt dem ihn verhörenden Obermeister Polkhammer, dass er lediglich zwei armen Tröpfen, die wie er ohne gültige Papiere seien, über die Grenze habe helfen wollen. Dann verschwindet auch noch Walter, der sich auf die Suche nach dem nicht heimgekehrten Vater gemacht hat, mitten in der Nacht. Marianne trägt die schlimme Kunde ins Dorf, und sofort machen sich fast die gesamten Dorfbewohner auf die Beine, um nach dem verschollenen Jungen zu suchen. In die Berghütte, wo die beiden Räuber und Schmuggler zur selben Zeit Walter gefangen halten, stürmt der von der Polizei freigelassene Thomas hinein und verprügelt, mit Hilfe des dazu stoßenden Martin, die beiden Halunken. Dann taucht auch noch die Grenzpolizei auf und nimmt die Schurken fest. Thomas und Martin versöhnen sich. Im Tal indes wartet Marianne bereits sehnsüchtig auf Vater und Sohn Pichler.

Produktionsnotizen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schmied von St. Bartholomä entstand im Frühwinter 1954/55 im Behelfsatelier des Berchtesgadener Bauerntheaters sowie in Berchtesgaden und am Schellenberg (Außenaufnahmen). Produzent Hans Engelmann übernahm auch die Produktionsleitung. Curt Stallmach gestaltete die Filmbauten. Rolf Kästel unterstand als einfacher Kameramann Chefkameramann Klaus von Rautenfeld, Martin Müller sorgte für den Ton. Fred Louis Lerch war einer von zwei Aufnahmeleitern. Es spielt das Orchester Kurt Graunke. Im Film erklingen die Lieder Die Schmiede im tiefen Forst und Edelweiß und Enzian.

Die Uraufführung des Films erfolgte am 6. April 1955 in Nürnberg, die Berliner Premiere war am 16. Juni desselben Jahres.

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Lexikon des Internationalen Films urteilte: „Wirklichkeitsfremder, aus Elementen des Heimatfilms reichlich planlos zusammengesetzter, umständlich erzählter Bergfilm.“[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Schmied von St. Bartholomä. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 26. Dezember 2020.