Der geteilte Visconte

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Der geteilte Visconte (italienischer Originaltitel Il visconte dimezzato) ist ein Roman des italienischen Schriftstellers Italo Calvino aus dem Jahr 1951. Auf Deutsch erschien der Roman erstmals 1957 in der Übersetzung durch Oswalt von Nostitz beim S. Fischer Verlag in Frankfurt am Main. Zusammen mit Der Baron auf den Bäumen (1957) und Der Ritter, den es nicht gab (1959) bildet Der geteilte Visconte die Trilogie „Unsere Vorfahren“ von Calvino.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Adelige Medardo di Terralba wird in den Türkenkriegen von einer Kanonenkugel getroffen und dabei symmetrisch in zwei Hälften geteilt, die beide überleben. Während die eine seine guten Eigenschaften repräsentiert, steht die andere für seine bösen. Der „böse“ Medardo kehrt alsbald auf das Landgut seiner Familie in Ligurien zurück, wo er alsbald ein wahres Schreckensregiment etabliert. So lässt er Bauern, Wilderer oder auch nur ihm unliebsame Personen erbarmungslos zum Tode verurteilen und aufhängen. Auch neigt er dazu, jedes Lebewesen, das ihm unterkommt, von der Ziege bis zu Pilz und Blume gleich seinerselbst in zwei Hälften zu spalten. Auch seine ehemalige Amme Sebastiana, die Bewohner der Aussätzigenkolonie von Pratofungo, im Lande ansässige Hugenotten sowie die Schäferin Pamela, in die sich Medardo verliebt, sowie deren Eltern haben unter ihm zu leiden.

Eines Tages taucht auch die ursprünglich für tot gehaltene „gute“ Hälfte des Visconte in Terralba auf, wird alsbald zum Gegenspieler des „bösen“ Medardo und macht – zur Verwirrung der Dorfbewohner – regelmäßig dessen Untaten wieder gut. Als auch sie sich in Pamela verliebt und beide Hälften des Visconte das Mädchen heiraten wollen, kommt es zum Showdown in Form eines Degengefechts. Beide „Viscontes“ werden schwer verwundet – dann aber von dem im Dorf ansässigen englischen Schiffsarzt Dr. Trellawney wieder zu einer Person zugesammengenäht – einem normalen Menschen mit guten und bösen Charakterzügen.

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