Derek Humphry

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Derek Humphry (2012)

Derek Humphry (* 29. April 1930 in Bath) ist ein in Großbritannien geborener amerikanischer Journalist und Autor. Er ist Befürworter der Tötung auf Verlangen und sieht den Suizid als Grundrecht an.

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Derek Humphry wurde 1930 als Sohn eines britischen Vaters und einer irischen Mutter geboren und wuchs in Somerset auf. Er verließ sein Elternhaus, um im Alter von 15 Jahren als Botenjunge für die Yorkshire Post zu arbeiten. In einer darauf folgenden 30-jährigen journalistischen Karriere arbeitete und schrieb Humphry für zahlreiche Zeitungen, wie die Bristol Evening World, die Manchester Evening News, die Daily Mail, die Sunday Times und schließlich die Los Angeles Times.[1]

Humphrys erste Ehefrau, Jean Humphry, beging am 29. März 1975 Suizid. Derek Humphrys Buch Jean’s Way erzählte diese Geschichte aus seiner Perspektive. Der Verbindung entstammen drei Söhne. Seit 1978 lebt Derek Humphry in den Vereinigten Staaten. Seine darauf folgende schwierige Ehe mit Ann Wickett,[2] einer Amerikanerin und Mitbegründerin der Hemlock Society, endete in einer „bitteren“ Scheidung.[3] Ann Wickett beging am 2. Oktober 1991 Suizid. Anfang 1990 heiratete Humphry Gretchen Crocker, die jüngste Tochter einer Farmerfamilie aus Oregon.[4] Er lebt in Junction City, Oregon.[5]

Bücher und Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Humphry publizierte 1991 das Buch Final Exit: The Practicalities of Self-Deliverance and Assisted Suicide for the Dying.[6] Das Buch erhielt anfangs wenig öffentliche Aufmerksamkeit, bis im Juli 1991 ein Artikel im Wall Street Journal,[7] und danach in zahlreichen anderen Zeitungen wie der New York Times,[8] erschien. Ab August 1991 war das Buch ein Bestseller auf der New York Times Best Seller List, und mehr als 500.000 Bücher waren schnell verkauft.[9]

Seit 1991 wurden mehr als eine Million Exemplare in zwölf Sprachen verkauft. Im April 2007 wählten die Herausgeber und Buchkritiker von „USA Today“ das Buch zu einem der denkwürdigsten 25 Bücher der Vereinigten Staaten aus dem letzten Vierteljahrhundert.[10]

Humphry ist Autor mehrerer Bücher aus dem Themenkomplex Suizid und Tötung auf Verlangen. Besonders bekannt sind Jean’s Way über den Freitod seiner ersten Ehefrau (1978), eine Folgepublikation zu Final Exit (2000), dessen Verbreitung in Frankreich verboten ist,[11] und seine Lebensgeschichte Good Life, Good Death: The Memoir of a Right To Die Pioneer (2017).

Organisationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Derek Humphry hat über viele Jahrzehnte seine Ideen durch Gründung und Mitgliedschaft in zahlreichen Organisationen aktiv verbreitet. 1980 war er Mitbegründer der Hemlock Society, einer amerikanische Interessenvertretung und Lobbyorganisation, die von 1980 bis 2003 für das Recht auf Sterben und assistierten Suizid eintrat.

Nachdem sich die Hemlock Society im Jahr 2004 aufgelöst hatte, war Humphry Mitbegründer des Final Exit Network. Von 1988 bis 1990 war er außerdem Präsident der World Federation of Right to Die Societies und ist seit 1993 Präsident der Euthanasia Research & Guidance Organization (ERGO).[6]

Derek Humphrys Bibliographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikiquote: Derek Humphry – Zitate (englisch)
Commons: Derek Humphry – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Derek Humphry: Good Life, Good Death. 2017, ISBN 978-1-63144-066-3.
  2. T. Gabriel: A fright to the death. In: The New York Times Magazine. 8. Dezember 1991. (nytimes.com)
  3. Ellen O’Connell Brasel: Ann Wickett Humphry. In: The Scribner Encyclopedia of American Lives. (encyclopedia.com)
  4. Derek Humphry’s Autobiographie, auf: finalexit.org
  5. Interview mit Derek Humphy, Organisation Death with Dignity, 3. Oktober 2019. (deathwithdignity.org)
  6. a b Derek Humphry: Final Exit: The Practicalities of Self-Deliverance and Assisted Suicide for the Dying. 1991, ISBN 0-9606030-3-4. (finalexit.org, Auszug)
  7. M. Cox: Suicide manual for terminally ill stirs heated debate. In: Wall Street Journal. 12. Juli 1991, S. B1, B8.
  8. L. K. Altman: How-to book on suicide is atop best-seller list. In: New York Times. 9. August 1991, S. A10.
  9. P. M. Marzuk, K. Tardiff, C. S. Hirsch, A. C. Leon, M. Stajic, N. Hartwell, L. Portera: Increase in suicide by asphyxiation in New York City after the publication of Final Exit. In: The New England Journal of Medicine. Band 329, Nummer 20, November 1993, S. 1508–1510, doi:10.1056/NEJM199311113292022. PMID 8413474.
  10. 25 Books that leave a legacy. In: USA Today. April 2007.
  11. Derek Humphry: FAQs 2020, auf seiner Website finalexit.org.