Descemetozele

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Klassifikation nach ICD-10
H18.7 Sonstige Hornhautdeformitäten Descemetozele
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Unter Descemetozele (Synonym: Keratozele) versteht man eine durch den Augeninnendruck hervorgerufene, punktförmige Vorwölbung der Hornhaut bis zur intakten Descemet-Membran innerhalb eines umschriebenen Geschwürs, eines Entzündungsprozesses (bspw. Herpes corneae) oder einer Verletzung der Hornhaut. Sobald auch die Descemet-Membran durchbrochen wird, fließt durch die entstandene Öffnung Kammerwasser ab. Infolgedessen kann es zu Fistelbildung, Hornhautnarben, Irisprolaps oder Panophthalmie kommen. Bei großflächigen Substanzdefekten kann sich an der verdünnten Hornhaut ein Staphylom ausbilden. Die Symptomatik ist sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin bekannt.

Eine Descemetozele tritt in der Regel einseitig auf, es sind gleichwohl seltene Fälle bekannt, bei denen beide Augen betroffen waren.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pschyrembel klinisches Wörterbuch. Mit klinischen Syndromen und Nomina Anatomica. = Klinisches Wörterbuch. Bearbeitet von der Wörterbuchredaktion des Verlages unter der Leitung von Christoph Zink. 256., neu bearbeitete Auflage. de Gruyter, Berlin u. a. 1990, ISBN 3-11-010881-X.
  • Franz Grehn: Augenheilkunde. 30., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Springer Medizin, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-75264-6.
  • Matthias Sachsenweger: Augenheilkunde (= Duale Reihe). 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Thieme, Stuttgart 2003, ISBN 3-13-128312-2.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Y. Marischw, G. Droshina, T. Gajdamaka, W. Usow: Beiderseitige Descemetozele unklarer Etiology. Vortrag anlässlich der 99. Jahrestagung der Deutsche ophthalmologische Gesellschaft 2001.