Deul (Architektur)

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verschiedene Deul-Typen in der Kalinga-Architektur

Mit dem Begriff Deul oder Deula werden hinduistische Tempeltürme oder Tempeldächer (oft auch ganze Tempel ohne weitere Anbauten) in den ostindischen Bundesstaaten Odisha und Westbengalen bezeichnet; aber auch in einigen Tempeln der Himalaya-Region kommen derartige Formen vor (z. B. in Devprayag). Das Wort stammt aus der Regionalsprache Oriya.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es ist im Wesentlichen zwischen drei Turm- bzw. Dachformen zu unterscheiden, von denen die beiden letztgenannten eher selten gebräuchlich sind:

  • Rekha-Deul: Diese Turmform gleicht in vieler Hinsicht einem Shikhara-Turm; sie unterscheidet sich jedoch durch die nahezu senkrechte Linienführung im unteren Teil beim Deul bzw. die leicht gekrümmte Linienführung beim Shikhara.
  • Pitha-Deul: Diese Dachform bezeichnet einen abgestuften, insgesamt jedoch pyramidenförmigen Dachaufbau über einer Vorhalle (jagamohana) mit quadratischem Grundriss.
  • Khakhara Deul: Diese Dachform erhebt sich über einem Tempel oder über einer Cella (garbhagriha) mit querrechteckigem Grundriss; das Dach endet in einem hausähnlichen Aufsatz.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Debala Mitra: Bhubaneswar. Archaeological Survey of India, New Delhi 1984, S. 14ff.
  • George Michell: Der Hindu-Tempel – Baukunst einer Weltreligion. DuMont, Köln 1991, ISBN 3-7701-2770-6, S. 138ff.
  • Robert Strasser: Orissa – Bihar – Westbengalen. Landeskunde und Führer zu Kunststätten. Indoculture, Kornwestheim 1991, ISBN 3-921948-10-X, S. 41ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]