Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin

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Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin
Gesellschaft für operative, endovaskuläre und präventive Gefäßmedizin
(DGG)
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 7. Dezember 1984
Sitz Berlin
Zweck Medizinische Fachgesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin
Vorsitz Jörg Heckenkamp
Website www.gefaesschirurgie.de

Die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin – Gesellschaft für operative, endovaskuläre und präventive Gefäßmedizin e.V. (DGG) ist die medizinische Fachgesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin in Deutschland[1]. Zweck ist die Interessensvertretung des Fachgebietes sowie die Förderung von Forschung, Aus-, Fort- und Weiterbildung, sowie Qualitätssicherung in der Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin. Der Sitz der Gesellschaft ist in Berlin. Aktueller Präsident ist Jörg Heckenkamp, Direktor und Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, Niels-Stensen-Kliniken, Marienhospital Osnabrück. Die Leiterin der Geschäftsstelle ist Livia Cotta.

Mitgliedschaften und Kooperationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) und der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Die DGG arbeitet eng mit der Österreichischen Gesellschaft für Gefäßchirurgie (ÖGG), der Schweizerischen Gesellschaft für Gefäßchirurgie (SGG) und der European Society of Vascular Surgery (ESVS) zusammen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein wurde am 7. Dezember 1984 als Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG) in München gegründet. Der erste Präsident war Henner Müller-Wiefel. 1988 gelang es der jungen Fachgesellschaft bei der Novellierung der Weiterbildungsordnung, die Gefäßchirurgie als eigenständige Spezialisierung aus dem Teilgebiet „Thorax- und Kardiovascularchirurgie“ herauszulösen. Im gleichen Jahr fand die erste gemeinsame Jahrestagung mit der Österreichischen Gesellschaft für Gefäßchirurgie statt. 1995 schloss sich die Schweizer Gesellschaft für Gefäßchirurgie an. So entstand die sogenannte „Dreiländer-Tagung“, welche jedes dritte Jahr abwechselnd in Deutschland, Österreich oder der Schweiz stattfindet. Als gemeinsames Sprachorgan der drei Fachgesellschaften wurde 1995 die Zeitschrift „Gefäßchirurgie“ ins Leben gerufen. Zur Förderung der Fortbildung, insbesondere in innovativen Bereichen wurde 2006 die Private Akademie DGG gGmbH gegründet. Im Folgejahr fanden bereits die ersten Kurse zur Weiterbildung zum Gefäßassistenten statt.

Das Deutsche Institut für Gefäßmedizinische Gesundheitsforschung gGmbH (DIGG) wurde 2009 als 100%ige Tochter der DGG gegründet. Das Ziel dabei war Versorgungsforschung und Qualitätssicherung in der Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin zu realisieren und zu fördern.

2010 wurde die DGG in Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin – Gesellschaft für operative, endovaskuläre und präventive Gefäßmedizin e.V. umbenannt[2].

Im Jahr 2023 zählte die DGG mehr als 3.000 Mitglieder.

Kommissionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innerhalb der DGG gibt es verschiedene Kommissionen, die unterschiedliche Themengebiete wissenschaftlich bearbeiten und zu den einzelnen Themen Stellungnahmen, Empfehlungen und Leitlinien veröffentlichen.

  • Kommission Beruf und Familie
  • Kommission Dialysezugänge
  • Kommission Hygiene, Wunde und Septische Gefäßchirurgie
  • Kommission Internet/Öffentlichkeitsarbeit
  • Kommission Katastrophenmedizin und Gefäßtraumatologie
  • Kommission Klima und Gefäßgesundheit
  • Kommission konservative Gefäßtherapie
  • Kommission Konvent der Ordinarien
  • Kommission Krankenhausökonomie
  • Kommission künstliche Intelligenz und digitale Systeme
  • Kommission Leitlinien
  • Kommission PAVK und Diabetischer Fuß
  • Kommission perioperative Medizin
  • Kommission Phlebologie
  • Kommission Qualitätssicherung und Patientensicherheit
  • Kommission Ultraschall
  • Kommission Wissenschaft und Forschung
  • Kommission Weiterbildung

Private Akademie DGG[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Private Akademie der DGG wurde 2006 als eine Tochtergesellschaft der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin gegründet. Neben der Fortbildung widmet sie sich der Vernetzung von klinischer Forschung sowie der Zertifizierung von Kliniken zum zertifizierten Gefäßzentrum. Es gibt folgende Sektionen in der Privaten Akademie:

  • Sektion Gefässassistent(in) DGG
  • Sektion Endovaskuläre Techniken
  • Sektion Gefässchirurgische Techniken
  • Sektion Zertifizierung

Zertifizierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Medizin haben sich in den letzten Jahren eine Vielzahl von spezialisierten Kompetenzzentren wie z. B. Trauma-Zentren oder onkologische Zentren gebildet. Die Ziele dabei sind vielfältig und beinhalten unter anderem die Qualitätsverbesserung in der Patientenversorgung, die Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung sowie die Verbesserung der Positionierung und Außendarstellung in einem zunehmend kompetitiven ökonomischen Umfeld. 2003 startete die DGG die Zertifizierung von Gefäßzentren. Aktuell sind mehr als 120 Zentren in Deutschland zertifiziert bzw. re-zertifiziert. Seit 2006 erfolgt die Koordination der Zertifizierung durch die Private Akademie der DGG. Eine erfolgreiche Zertifizierung gilt als Qualitätssiegel und steht für die Vorhaltung eines personellen, apparativen und therapeutischen Standards[3].

Junges Forum der DGG[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Junge Forum der DGG wurde 2009 gegründet und setzt sich ein für Belange von jungen Ärztinnen und Ärzten in gefäßchirurgischer Weiterbildung. Ziel ist, junge Kolleginnen und Kollegen auf dem Weg zum Facharzt für Gefäßchirurgie zu unterstützen, die Attraktivität und Perspektive der Gefäßchirurgie auch Medizinstudierenden aufzuzeigen, Fortbildungsmodelle und Karrierekonzepte für Assistenzärzte, Fachärzte und junge Oberärzte zu entwickeln, sowie deren wissenschaftliches Engagement in Forschung und Lehre gezielt zu unterstützen. Ein weiteres Ziel ist die bessere Planbarkeit des chirurgischen Alltags und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Preise und Stipendien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein vergibt mehrere Preise und Stipendien.

Name Einführungsdatum Beschreibung
Aortenpreis 2009 Förderung und Starthilfe für konkrete Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der Aortenchirurgie
Forschungsstipendium der DGG 1994 Geplantes klinisches oder grundlagen-orientiertes Forschungsvorhaben
Jean-Kunlin Medaille 1992 Personen, die sich in besonderer Weise um die Gefäßchirurgie verdient gemacht haben
Jörg-Vollmar-Preis 2009
  • Innovative Forschungsergebnisse in der Gefäßmedizin
  • Populärwissenschaftliche Veröffentlichungen, die zur Popularisierung der Gefäßmedizin beitragen
  • Herausragende medizinhistorische Forschungsarbeiten über chirurgische Fächer
Karl-Kremer-Preis 2000 Auszeichnung einer hervorragenden Arbeit auf gefäßchirurgischem oder gefäßmedizinischem Gebiet
Promotionsstipendium der DGG 1985 Unterstützung von Doktorand*in (bis zum 40. Lebensjahr) bei der Durchführung einer experimentellen Arbeit im Bereich der vaskulären Medizin.
Julius-Springer Preis 2010 Preis für eine herausragende Arbeit, die in der Zeitschrift Gefässchirurgie veröffentlicht wurde. Hierdurch soll insbesondere der wissenschaftliche Nachwuchs gefördert werden
Wissenschaftspreis der DGG 1986 Preis für hervorragende publizierte Arbeiten auf gefäßchirurgischem Gebiet
MaGiC-Stipendiumprogramm 2010 Das Stipendienprogramm adressiert gezielt Studierende und Promovierende der Medizin, die das Fach „Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin“ als zukunftsorientiertes, innovatives Fach mit seinen besonderen Karrierechancen näher kennenlernen möchten. Sie werden zur Jahrestagung eingeladen und können an einem spezifisch auf sie abgestimmten Programm teilnehmen. Es können jeweils 2 Studierende aus einer Einrichtung an der MAGiC-Kampagne teilnehmen. Die Studierenden sollten mindestens das zweite klinische Semester absolviert haben.

Präsidenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Past-Präsidenten der Gesellschaft waren:[4]

  • 2021 – 2022 Markus Steinbauer
  • 2019 – 2020 Dittmar Böckler
  • 2017 – 2018 Thomas Schmitz-Rixen
  • 2015 – 2016 Giovanni Torsello
  • 2013 – 2014 Eike Sebastian Debus
  • 2011 – 2012 Werner Lang
  • 2009 – 2010 Hans-Henning Eckstein
  • 2007 – 2008 Hans-Joachim Florek
  • 2005 – 2006 Klaus Balzer
  • 2003 – 2004 Ludger Sunder-Plassmann
  • 2001 – 2002 Hans Schweiger
  • 1999 – 2000 Dieter Raithel
  • 1997 – 1998 Jens Rainer Allenberg
  • 1995 – 1996 Peter Carl Maurer
  • 1993 – 1994 Wilhelm Sandmann
  • 1991 – 1992 Hans-Martin Becker
  • 1989 – 1990 Henning Loeprecht
  • 1984 – 1988 Henner Müller-Wiefel

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Satzung der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin e.v. (Memento des Originals vom 26. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gefaesschirurgie.de
  2. Deutsche Gesellschaft für Gefaesschirurgie und Gefässmedizin: Geschichte. Abgerufen am 13. Januar 2022.
  3. Deutsche Gesellschaft für Gefaesschirurgie und Gefässmedizin: Zertifizierung Gefäßzentren. Abgerufen am 13. Januar 2022.
  4. Deutsche Gesellschaft für Gefaesschirurgie und Gefässmedizin: Geschichte. Abgerufen am 13. Januar 2022.