Deutsches Dampflokomotiv-Museum

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Emblem des DDM
Eintrittskarte DDM

Das Deutsche Dampflokomotiv-Museum (Eigenschreibweise Deutsches Dampflokomotiv Museum, DDM) befindet sich in Neuenmarkt in Oberfranken. Der Ort liegt am Fuß der Schiefen Ebene, einem Teilstück der Ludwig-Süd-Nord-Bahn.

Das Gelände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

89 6024 auf der Segmentdrehscheibe vor dem Ringlokschuppen

Das Museum ist im ehemaligen Bahnbetriebswerk des Bahnhofs Neuenmarkt-Wirsberg untergebracht.

Es umfasst einen 15-ständigen Ringlokschuppen, eine Segmentdrehscheibe, Wasserkräne, eine Bekohlungsanlage und einen Ruge-Bekohlungskran im neu gestalteten alten funktionsfähigen Kohlenhof.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bahnbetriebswerk zu Füßen der Schiefen Ebene wurde 1895 durch die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen gegründet und 1923 durch die Reichsbahn erweitert. Stationiert wurden dort unter anderem Schiebelokomotiven, z. B. Lokomotiven der Baureihe 95 (ehemalige Preußische T 20) und der Baureihe 96 (ehemalige Bayerische Gt 2x4/4). Ein Exemplar der Baureihe 95 ist im DDM zu sehen.

Nach Ende des Dampfbetriebs im fränkischen Raum, noch vor Mitte der 70er Jahre, wurde das Bahnbetriebswerk stillgelegt und sollte abgerissen werden. Der rührige Bauunternehmer und Eisenbahnfreund Günter Knauß erkannte die Chance, an diesem besonderen Ort ein Lokomotiv-Museum zu errichten. Die Gemeinde Neuenmarkt (später in den Zweckverband übergegangen) erwarb den Ringlokschuppen samt Nebengebäuden sowie das Gelände. Günter Knauß begann, Dampflokomotiven zu beschaffen und zu restaurieren. Ein bundesweiter Förderverein, der Verein der Freunde des DDM, unterstützte dieses Vorhaben von Anfang an intensiv.

Die offizielle Eröffnung des Deutschen Dampflokmuseums fand am 22. Juli 1977 statt. 1984 übernahm ein Zweckverband, bestehend aus dem Bezirk Oberfranken, dem Landkreis Kulmbach und der Gemeinde Neuenmarkt, das Museum, um den Bestand des DDM für die Zukunft zu sichern.

Im Frühjahr 1995 fuhr ein Schienenbus der Baureihe VT 95 des DDM auf einer fünftägigen Reise von Neuenmarkt über Küstrin, Danzig und Elbing nach Königsberg und zurück.[1]

Museumslokomotiven[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schienenbus der Baureihe VT 98 des Deutschen Dampflokomotiv-Museums auf der Schiefen Ebene

Vorhanden sind etwa 60 Triebfahrzeuge, darunter ca. 30 Dampflokomotiven, unter anderem

Loktypen, Baureihen der

In der Dauerausstellung kann nur etwa ein Dutzend dieser Fahrzeuge gezeigt werden. Außerdem existiert auf dem Gelände eine museumseigene Schmalspurstrecke (600 mm), die von Dampf- und Diesellokomotiven befahren wird. Eine Schnellfahr-Elektrolokomotive der Baureihe 103 war als Museumslokomotive vorübergehend im DDM zu sehen. Mit einem Schienenbus der Baureihe VT 98 werden Fahrten, z. B. über die Schiefe Ebene nach Marktschorgast oder in die Alpen, durchgeführt.

Andere Fahrzeuge und Exponate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

DEMAG-Schienendampfkran und 95 016 (Preußische T 20)

Ausgestellt sind außerdem Dampflokomotivteile, darunter Rauchkammer, Radsatzgruppe und Zylinderblock der Lok 18 610 (S 3/6) sowie ein aufgeschnittener Kessel einer Preußischen G 8. Weitere Fahrzeuge und Exponate der Eisenbahngeschichte ergänzen die Ausstellung. So ist unter anderem

zu sehen.

Für Fahrten über die Steilstrecke ist im Museum ein Schienenbus Baureihe 796 stationiert.

Modelleisenbahnanlage Schiefe Ebene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine 42 m² große, von Josef Brandl gestaltete Modelleisenbahnanlage bildet die Schiefe Ebene nach. Es wird als Ausgangsort der Bahnhof Neuenmarkt-Wirsberg gezeigt, dann führt die Strecke von der Steinernen Brücke über die Blockstelle Streitmühle zu den Steinwällen der Schiefen Ebene, um dann die Strecke Richtung Marktschorgast zu zeigen.

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dampfsonderzug auf der Schiefen Ebene (2010)

Neben der Präsentation seiner statischen Ausstellung veranstaltet das DDM in unregelmäßigen Abständen, meist in Zusammenarbeit mit anderen Eisenbahnmuseen sowie Bahn- und Lokomotivbetreibern Sonderfahrten u. a. über die Schiefe Ebene. Vor allem dampflokgeführte Sonderfahrten sorgen für zahlreiches Publikum aus ganz Europa und auch aus Übersee. Durch die komplett funktionsfähige Infrastruktur für die Versorgung von Dampflokomotiven ist das Museum auch zentraler Anlaufpunkt für die Züge anderer Dampfsonderzugveranstalter.

Jährlich stattfindende Veranstaltungen sind die Pfingstdampftage und das Kohlenhoffest. Daneben werden Bahnhofsrundfahrten und Fahrten mit der Kleinbahn auf dem Museumsgelände geboten.

Herausragende Veranstaltungen waren das Dampf-Festival 2010 über drei Tage anlässlich des Jubiläums „175 Jahre Deutsche Eisenbahn“, die Jubiläumsveranstaltungen anlässlich 140 und 150 Jahre Schiefe Ebene sowie Fahrten mit dem museumseigenen Schienenbus durch ganz Deutschland und auf Bahnen im Ausland.

Bilder aus dem DDM[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jürgen Birk: Das Deutsche Dampflok-Museum in Neumarkt-Wirsberg – Standort und historischer Bahnbetrieb im Landkreis Kulmbach. In: Würzburger Geographische Manuskripte 86 (2018), S. 27–47.
  • Rolf Syrigos: Neustart im DDM Nebenmarkt. Mit Volldampf bergauf. In: eisenbahn magazin. Nr. 7/2013. Alba Publikation, Juli 2013, ISSN 0342-1902, S. 36–38.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Deutsches Dampflokomotiv-Museum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mit dem Schienenbus nach Königsberg. In: Nordbayerischer Kurier. 28. April 2015, S. 18.

Koordinaten: 50° 5′ 38″ N, 11° 34′ 57″ O