Dexit

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Dexit ist eine Kurzbezeichnung für einen hypothetischen Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union (EU)[1] oder innerhalb der EU aus der Eurozone. Das Wort Dexit ist dem Begriff Grexit für den diskutierten Austritt Griechenlands aus der Eurozone nachempfunden: Es ist ein Kofferwort aus De (für „Deutschland“) und exit (englisch für „Austritt“). Der Begriff wurde in der internationalen Presse seit 2016 aufgegriffen[2][3] und das Thema wurde auch in einigen satirisch gemeinten Kunstprojekten umgesetzt.[4][5]

Eine der Bedeutungen des Begriffs Dexit liegt in einem EU-Austritt Deutschlands, ähnlich der Idee des Öxit in Österreich oder des Brexit im Vereinigten Königreich. Nach einer von der EU durchgeführten Meinungsumfrage ist in der deutschen Bevölkerung die Zustimmung zu einer Mitgliedschaft zur Europäischen Union mit 82 % vergleichsweise hoch (EU-Durchschnitt 62 %).[6] Auch unter jungen Europäern ist ein ähnlich EU-befürwortender Standpunkt zu konstatieren, denn 71 % der jungen Europäer (16- bis 26-Jährige) würden bei einem Referendum gegen einen Austritt aus der EU stimmen.[7] Ebenso wird ein deutscher EU-Austritt in Wirtschaftskreisen kategorisch abgelehnt.[8] Einen kritischen Standpunkt zur Europäischen Union nimmt die Partei Die Linke ein, die Gerechtigkeitslücken in der EU bemängelt.[9] Deutliche Befürworter für einen Dexit sind neben linken Kleinparteien wie der Deutschen Kommunistischen Partei[10] auch in der Alternative für Deutschland[11] und anderen rechtsgerichteten Gruppierungen zu finden.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Carsten Weerth: Dexit. In: wirtschaftslexikon.gabler.de Gabler Wirtschaftslexicon. Abgerufen am 4. März 2019.
  2. Alina Polyakova and Neil Fligstein: Frexit? Dexit? Auxit? No Way. Britain Is Special. In: The New York Times. 6. Juli 2016, abgerufen am 8. April 2018.
  3. wallstreet:online: Erst Brexit, dann Dexit? Mehrheit der deutschen Ökonomen sagt Nein! In: Wallstreet Online. 24. Mai 2016, abgerufen am 8. April 2019.
  4. Dexit – Der nächste Flüchtling bist du. In: Neue Presse. 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. März 2019; abgerufen am 8. April 2019.
  5. Hannover: „Hier. Jetzt. Alle“ für die Kulturhauptstadt. In: Neue Presse. 6. März 2010, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 8. April 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/www.neuepresse.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  6. Europäisches Parlament - Verbindungsbüro in Deutschland: Eurobarometer: Rekord-Zustimmung für EU. 8 von 10 Deutschen halten EU-Mitgliedschaft für eine gute Sache. In: eurobarometer_sept_2018. 1. September 2018, abgerufen am 9. März 2019.
  7. TUI Stiftung: Junges Europa 2018 – Die Jugendstudie der TUI Stiftung. In: Die Jugendstudie der TUI Stiftung. 3. Mai 2018, abgerufen am 9. März 2019.
  8. Mike Wienbracke: Dexit und Bayxit wären verfassungswidrig. In: Legal Tribune Online. 24. August 2016, abgerufen am 8. April 2019.
  9. Die Linke: Themenseite Europa. In: Programm zur Europawahl 2019. 2019, abgerufen am 9. März 2019.
  10. EU-Wahlprogramm der DKP. Abgerufen am 14. Juni 2021.
  11. Deutschland. Aber normal. Programm der Alternative für Deutschland für die Wahl zum 20. Deutschen Bundestag (S. 30). Alternative für Deutschland, Juni 2021, abgerufen am 5. Mai 2022.