Diamantbergwerk Venetia

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Venetia
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Abbautechnik Tagebau auf 3 km²
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Betreibende Gesellschaft De Beers Consolidated Mines (DBCM)
Betriebsbeginn 1992
Geförderte Rohstoffe
Abbau von Kimberlit/Kimberlit
Kimberlit

Schlotname

K1
Größte Teufe 1000 m
Kimberlit
Abbau von Kimberlit

Schlotname

K2
Geographische Lage
Koordinaten 22° 26′ 2″ S, 29° 18′ 50″ OKoordinaten: 22° 26′ 2″ S, 29° 18′ 50″ O
Venetia (Limpopo)
Venetia (Limpopo)
Lage Venetia
Standort Evangelina
Gemeinde Musina
Provinz Limpopo
Staat Südafrika
Venetia (Südafrika)
Venetia (Südafrika)
Venetia
Lage des Bergwerkes Venetia in Südafrika

Das Diamantbergwerk Venetia, englisch Venetia diamond mine, ist eines der letzten in Südafrika in Betrieb genommenen Bergwerke für den Diamantabbau und zugleich mit einer Jahresproduktion von ungefähr 4 Millionen Karat (800 Kilogramm; entspricht 40 % der südafrikanischen Jahresförderung) das produktivste des Landes.[1][2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Diamantbergwerk Venetia liegt 80 Kilometer westlich von Musina in der Provinz Limpopo. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das geplante Diamantbergwerk Krone-Endora.[3]

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Venetia-Gruppe besteht aus elf Kimberlit-Schloten und einem Kimberlit-Gang mit einer Ausdehnung von etwa 3 km². Da die Schlote durch Mehrfachintrusionen entstanden, bestehen sie aus verschiedenen Kimberlitarten. Die Gesamtoberfläche des Kimberlitvorkommens beträgt 28 Hektar.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der erste diamanthaltige Kies wurde bereits im Jahre 1903 etwa 35 km nordöstlich des heutigen Bergwerks in der Nähe des Limpopo-Flusses gefunden. 1969 begann De Beers nach dem Ursprung des Kieses zu forschen. 1980 wurden die für den Abbau lohnenden Schlote entdeckt, die Ausrichtung des Tagebaus begann 1990, die Förderung 1992. 1993 wurde die volle Förderung erreicht.[1]

Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zurzeit werden die Lagerstätten K1 und K2, die oberen Partien, im Tagebau abgebaut. Der Betrieb des Tagebaus ist bis 2021 geplant, ab 2021 wird zum Tiefbau übergegangen. Der Tiefbau soll 2024 eine Jahresförderung von 5,9 Millionen Tonnen erreichen und ungefähr bis 2043 in Betrieb sein.[4] Die Gesamtproduktion ist mit 94 Millionen Karat (18,8 Tonnen) Diamanten geplant, wofür eine Rohförderung von 130 Millionen Tonnen erbracht werden muss.[5][6] Der Spatenstich für das Projekt erfolgte 2013 im Beisein des Staatspräsidenten Jacob Zuma.[5] Der Generaldirektor des Bergwerks ist Johnny Velloza.[7]

Die Erschließung des Tiefbaus erfolgt durch eine Wendel mit 900 m Teufe und zwei[2] Schächte mit über 1000 m Teufe.[4] Die Sohlenförderung wird gleislos mit automatischen, fahrerlosen Muldenkippern ausgeführt werden.[5]

Das Bergwerk wird von De Beers Consolidated Mines (DBCM) betrieben. Die Ausrichtung des Tagebaus kostete umgerechnet 400 Millionen US-Dollar,[1] die Ausrichtung des Tiefbaus 2 Milliarden US-Dollar,[4] wobei ein Teil der Arbeiten für 180 Millionen US-Dollar an Murray & Roberts vergeben wurde, welche die Schächte und die Wendel abteufen wird, sowie die Sohlen, die Bewetterung und die Wasserhaltung ausrichten wird.[2]

Zurzeit beschäftigt das Bergwerk 3000 Mitarbeiter, wovon der größte Teil aus der lokalen Provinz stammt.[6] Die Ausrichtung und der Betrieb des Tiefbaus beschäftigen ungefähr 1500 Personen, weitere 5100 wird die dazugehörenden Wertschöpfungskette beschäftigen.[8] Der Betrieb soll zwischen 2012 und 2043 jährlich 19,9 Milliarden US-Dollar Einnahmen für die südafrikanische Wirtschaft generieren, wovon 7,8 Milliarden direkt anfallen werden.[5]

Soziales Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als soziales Engagement und um lokale Arbeitsplätze zu schaffen, will DBCM in Musina die seit längerer Zeit stillgelegte[9] Aquakultur zur Erzeugung von Spirulina wieder in Betrieb nehmen.[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Venetia Mine. Eintrag bei Mining Data Solutions, auf www.miningdataonline.com (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Venetia Diamond Mine, South Africa. In: mining-technology.com. Abgerufen am 2. November 2015 (englisch).
  2. a b c Murray & Roberts awarded mammoth R2.6bn Venetia mine contract. In: Engineering News. 22. Juli 2014, abgerufen am 29. November 2015 (englisch).
  3. Diamcor Mining Announces Participation at LD Micro's Main Event Conference. In: stockhouse.com. 23. November 2015, abgerufen am 29. November 2015 (englisch).
  4. a b c Going underground at Venetia Mine. De Beers, 22. April 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Dezember 2015; abgerufen am 2. November 2015 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.debeersgroup.com
  5. a b c d New underground diamond mine to have automated truck loop. In: Mining Weekly. Abgerufen am 29. November 2015 (englisch).
  6. a b Investing in diamond production for a sparkling future. In: The Telegraph. Telegraph.co.uk, abgerufen am 29. November 2015 (englisch).
  7. Johnny Velloza. General Manager, Mining Area C. In: ZoomInfo. ZoomInfo.com, abgerufen am 29. November 2015 (englisch).
  8. Venetia contributing significantly to SA. In: Mining Weekly. Abgerufen am 29. November 2015 (englisch).
  9. Flagship development now a white elephant. In: Zoutnet. Abgerufen am 29. November 2015 (englisch).
  10. De Beers invites bids for aqua farm in Limpopo. In: Mining Weekly. Abgerufen am 29. November 2015 (englisch).