Didicosm

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Didicosm ist eine Science-Fiction-Kurzgeschichte des australischen Schriftstellers Greg Egan,[1] zuerst veröffentlicht in Analog im Juli/August 2023.[2]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Kind wurde Charlotte von ihrem Vater der Nachthimmel gezeigt, um ihr Verständnis für die Wahrheit zu bekommen, dass das Universum endlose Welten und Möglichkeiten beherberge. In einem seiner Bücher stieß er auf die Idee, dass sich das Universum wiederhole, aber dabei leicht verändere, und benutzt diesen Gedanken später zur Rationalisierung seines eigenen Suizides. Nachdem ihre Mutter ebenfalls stirbt, wird Charlotte zu ihrer Großmutter gebracht und will später die korrekte Topologie des Universums herausfinden, welche sich als Didicosm (Hantzsche–Wendt-Mannigfaltigkeit) herausstellt. Ihre eigene Studentin findet später eine theoretische Erklärung dafür über die Quantengravitation, für welche diese Form kanonisch ist, da sie der einzige Platycosm mit endlicher erster Homologiegruppe ist. Charlotte kehrt zu ihrem Partner zurück und findet dabei, im besten aller Universen zu leben.[3]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konstruktion der Hantzsche–Wendt-Mannigfaltigkeit durch (direkte oder verdrehte) Identifikation der Flächen eines Quaders

Während der 3-Torus (), ebenfalls einer der zehn Platycosm, als raumfüllende Aneinanderreihung des immer gleichen Würfels mit gleicher Orientierung dargestellt werden kann (also ein Würfel dessen jeweils gegenüberliegende Seiten mit gleicher Ausrichtung identifiziert werden), kann der Didicosm als schachbrettartige Ausfüllung dargestellt werden, in welchem Würfel gespiegelt und auf den Kopf gestellt werden.[4] Beide Illustrationen werden in der Kurzgeschichte gezeigt.[3] Im Jahr 1984 wurde von Alexei Starobinsky und Yakov Zeldovich am Landau-Institut in Moskau ein kosmologisches Modell vorgestellt, in welchem das Universum ein 3-Torus ist.[5]

Die erste Homologiegruppe des Didicosm ist . (Für den 3-Torus, ebenfalls einer der zehn Platycosm, ist es .) Die Herleitung erklärt Greg Egan auf seiner Webseite,[4] welche ebenfalls vier akademische Paper für die wissenschaftliche Grundlage der Kurzgeschichte angibt: „Describing the platycosms“ von John Conway und Jean-Paul Rossetti,[6] „The Hantzsche-Wendt Manifold in Cosmic Topology“ von Ralf Aurich und Sven Lustig,[7] „On the coverings of the Hantzsche-Wendt Manifold“ von Grigory Chelnokov und Alexander Mednykh[8] sowie „How Surfaces Intersect in Space von J. Scott Carter.[9]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

SFRevu findet, dass die Kurzgeschichte etwas technisch wird, aber eine interessante Idee verfolgt („gets a little technical but [has] an interesting idea“).[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Summary Bibliography: Greg Egan. Abgerufen am 19. April 2024 (englisch).
  2. Title: Didicosm. Abgerufen am 19. April 2024 (englisch).
  3. a b Greg Egan: Complete Text — Greg Egan. 1. September 2023, abgerufen am 22. Januar 2024 (englisch).
  4. a b Greg Egan: Didicosm: Loops Across Space. Abgerufen am 20. Oktober 2023 (englisch).
  5. Overbeye, Dennis. New York Times 11 March 2003: Web. 16 January 2011. “Universe as Doughnut: New Data, New Debate”
  6. John Horton Conway, Juan Pablo Rossetti: Describing the platycosms. 26. November 2003, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  7. Ralf Aurich, Sven Lustig: The Hantzsche-Wendt Manifold in Cosmic Topology. 10. März 2014, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  8. G. Chelnokov, A. Mednykh: On the coverings of Hantzsche-Wendt manifold. 14. September 2020, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  9. J. Scott Carter: How Surfaces Intersect in Space. Hrsg.: World Scientific, Singapore. Series on Knots and Everything Vol. 2, 1993 (ed.ac.uk [PDF]).
  10. Sam Tomaino: Analog Science Fiction and Fact – July/August 2023 - Vol. XCIII, Nos. 7 & 8. Abgerufen am 24. Januar 2024 (englisch).