Die 100 besten Plakate des Jahres

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Das Logo des Wettbewerbes bis 1990

Die 100 besten Plakate des Jahres ist ein deutscher Plakatwettbewerb, der 1966 gegründet wurde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1966–1979[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wettbewerb Die besten Plakate des Jahres war die Vorgängerorganisation des heutigen 100 Beste Plakate Vereins und wurde 1966 in der DDR ins Leben gerufen und vom Verband Bildender Künstler der DDR und dem Ministerium für Kultur gemeinsam ausgerichtet. Neben der Ehrung herausragender Arbeiten war die Nachwuchsförderung ein wichtiger Punkt, der bei der Gründung eine Rolle gespielt hat. Erstmals tagte die Jury im Museum für Deutsche Geschichte, dem heutigen DHM. Die erste Jury umfasste 28 Mitglieder, zu denen Hans Baltzer, Klaus Wittkugel, Werner Klemke und Paul Rosié, sowie Vertreter des VBK, des Ministeriums für Kultur, der jeweiligen Auftraggeber und von Druckereien gehörten.

Maßgebliche Bewertungspunkte waren

  • künstlerische Qualität
  • drucktechnischer Standard und
  • werbliche Komponente.

Von Beginn an war der Wettbewerb bei Künstlern und Auftraggebern gleichsam beliebt. Bereits 1966 zur Gründungsveranstaltung wurden 360 Arbeiten eingesandt. Eine Vergleichbarkeit der Stückzahl der eingereichten Arbeiten ist erst ab 1970 möglich, da bis dahin das Wettbewerbsjahr nicht mit dem jeweiligen Kalenderjahr übereinstimmte. Seitens der Träger wurden erhebliche Summen für die Organisation und Durchführung des Wettbewerbs zur Verfügung gestellt, aber auch für Preise und Auszeichnungen. Dies erhöhte nochmals die Attraktivität des Wettbewerbes.

Die besten Plakate wurden von 1966 bis 1979 in einer statistischen Zahlenübersicht der Zeitschrift neue werbung gemäß den in diesem Zeitraum gültigen Wettbewerbsbedingungen geführt. Hierbei wurden alle eingesandten Plakate ausgestellt, eine wechselnde Zahl als beste Plakate ausgezeichnet und lobende Anerkennungen vergeben. Die Plakate wurden in die Kategorien Politische Arbeiten, wirtschaftliche Plakate, Filmplakate, Veranstaltungs- und Ausstellungsplakate und Plakate für gesellschaftliche Propaganda und Sport unterteilt.

Jahr Eingereichte Plakate Beste Plakate Lobende Anerkennungen Ausgestellte Plakate
1966 360 26 20
1967 278 11 29
1968 346 29 58
1969 274 30 39
1970 169 14 21
1971 161 11 18
1972 284 31 21
1973 350 20 36
1974 419 20 51
1975 364 20 44
1976 503 20 59
1977 534 20 46 148
1978 472 20 34 193
1979 504 20 40 164

1980–1990[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1980 wurde der Wettbewerb reformiert. Die bewerteten Kategorien wurden geändert in Politische Plakate, Gesellschaftliche Plakate, Theater- und Filmplakate, Ausstellungs- und Veranstaltungsplakate und Werbeplakate. Die Jury wurde auf 12 Mitglieder begrenzt, die jährlich wechselten. Unter dem neuen Wettbewerbsnamen Die 100 besten Plakate des Jahres wurden die 100 besten Plakate ausgezeichnet und die Organisation der Jury geändert. Eine Kritikerjury bewertete nun auch die Arbeiten der Mitglieder, die selbst Jurymitglieder waren. Ab 1980 wurden die Preisträger nicht mehr in einem Sonderdruck der Zeitschrift neue werbung publiziert, sondern es erschienen eigenständige Kataloge.

Jahr Eingereichte Plakate Beste Plakate Preise und Anerkennungen Ausgestellte Plakate
1980 532 100 19 100
1981 466 100 21 100
1982 439 100 18 100
1983 480 100 16 100
1984 480 100 18 100
1985 469 100 12 100
1986 574 100 17 100
1987 558 100 17 100
1988 561 100 18 100
1989 398 100 18 100

1990–2001[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Engagierten Plakatgestaltern und Funktionären wie dem ehemaligen VBK-Sekretär Dr. Wilfried Karger ist es zu verdanken, dass der Wettbewerb auch nach der Wiedervereinigung eine Zukunft hatte. Im Mai 1990 wurde der Verband der Grafik-Designer e.V. (VGD) gegründet, der den Wettbewerb gesamtdeutsch fortführte. Der Wettbewerb zeigte nun einen breiten Querschnitt des gesamtdeutschen Plakatschaffens. Die Jury bestand aus Plakatgrafikern und hatte bei ihrer ersten Sitzung 306 Einsendungen zu bewerten, die in die Kategorien Soziale Plakate, Kulturplakate und Werbeplakate eingeteilt waren. Von 1994 bis 1999 übernahm die Allianz deutscher Designer e.V. (AGD) die Publikation zur Ausstellungsserie. Zum 30-jährigen Bestehen des Wettbewerbes fand 1996 eine Ausstellung unter der Schirmherrschaft des Berliner Kultursenators Peter Radunski statt. Gezeigt wurden 128 Plakate aus der DDR und der Bundesrepublik.

Seit 2001[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 2001 übernahm der neu gegründete Verein 100 Beste Plakate e.V. die Organisation und Ausrichtung des Wettbewerbes. Kooperierende Fachverbände des Vereins sind: Grafik-Design-Verbände Österreichs und der Schweiz, die Alliance Graphique Internationale, die International Council of Graphic Design Associations, der BDG Berufsverband der Deutschen Kommunikationsdesigner e.V. sowie der AGD.[1] Gründungsmitglieder waren unter anderem Klaus Staeck, Helmut Brade und Volker Pfüller. Im Geiste des europäischen Gedankens wurde der Wettbewerb auf das deutschsprachige Plakat ausgedehnt und damit auch Künstler aus Österreich und der Schweiz integriert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1996 128 (Hundertundachtundzwanzig) Plakate aus 30 (dreissig) Jahren des Wettbewerbs "Die 100 (Einhundert) besten Plakate des Jahres" (Katalog zur gleichnamigen Ausstellung vom 3. bis 5. Oktober 1996 im Haus der Kulturen der Welt)
  • 2007 Dr. Sylke Wunderlich: überklebt – Plakate aus der DDR (Schleswig-Holstein-Haus Schwerin, ISBN 3-933781-59-0)
  • Kataloge des Wettbewerbes, zum Beispiel: 2010 100 beste Plakate 09: Deutschland Österreich Schweiz. Wild (Schmidt Hermann Verlag, ISBN 978-3-87439-803-9)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Verein 100 Beste Plakate e. V.; Internetsite des Vereins; abgerufen am 11. April 2017