Die Argonauten (Zeitschrift)

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Die Argonauten. Eine Monatsschrift

Beschreibung Literaturzeitschrift
Sprache Deutsch
Verlag Richard Weissbach Verlag
Erstausgabe 1914
Einstellung 1921
Erscheinungsweise unregelmäßig
Herausgeber Ernst Blass
ZDB 502076-1

Die Argonauten war eine Monatsschrift, die in 10 Heften 1914 (6), 1915 (2) und noch einmal 1916 (1) sowie in einer letzten Ausgabe 1921 im Verlag von Richard Weissbach in Heidelberg erschien.

Der selbst als Dichter hervorgetretene Herausgeber Ernst Blass war damals vierundzwanzig Jahre alt und Jurastudent an der Universität Heidelberg. Dorthin war er zum WS 1912/13 oder zum SS 1913 gewechselt und zu seinem Berliner Freund, dem literarisch ebenfalls engagierten Arzt und Philosophen Arthur Kronfeld an den Neckar in das Haus Brückenstraße Nummer 1 gezogen, dem der Schriftsteller Friedrich Burschell in seinen Erinnerungen ein bleibendes Denkmal gesetzt hat.

Blass war im Kreis von Kurt Hiller und seinem Neuen Club seit 1910 in Berlin und überregional durch Hillers alsbald viel diskutierte Lyrikanthologie Der Kondor bekannt geworden, die 1912 ebenfalls von Weissbach verlegt worden war – möglicherweise durch Vermittlung von Kronfeld, der seit 1908 in Heidelberg studiert hatte, an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg arbeitete und den Verleger spätestens aufgrund einer Zusammenarbeit bei der „Heidelberger Zeitung“ kannte, bei der dieser bis 1911 eine monatliche Beilage mit dem Titel „Literatur und Wissenschaft“ redigiert hatte.

Blass hatte kurz darauf auch seine erste eigene Gedichtsammlung Die Straßen komme ich entlang geweht bei Weissbach herausgebracht, die ihn vor allem als eigenständigen Literaten schlagartig berühmt gemacht hatte.

Weisbach könnte ihm deswegen günstige Konditionen und eine gute Zusammenarbeit auch für weitere Projekte angeboten haben; er war persönlich sehr an der zeitgenössischen Literatur interessiert und hatte sich in Heidelberg über Jahre hinweg auch auf verschiedene andere Weise für ihre Vermittlung und Verbreitung eingesetzt. Vielleicht hatte es für Weissbach etwas Reizvolles, der 1911 in Heidelberg von Hermann Meister und Herbert Grossberger ins Leben gerufenen Zeitschrift SATURN eine literarische Alternative entgegenzustellen.

Der Titel „Die Argonauten“ verweist auf die Argonautensage, auf die Blass in seinem Vorwort Bezug nimmt, ebenso wie der Vierzeiler von Johann Wolfgang von Goethe, der das Titelblatt ziert:

CHIRON. Im hehren Argonautenkreise
War jeder brav nach seiner eignen Weise,
und nach der Kraft, die ihn beseelte,
Konnt er genügen, wo’s den andern fehlte.

Inhaltsangaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(folgt)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Burschell: Erinnerungen 1889–1919. Hrsg. von Roland Krischke für das Stadtarchiv Ludwigshafen am Rhein, Weinheim 1997. Bd. 23 der Veröffentlichungen des Stadtarchivs Ludwigshafen am Rhein. S. 91–102
  • Roland Krischke: Kurt Wildhagen 1871–1949 – Der Weise von Heidelberg. HVA, Heidelberg 1997
  • Jacob Picard: Ernst Blass, seine Umwelt in Heidelberg und „Die Argonauten“. Biographisches Fragment. IMPRIMATUR. Ein Jahrbuch für Bücherfreunde Neue Folge, Band III (1961/62), S. 194–199, ern. in: Paul Raabe (Hrsg.): Expressionismus. Aufzeichnungen und Erinnerungen der Zeitgenossen. Walter & Olten, Freiburg 1965, S. 137–145