Die Blutgräfin (Album)

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Die Blutgräfin
Studioalbum von Untoten

Veröffent-
lichung(en)

2006

Label(s) Von Grafenwald, Gothic Empire Records, Soulfood

Format(e)

CD

Genre(s)

Pop, NDH, Chanson

Titel (Anzahl)

28

Länge

100 min 18 s

Besetzung
Chronologie
Grabsteinland 3: Herz der Finsternis
(2005)
Die Blutgräfin Die Nonnen von Loudun
(2007)

Die Blutgräfin. Das Leben der Elisabeth Báthory (1560–1614) ist das zehnte Album der Band Untoten und erschien 2006 als Doppelalbum. Es stellt das erste Konzeptalbum der Band dar und dreht sich thematisch um die als „Blutgräfin“ in der Geschichte bekannt gewordene, ungarische Gräfin Erzsébet Báthory. Erstmals wird die Gräfin hier nicht nur als brutale Mörderin dargestellt, sondern auch menschlich und als traumatisierte Frau.

Die Textkonzeption, die komplett von David A. Line entworfen wurde, ist wie ein Theaterstück aufgebaut und in zwei Akte sowie sieben Bilder unterteilt, die jedoch nicht chronologisch abgehandelt werden. Im Booklet finden sich sämtliche Regieanweisungen und Schauplatzbeschreibungen, die notwendig sind, um die Texte an sich und deren Beziehung zueinander zu verstehen. Auf dem Cover selbst wird das Album als „ein schwarzromantisches Singspiel“ bezeichnet.

Die Zeichnungen – mit Ausnahme zweier historischer Bilder der Gräfin – stammen alle aus der Hand von Greta Csatlós.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Schauplatz der Handlung dient das Schloss der Gräfin im heutigen Ungarn, wo eine Gruppe junger Menschen im Sinne einer Realityshow mehrere Nächte übernachten müssen, um einen Preis zu gewinnen. Unter ihnen finden sich auch die beiden jungen Studenten Henriette und Gregory, wobei es sich bei Letzterem um einen Nachfahren des Ermittlers handelt, der die Gräfin damals verhaftete, und er somit auch eine verwandtschaftliche Beziehung zur historischen Gräfin besitzt. Im Schloss angekommen, spüren sie in den Räumen, dass die Gräfin immer noch hier sein muss. Nach den Geistererscheinungen in einer Nacht erwacht Henriette in einer Gruft und findet sich 400 Jahre in der Zeit zurückversetzt, wo sie auf die Gräfin selbst trifft und immer mehr von dieser in den Bann gezogen wird. Durch die Begegnung mit Henriette verlässt die Gräfin schließlich ihr Verlies wieder.

Titelliste und Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erster Akt: Die Geister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schauplatz der Verbrechens – 1:37
  2. Nur ein Tropfen Blut! – 4:20
  3. Die Jagd – 4:36
  4. Blutrot, die Liebe – 5:42
  5. Die Gräfin des Blutes – 2:31
  6. Geistermädchen – 3:39
  7. Unheimlich – 1:32
  8. Blutmond – 5:06
  9. Alraunenblut – 1:36
  10. Ich wär so gern ... – 2:39
  11. Hure der Finsternis – 5:51
  12. Der Singvogel – 1:29
  13. Koste das Blut! – 5:23
  14. Bluthochzeit – 4:52
  15. Jedem das Seine – 3:45

Erstes Bild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schauplatz der Verbrechens

Ein gesangsloses Stück, das als Auftakt dient.

„Nur ein Tropfen Blut“

Die reife Elisabeth lässt sich die Haare von einem Mädchen kämmen. Als die Gräfin dabei leicht verletzt wird, packt sie das Mädchen und bringt es schließlich um, wobei sie sich das Blut auf ihren nackten Leib spritzen lässt.

Zweites Bild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Jagd

Das Schloss wird von Bauern überfallen, die erst fünf Jahre alte Elisabeth muss mit ansehen, wie ihre Schwestern vergewaltigt und das Personal umgebracht werden. Am nächsten Morgen ist sie im Dorf anwesend, als die Aufständischen auf grausamste Art und Weise hingerichtet und öffentlich zur Schau gestellt werden.

Drittes Bild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blutrot, die Liebe

Die Mitglieder der Realityshow betreten die Räume, in denen die Gräfin gewohnt hatte und spüren selbst nach 400 Jahren dort noch ihre Anwesenheit. Sie spüren zudem, dass die Gräfin sie haben will.

Die Gräfin des Blutes

Gregory führt die Personen durch die Gemächer der Gräfin.

Geistermädchen

In der Nacht erscheint der Geist eines verstorbenen Mädchens, jedoch bekommt nur Henriette die Erscheinung mit, da die anderen alle schlafen. Das Mädchen erzählt, wie die Gräfin hunderte Mädchen auf grausamste Weise umbrachte. Henriette ist entsetzt und meint, dass das Leben doch nicht so grausam sein kann.

Unheimlich

Henriette geht bei Nacht durch die Gänge des Schlosses und betrachtet ein Porträt der Gräfin, das sie als äußerst kalt empfindet. Sie fragt sich, ob die Augen der Gräfin je voll Güte waren und ob all das, was man über sie in Legenden berichtete, der Wahrheit entspreche.

Blutmond

Erneut erscheint ein Geistermädchen und will, dass Henriette das Blut trinkt, um ihr ins Geisterreich zu folgen.

Alraunenblut

Henriette erwacht in einer Gruft und hört die Stimme einer Bluthündin, die zu ihr spricht.

Viertes Bild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Ich wär so gern…“

Henriette erwacht und befindet sich noch immer im Schloss, doch trägt sie jetzt seltsame Kleider, die vor 400 Jahren modern waren. Am Fenster sieht sie die Gräfin sitzen, die nicht wach zu sein scheint, und betrachtet die alte Frau, die sie in gewisser Weise fasziniert. Sie wünscht sich wie sie zu sein. Dann erwacht die Gräfin und spricht zu ihr.

Hure der Finsternis

Henriette schleicht sich heimlich zu der eingemauerten Gräfin. Diese bemerkt, dass das Mädchen sich für sie interessiert und will wissen, was Henriette alles über sie gehört hat. Dabei betont sie, dass man ihr schon in jungen Jahren alles genommen habe und sie nicht als Bestie zur Welt gekommen sei, sondern als Mensch.

Fünftes Bild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Singvogel

Die siebenjährige Elisabeth spielt mit einem Vogel auf einem Fenstervorsprung. Als sie mehrmals von der Amme gerufen wird, gerät sie in Wut.

Koste das Blut!

Die Gräfin und Henriette betrachten die Szene, in der sich die elfjährige Elisabeth zusammen mit ihrem baldigen Gatten Ferencz Freiherr Nádasdy, dem schwarzen Ritter, auf ihrem Hochzeitsfest befindet. Henriette fragt die Gräfin, ob sie noch mehr über ihren Mann erzählen könne, doch die Gräfin meint, dass sie ihn schon fast vergessen habe. Sie meint zudem, dass sie damals noch zu jung gewesen und vieles gegen ihren Willen geschehen sei.

Bluthochzeit

Das Stück schildert die Hochzeitsnacht zwischen Ferencz und Elisabeth, die sich in einem Bad abspielt. Anwesende Dienerinnen sollen das Mädchen verführen, doch Elisabeth erleidet einen epileptischen Anfall.

Jedem das Seine

Elisabeth erwacht in ihrem „Garten des Todes“, wo sie all ihre Mädchen gequält und umgebracht hat. Ihr Neffe Grigory und eine Meute Bauern kommen in das Schloss, um die Gräfin bei lebendigem Leib einzumauern. Zuerst fleht diese um Gnade, findet sich dann am Ende doch damit ab und verlacht alle, da sie von den Toten wieder auferstehen wird.

Zweiter Akt: Der Garten des Todes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lustgarten (Vorspiel) – 2:12
  2. Ficzko – 4:34
  3. In den Katakomben – 1:21
  4. Die Grube und das Pendel – 4:19
  5. Domine – 0:31
  6. Die Zeit steht still – 5:54
  7. Hexenreich – 3:54
  8. Blitz und Donner – 4:08
  9. Zauberspiegel – 1:14
  10. Blutopfer – 4:57
  11. Flieg nun davon! – 1:57
  12. Die Gruft – 4:29
  13. Die Saat des Bösen – 5:54

Sechstes Bild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lustgarten (Vorspiel)

Wie schon zu Beginn des ersten Akts fängt auch der zweite mit einem rein musikalisch gehaltenen Intro an.

Ficzko

Ficzko, ein Diener der Gräfin, schleppt ein Mädchen in den Keller. Er fragt das Mädchen, ob es bereit sei, sein Schicksal zu ertragen, und betont noch einmal, dass die Gräfin so kalt ist.

In den Katakomben

Ein Mädchen, das eine verblüffende Ähnlichkeit mit Henriette aufweist, erwacht in einem Verlies im Keller und vernimmt laute Schreie.

Die Grube und das Pendel

Das Mädchen ist verzweifelt und stellt sich immer wieder die Frage, wieso sie all das erleiden muss. Das Kratzen an den Wänden, das von der Gräfin stammt, macht sie langsam verrückt.

Domine!

Die Gräfin vergnügt sich in ihrem unterirdischen Lustgarten.

Die Zeit steht still

Die Gräfin befindet sich in ihrem Lustgarten und genießt es so, dass sie sogar ihr Leben gäbe, um für immer hier zu sein.

Hexenreich

Ficzo, der sich in eines der gefangenen Mädchen verliebt hat, gelingt mit diesem die Flucht. Die Gräfin schickt ihre Bluthunde hinter den beiden her, die die Fliehenden im Wald stellen und töten sollen.

Blitz und Donner

Nach einem Blutbad liegt die Gräfin morgens im Bett in Anwesenheit eines halbtoten Mädchens. Sie öffnet diesem die Augen und sieht sich dort gespiegelt.

Siebtes Bild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zauberspiegel

Für das anstehende Fest wird die schwache Gräfin von Henriette, die nun ihre Dienerin ist, liebevoll gekämmt.

Blutopfer

In Anwesenheit aller jungen Leute, die bei der Realityshow teilgenommen haben sowie den Geistermädchen, betritt die Gräfin den Saal zusammen mit Henriette. Mit jedem stattfindenden Tanz gewinnt sie wieder an Kraft zurück. Als letzten Tanzpartner wählt sie sich Gregory, der daraufhin stirbt.

Flieg nun davon

Henriette und die Geistermädchen betrauern den eben verstorbenen Gregory.

Die Gruft

Die Gräfin stillt ihren Durst auch noch an Henriette und erzählt, dass sie ihre Gruft eigentlich nie verlassen wollte, bis zu dem Moment, als sie Henriette traf, die sie an ihre damalige geliebte Dienerin erinnerte. Diese Erkenntnis, dass ihr so lange etwas gefehlt hatte, brachte sie wieder dazu, ihre Gruft zu verlassen. Henriette stirbt schließlich in den Armen der Gräfin.

Die Saat des Todes

Sämtliche Mädchen, die die Gräfin im Laufe der Jahre umgebracht hatte, erscheinen und greifen diese an. Die Gräfin, die spürt, dass sie nun sterben wird, und sagt, dass sie gerne zur Hölle fahre, da man nur dort für sie Verständnis aufbringen werde. Am Ende bittet sie schließlich den Tod herbei.

Musikalische Aspekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lieder werden zum Großteil von Greta Csatlós gesungen, die je nach Stimmungslage der dargestellten Figur ihren Gesang verändert. David A. Line ist nur bei den Titeln zu hören, bei denen in der Handlung eine männliche Person auftritt. Neben dem Einsatz von orchestraler Musik finden sich bei Liedern wie Koste das Blut!, Fiezko, Die Grube und das Pendel sowie Die Saat des Bösen auch Rock-Elemente.[1] Diverse Soloeinlagen mit dem Klavier, lassen manche Teile des Stückes – gepaart mit dem Text – jedoch teilweise wie Kinderlieder erscheinen.[2]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Booklet steht bei dem Lied Koste das Blut!, dass Elisabeth bereits mit elf Jahren geheiratet habe. Die Hochzeit fand jedoch am 9. Mai 1575 statt und Elisabeth war zu diesem Zeitpunkt bereits 15 Jahre alt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.the-pit.de/reviews/u/untoten/cd/die_blutgr%25fin/768/index.html
  2. http://www.wave-of-darkness.de/cd/u/untot2.htm@1@2Vorlage:Toter Link/www.wave-of-darkness.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.