Die Kinder von Himmlerstadt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dokumentarfilm
Titel Die Kinder von Himmlerstadt
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch und Polnisch
Erscheinungsjahr 1983
Länge 30 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Hartmut Kaminski, Elke Jonigkeit
Drehbuch Hartmut Kaminski
Produktion Circe-Film-GmbH
Musik Henning Christiansen
Kamera Piotr Sobocinski, Krzystof Wyszynski
Schnitt Elke Jonigkeit, Hartmut Kaminski

Gerettete Kinder im Krankenhaus von Siedlce (Südpolen)

Die Kinder von Himmlerstadt ist ein 30-minütiger deutscher Dokumentar-Kurzfilm aus dem Jahr 1983.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kinder von Himmlerstadt ist ein Film von Hartmut Kaminski[1] und Elke Jonigkeit[2] über das Schicksal von etwa 45.000 Kindern aus dem Gebiet um Zamość (Himmlerstadt), die von der Nazi-Aktion Aktion Zamość, vom polnischen Historiker Czesław Madajczyk Sonderlaboratorium SS genannt,[3] betroffen waren. 1942/43 planten die deutschen Besetzer, Zamość und die umliegenden dreihundert Dörfer nach Aussiedlung, Pazifikationen und Vernichtungsaktionen zu germanisieren, um den eroberten Ostraum zu sichern.[4]

Der Film versucht, den Ereignissen von vor fast achtzig Jahren nachzugehen. Augenzeugen, die diese mörderische Aktion als Kinder miterlebten, berichten von den verschiedenen Stationen ihres Leidensweges: der Aussiedlung, dem Auffanglager Zamość, den Zugtransporten kreuz und quer durch Polen. Der Film zeigt auch Beispiele des Widerstandswillens und der Unterstützung der Bevölkerung: Eine Frau berichtet von einer Kinderrettungsaktion und einer Demonstration bei der Beerdigung der erfrorenen und verhungerten Kinder. Herr Zamoyski erzählt von einem einfachen Bauern, der sich trotz Lebensgefahr nicht abschrecken ließ, den Kindern im Lager Nahrung zu bringen. Diese Augenzeugenberichte werden ergänzt durch weitgehend unbekanntes dokumentarisches Film- und Fotomaterial aus polnischen Archiven. Der Film will laut Produktionsfirma kein lückenloses Gesamtbild rekonstruieren, vielmehr tastet er sich facettenartig an dieses unmenschliche Geschehen heran.

Rezension[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"(...) der Film eine wichtige Ergänzung zu dem, was man über diese Zeit in Polen weiß." (Deutsche Film- und Medienbewertung FBW)[5]

Kritik (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thomas Thieringer: Schreckensbilder, Süddeutsche Zeitung Nr. 162, Mon- 18. Juli 1983 /
  • Momos (Walter Jens): Trauerarbeit, Die Zeit – Nr. 30- 22. Juli 1983 /
  • Monika Liebertz: Ein Dokument der Trauen, Rheinische Post, Nr. 120 – Mittwoch, 23. Mai 1984 /
  • Nina Davidsen: Filmrapport fra Mannheim: Dänemark, Information Onsdag, 19.10.1983 /
  • T T – Nen: Hämeen YHTEISTYÖ, Torstaina Maaliskuun 8. pnä, 1984 / und weitere in- und ausländische Rezessionen.

Festivals[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Internationale Filmwoche Mannheim 1983
  • Festival International de Cinema Nyon, Schweiz 1983
  • Friedberger Filmtage – Tage des internationalen religiösen Films, BRD 1983 Internationale Leipziger Dokumentar und Kurzfilmwoche für Kino und Fernsehen, 1983
  • Internationales Kurz- und Dokumentar Filmfestival Bilbao, Spanien 1983
  • International Short Film Festival Tampere/Finnland 1984
  • Internationale Kurzfilmfestspiele Krakau, Polen 1984
  • Kortfilm Festivalen, Trondheim, Norwegen 1984
  • Uppsala Film Festival, Uppsala, Schweden 1984*
    Einladung der schwedischen Dokumentaristen für ein einwöchiges Dokumentarfilm-Seminar, Goethe-Institut/Svenska Institutet, Stockholm

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Preis der Internationalen Filmkritik (FIPRESCI), Mannheim 1983[6]
  • Preis Friedberger Filmtage – Tage des internationalen religiösen Films 1983
  • Preis des Roten Kreuzes /Bilbao, Spanien 1983
  • Diploma of Merit, Tampere/Finnland 1984
  • Der Bundesverband der Deutschen Film und AV-Produzenten wählte Die Kinder von Himmlerstadt als deutschen Beitrag für die französische Kurzfilmprämienaktion aus.
  • Auszeichnung: Mention de Qualité des Centre National de la Cinématographie, Paris 1984

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Manfred Loimeier: Schuldig war man sowieso. In: Die Tageszeitung: taz. 18. Mai 1991, ISSN 0931-9085, S. 26 (taz.de [abgerufen am 18. November 2019]).
  2. Elke Jonigkeit. Abgerufen am 18. November 2019 (britisches Englisch).
  3. Czesław Madajczyk: Zamojszczyzna Sonderlaboratorium SS. In: Ludowa Spółdzielnia Wydawnicza, Warszawa 1979 (Hrsg.): Polnische Dokumenten und deren deutsche Übersetzungen. Band 1 und 2. Warschau 1979, S. 578.
  4. JL11. Abgerufen am 18. November 2019.
  5. Die Kinder von Himmlerstadt. Abgerufen am 18. November 2019.
  6. 32nd International Filmfestival Mannheim-Heidelberg. Abgerufen am 18. November 2019 (britisches Englisch).