Die Tote im Moorwald

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Film
Titel Die Tote im Moorwald
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2011
Länge 88 Minuten
Stab
Regie Hans Horn
Drehbuch Annika Tepelmann
Produktion Annie Brunner
Andreas Richter
Ursula Woerner
für Roxy Film
Musik Siggi Mueller
Andrej Melita
Kamera Torsten Breuer
Schnitt Nicola Undritz
Besetzung

Die Tote im Moorwald ist ein deutscher Fernseh-Krimi aus dem Jahr 2011. Das ZDF strahlte den von Hans Horn inszenierten Film mit Maria Simon in der Hauptrolle erstmals am 12. November 2012 aus.[1]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die angehende Künstlerin Josefine verlässt, nachdem sie überraschend vom Tod ihrer Mutter erfahren hat, völlig überstürzt ihre Heimatstadt München. Ihr Ziel ist es, in einem kleinen bayerischen Dorf, das ihre Mutter kurze Zeit vor ihrer Geburt verlassen hatte, mehr über ihren bislang unbekannten Vater herauszufinden, der dort leben oder gelebt haben soll. Zugleich sucht Josefine durch die Reise auch mehr Abstand zu ihrem Freund, der sich entgegen seinen Versprechen bisher noch nicht von seiner Ehefrau getrennt hat.

Im Dorf angekommen, findet sie Unterschlupf auf der halb verfallenen Molkerei von Willy Kamrad, einem älteren Herren, der dort alleine lebt. Das Alltagsleben in dem kleinen Ort, der unter anderem von Moorwäldern umgeben ist, wird bei Josefines Ankunft allerdings durch das plötzliche Verschwinden der 22-jährigen Jessica in Atem gehalten. Bereits drei Jahre zuvor war eine junge Frau namens Susanne spurlos verschwunden.

Josefine nähert sich während ihres Aufenthaltes dem alteingesessenen und merkwürdig wirkenden Kamrad an, denn sie hofft, durch ihn an Informationen über ihren Vater zu gelangen. Kamrad kann neben Fotografien auch nach und nach Dokumente finden, die auf die Identität ihres Vaters schließen lassen, der schon vor vielen Jahren bei einem Unfall verstorben ist. Ihre Nachforschungen im Ort lassen sie zunächst auf den heruntergekommenen Bauernhof von Angelika stoßen, die Josefine jedoch erst einmal nicht gern auf ihrem Gelände sieht und sie verjagt. Im Dorfladen, wo Josefine stets auch Neuigkeiten über die Suche der vermissten jungen Frau von der Verkäuferin bekommt, kommt es zu merkwürdigen Begegnungen mit Angelika. Bald stellt sich heraus, dass Angelika die Mutter der vor drei Jahren verschwundenen Susanne ist und ihr Ehemann auch Josefines Vater war. Dieser hatte damals ein Verhältnis zu Josefines Mutter gehabt. Aufgrund ihrer Schwangerschaft wurde Josefines Mutter aus dem Betrieb, in dem sie zusammen mit Angelika gearbeitet hatte, entlassen.

In der Nähe des sich immer merkwürdiger benehmenden Kamrad fühlt sich Josefine zunehmend unwohl. Sein Verhalten lässt in der jungen Frau den Verdacht aufkommen, Kamrad habe etwas mit dem Verschwinden der 22-jährigen Jessica zu tun. Josefine wendet sich daraufhin an die örtliche Polizei, die ihr jedoch im Bezug auf Kamrads Täterschaft keinen Glauben schenkt. Als die angehende Künstlerin gerade die Polizeidienststelle verlassen möchte, kommen einige Beamte mit der verschwundenen Jessica hinzu. Die Polizei konnte sie ausfindig machen, nachdem sie mit ihrem neuen Freund plötzlich verschwunden („durchgebrannt“) war.

Als Josefine zurück in die Molkerei kommt, wird sie zunächst von ihrem Freund Simon besucht. Simon beichtet ihr, er könne sich nicht von seiner Frau trennen, da diese unerwartet schwanger geworden sei. Die junge Frau beendet daraufhin die Beziehung. Nachdem Simon den Ort wieder verlassen hat, stürzt Josefine im Beisein Kamrads versehentlich und ist dabei für einige Zeit bewusstlos. Währenddessen sperrt Kamrad die Künstlerin in einem verschlossenen, aber wohnlich eingerichteten Keller ein. Als sie wieder zu sich kommt, entdeckt sie unter anderem lange Haare in einer Haarbürste und persönliche Gegenstände der vor drei Jahren verschwundenen Susanne, ihrer Halbschwester. Damit ist sie von der Täterschaft Kamrads überzeugt. Nachdem sie zu dem Schluss kommt, nicht so einfach aus dem verschlossenen Keller entfliehen zu können, täuscht Josefine bei einem Abendessen mit Kamrad große Harmonie vor und bittet diesen, sich für ein Porträt ausgezogen auf das Bett zu legen. Als Kamrad seine Augen schließt, entnimmt die junge Frau heimlich rasch den Schlüssel aus seiner Jackentasche und zündet mit einer Kerze das Bett und einige Vorhänge an. Die Situation ausnutzend gelingt es ihr, sich aus dem Keller zu befreien, doch Kamrad folgt ihr in den Moorwald, in den sie in ihrer Not rennt. Nach einer Verfolgungsjagd und einem Handgemenge tritt Kamrad in ein Moorfeld und versinkt dort vollständig. Während er einsinkt, erscheint Angelika plötzlich und hilft Josefine, wieder aus dem Moor zu finden. Mit frischer Kleidung versorgt, bringt sie sie am nächsten Tag zum Bus zurück nach München. Bei der Abfahrt überreicht Angelika ihr noch einige Briefe ihrer ermordeten Halbschwester Susanne, die diese an Josefine verfasst, aber nicht versandt hat. Darin berichtet sie von ihrem gemeinsamen Vater, den sie selber auch mit neun Jahren verloren hatte.[1][2]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film ist eine Produktion der Münchner Roxy Film. Die Dreharbeiten fanden vom 4. November 2010 bis 7. Dezember 2010 in München und Umgebung statt. Die Tote im Moorwald wurde beim Filmfest Hamburg 2011 uraufgeführt.[3]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nur Zitate Dieser Abschnitt besteht nur aus einer listenhaften Sammlung von Zitaten aus Kritiken. Stattdessen sollte eine zusammenfassende Darstellung der Rezeption des Werkes als Fließtext erfolgen, wozu auch markante Zitate gehören können.

„Um atmosphärische Dichte bemühter (Fernseh-)Kriminalfilm.“

Lexikon des internationalen Films[4]

„Dank der guten Darsteller gelang Regisseur Hans Horn ein spannender und atmosphärisch dichter Thriller, der immer wieder mit überraschenden Wendungen aufzuwarten versteht. Zwar wirkt […] Maria Simon […] in der Rolle der angehenden Künstlerin manchmal ein wenig naiv, doch dafür entschädigt das facettenreiche Spiel von Franz Xaver Kroetz […]. Er gibt den kauzigen Nachbarn mit einer solchen Leidenschaft, dass dem Zuschauer Angst und Bange werden kann. Klasse sind auch die Bilder von Kameramann Torsten Breuer […].“

„Aus Versehen surreal: Regisseur Hans Horn überlässt in seinem Film „Die Tote im Moorwald“ so gut wie alles dem Zufall. So nimmt denn eine Dorfposse ihren ungefähren Lauf.“

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b ZDF-Zusammenfassung: Die Tote im Moorwald
  2. Stern.de Die Tote im Moorwald@1@2Vorlage:Toter Link/www.stern.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Die Tote im Moorwald. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 16. November 2012.
  4. Die Tote im Moorwald. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 17. September 2023.
  5. Die Tote im Moorwald. In: prisma. Abgerufen am 22. Juli 2021.
  6. Oliver Jungen: Ganz allein unter Käuzen auf faz.net vom 12. November 2012, abgerufen am 14. November 2012