Die erfundene Wirklichkeit

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Die erfundene Wirklichkeit (Untertitel: Wie wissen wir, was wir zu wissen glauben? Beiträge zum Konstruktivismus) ist eine Sammlung von Aufsätzen, die der österreichische Psychologe Paul Watzlawick 1981 herausgab.

Der im Untertitel erwähnte Konstruktivismus handelt davon, dass jede Wirklichkeit die Konstruktion derer sei, die diese Wirklichkeit zu entdecken wähnen, wobei sie sich dessen nicht bewusst seien.

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Buch handelt von der Frage nach der Wirklichkeit und wie wir sie „konstruieren“. Zu dieser Problematik stellen neun namhafte Wissenschaftler aus so verschiedenen Gebieten wie Psychiatrie, Philosophie, Mathematik und Neurophysiologie Fragen, wie wir wissen, was wir wissen. Dabei beschreiben sie die Rolle selbsterfüllender Prophezeiungen und idealistischer Annahmen beim Erschaffen der Wirklichkeit.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die hier enthaltenen Aufsätze haben vielfach Eingang in verschiedene Bereiche der wissenschaftlichen Literatur gefunden, so z. B. in Frederick Kanfers Werk Selbstmanagement-Therapie (1991), Heiko Kleves Buch Konstruktivismus und Soziale Arbeit (1996), Wolfgang Einsiedlers Handbuch Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik (2001) oder auch in Jürg Willis Buch Wendepunkte im Lebenslauf (2007),[1] wobei es bezüglich der Anwendung dieser Theorien in der Pädagogik durchaus auch kritische Stimmen gibt.[2] Christine Kaufmann zählte den Sammelband zu den grundlegenden Werken für ihr Staatsrechtsseminar (2009) an der Universität Zürich.

Der Hessische Rundfunk sendete im Dezember 2007 in seiner Reihe Wissenswert einen Beitrag zum Thema Selffulfilling Prophecy, in dem mehrmals aus Watzlawicks Buch zitiert wurde.[3]

Die in diesem Werk präsentierten Grundlagen des Konstruktivismus sind nicht in allen Disziplinen gleich gut verankert.[4] Bernhard Pörksen wiederum äußert sich über Watzlawicks Beitrag zum Konstruktivismus in einem ergänzenden Artikel zu Jan V. Wirths Publikation Lexikon des systemischen Arbeitens (2012, mit Heiko Kleve) dahingehend, dass „die Phase der großen, paradigmatischen Debatten, die einst die systemische Welt elektrisierten, [...] längst einer pragmatischen Praxisorientierung gewichen“ sei.[5]

Ausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den vielen Auflagen, die bislang auf Deutsch erschienen sind, wurde das Buch in den Folgejahren in mehrere Fremdsprachen übersetzt:

  • Paul Watzlawick (Ed.): The Invented Reality. Norton, New York & London 1984.
  • Paul Watzlawick (Ed.): La realtà inventata. Feltrinelli, Mailand 1988.
  • Paul Watzlawick (Ed.): L'invention de la réalité. Editions du Seuil, Paris 1988.
  • Paul Watzlawick (Ed.): La Realidad inventada. Gedichte, Barcelona 1989.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://beat.doebe.li/bibliothek/t00057.html
  2. http://sowiport.gesis.org/search/id/gesis-solis-00159447#
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 10. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hr-online.de
  4. http://wwwuser.gwdg.de/~mermer/puk/konstr.htm
  5. http://www.carl-auer.de/downloadbar/machbar/lexikon.../MB_0000015.pdf@1@2Vorlage:Toter Link/www.carl-auer.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.