Dieter Matz

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Dieter Matz (* 24. September 1948 in Reinbek) ist ein deutscher Sportjournalist. Laut dem Verband Deutscher Sportjournalisten ist er „einer der bekanntesten Fußballjournalisten Deutschlands“.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Matz, Urenkel des Handwerkers und Senators Henry Everling,[2] wuchs in Hamburg-Barmbek auf.[3] Er wohnte 1958 dem Oberligaspiel zwischen dem Hamburger SV und ASV Bergedorf 85 bei, durch dieses erste Erlebnis im Stadion wurde er Anhänger des HSV.[1] Er durchlief Lehren zum Bürokaufmann und zum Kfz-Mechaniker, arbeitete im Einkauf für die Fahrzeugwerkstätten Falkenried GmbH, einem Hamburger Unternehmen für Bus- und Fahrzeugtechnik. Matz spielte Fußball in der Jugend des HSV Barmbek-Uhlenhorst[4] und schaffte es im Herrenbereich bis in die Verbandsliga und betreute Jugendmannschaften als Trainer. Seine Spielerzeit endete, als er sich Brüche an Bein und Knöchel zuzog. Er verlegte sich daraufhin auf die Trainertätigkeit und erlangte den B-Trainerschein.[2] Die Mannschaft des Wandsbeker FC stieg unter seiner Leitung als Trainer in die Landesliga auf.[5]

Seine journalistische Laufbahn begann 1980 als Mitarbeiter der Sportredaktion der Zeitung Heimatspiegel in Norderstedt, dort war er ab Juli 1980 für die Berichterstattung über den Hamburger SV zuständig. 1984 wechselte er zum Hamburger Abendblatt, arbeitete zunächst für die Alstertaler und Norderstedter Lokalausgaben des Blattes, ehe er Mitarbeiter der Sportredaktion der Hauptausgabe des Abendblatts wurde.[2]

Matz verließ das Abendblatt 1989 und war bis 1991 mit der HSV-Berichterstattung betrauter Mitarbeiter der Zeitung Bild. 1991 ging er zum Hamburger Abendblatt zurück, berichtete für die Zeitung bis 2008 insbesondere über das Geschehen beim Hamburger SV, beim FC St. Pauli[6] sowie bei der deutschen Fußballnationalmannschaft. Deutschlandweit wurde er durch seine Auftritte in der Fußball-Gesprächssendung Doppelpass bekannt, in der er 66 Mal zu Gast war[1] und das Fußballgeschehen dort in norddeutscher Mundart kommentierte.[7] Ab Januar 2009 war er Namensgeber und Autor des vom Hamburger Abendblatt betriebenen Blogs „Matz ab“, der sich großer Beliebtheit erfreute, was unter anderem zur Folge hatte, dass das Abendblatt Autogrammkarten mit Matz' Gesicht drucken ließ. In dem Blog pflegte Matz eigener Aussage nach einen „salopperen“ Schreibstil als während seiner Zeit als Zeitungsjournalist.[8] Ab 2012 war er zusätzlich zusammen mit Marcus Scholz Gastgeber der im Internet ausgestrahlten Sendung „Matz ab live“.[9] Am Ende des Jahres 2015 beendete er diese Tätigkeit, nachdem er den Blog nach Beginn seiner Altersrente im Herbst 2013 noch zwei Jahre weitergeführt hatte. Matz hatte als Betreiber des Blogs mit wiederkehrend beleidigenden Aussprüchen eines Teils der Leserschaft zu tun, gegen die er eigener Aussage nach dreimal vergebens Strafanzeige stellte.[1]

Matz wurde im Februar 2016 beim Hamburger SV als Legendenbetreuer für die Kontaktpflege zu ehemaligen HSV-Größen und die Erstellung von Filmbeiträgen über Vereinspersönlichkeiten zuständig,[10] des Weiteren wurden seine Beiträge über bekannte Spieler der HSV-Geschichte im Vereinsheft HSV Live abgedruckt.[11] Ende des Jahres 2016 gab er das Amt auf. Ab November 2017 trat Matz als Verfasser von Gastbeiträgen zeitweise wieder im Blog „Matz ab“ in Erscheinung, ehe dieser eingestellt wurde.[12]

Eigener Aussage nach hielt sich Matz trotz seiner Zuneigung zum Hamburger SV an den journalistischen Grundsatz einer objektiven Berichterstattung. „Ich habe niemals den HSV geschont, sondern immer kritisiert, wenn es nötig war“, sagte er 2016 gegenüber der Zeitschrift „Sportjournalist“.[1] Von 2015 bis 2017 war Matz Mitglied des Ausschusses für Fußballentwicklung des Hamburger Fußball-Verbands (HFV),[13] er brachte sich in die Arbeit des HFV ebenfalls als ehrenamtlicher Moderator bei Veranstaltungen ein. 2017 wurde er mit der Silbernen Ehrennadel des Verbandes ausgezeichnet.[14]

2016 veröffentlichte er anlässlich des 80. Geburtstags von Uwe Seeler das Buch „Danke, Uwe – das Jubiläumsalbum“.[15] 2018 erschien das Buch „Matz ab!“, in dem Matz Erlebnisse aus seiner Zeit als HSV-Berichterstatter niederschrieb.[16] Matz' Sohn André machte sich im Hamburger Amateurfußball als Betreiber der Nachrichtenseite hafo.de einen Namen.[17] Seine Tätigkeit als Kommentator des Fußballgeschehens führte der als Fußball-Romantiker bezeichnete Dieter Matz[18] ab Februar 2022 in Veröffentlichungen auf der Internetseite des Fußballfreundeskreises StarClub Buxtehude fort.[19]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Umsteiger Dieter Matz – „Es wurde mir zu viel mit dem Gepöbel“. In: Verband Deutscher Sportjournalisten. Abgerufen am 24. August 2020.
  2. a b c Beim Heimatspiegel in Norderstedt fing alles an. In: Hamburger Abendblatt. 21. September 2018, abgerufen am 24. August 2020.
  3. Dieter Matz: Nachruf auf Andreas Brehme: Mach’s gut, mein Barmbeker Freund! In: Hamburger Abendblatt. 20. Februar 2024, abgerufen am 20. Februar 2024.
  4. Glanzvolle Fußball-Zeiten in Hildesheim, Göttingen und Barmbek. In: NDR. Abgerufen am 2. Februar 2021.
  5. „Matz ab!“ – Geschichten aus dem Lebens eines Sportreporters. In: Funke Mediengruppe. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Februar 2023; abgerufen am 24. August 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/erfolgreichwerben.morgenpost.de
  6. St. Pauli fand seinen Meister. In: Hamburger Abendblatt. 11. September 1995, abgerufen am 16. September 2023.
  7. Christoph Rybarczyk: Reporter Dieter Matz geht in den Ruhestand – fast. In: Hamburger Abendblatt. 20. Dezember 2015, abgerufen am 24. August 2020.
  8. HSV-Blogger Dieter Matz im Interview. In: Spox. Abgerufen am 26. August 2020.
  9. Dieter, der Film - Ausschnitt aus letzter Sendung von Dieter Matz. In: Abendblatt TV auf youtube.com. Abgerufen am 21. Mai 2022.
  10. Matthias Linnenbrügger, Florian Rebien: Neuer Job als „Legenden-Betreuer“: HSV verpflichtet Reporter-Urgestein Matz. In: Hamburger Morgenpost. 19. März 2016, abgerufen am 24. August 2020.
  11. »An der Seite von Uwe zu spielen – das war schon speziell«. In: HSV Live, Nr. 3, Saison 2016/17, Seite 54, 55. September 2016, abgerufen am 28. Mai 2022.
  12. HSV-Blog „Matz ab“. In: Verband Deutscher Sportjournalisten. 3. November 2017, abgerufen am 24. August 2020.
  13. Die Gremien des HFV in den Jahren 2015 - 2017. In: Hamburger Fußball-Verband. Abgerufen am 28. Mai 2022.
  14. Hamburger Fußball-Verband ehrte verdiente Mitglieder. In: Hamburger Fußball-Verband (Hrsg.): HFV-Info. Nr. 11/17. Hamburg 23. März 2017.
  15. Hamburger Abendblatt bringt Buch „Danke, Uwe – das Jubiläumsalbum“ heraus. In: Funke Mediengruppe. Abgerufen am 24. August 2020.
  16. „Matz ab!“: Sportjournalist veröffentlicht HSV-Buch. In: Sat 1. 10. Oktober 2018, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 24. August 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.sat1regional.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  17. Peter Strahl: Hafo.de wird Zehn. In: hafo.de. Abgerufen am 26. August 2020.
  18. „Matz ab“ enthüllt die Geheimnisse eines Sport-Reporters. In: Stader Tageblatt. 24. November 2018, abgerufen am 11. Dezember 2022.
  19. Dieter Matz - Der Blog. In: StarClub Buxtehude. Abgerufen am 11. Dezember 2022.