Dinatriumhydrogenarsenat

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Strukturformel
Strukturformel von Dinatriumhydrogenarsenat
Allgemeines
Name Dinatriumhydrogenarsenat
Andere Namen

Dinatriumarsenat

Summenformel Na2HAsO4
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1][2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem 24500
Wikidata Q2557463
Eigenschaften
Molare Masse 185,91 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte
  • 1,87 g·cm−3 (Heptahydrat)[1]
  • 1,74 g·cm−3 (Dodecahydrat)[3]
Löslichkeit

löslich in Wasser und Glycerol[4]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[5] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​331​‐​350​‐​410
P: 201​‐​202​‐​261​‐​273​‐​301+310​‐​304+340+311[1]
MAK

Schweiz: 0,01 mg·m−3 (bezogen auf Arsen, gemessen als einatembarer Staub)[6]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Dinatriumhydrogenarsenat ist eine anorganische chemische Verbindung des Natriums aus der Gruppe der Arsenate.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dinatriumhydrogenarsenat kann durch Erwärmung von Natriumdihydrogenarsenat über 50 °C gewonnen werden. Diese geht über die Stufen Dinatriumhydrogenarsenat NaH2AsO4 → Na2HAsO4 → Na2H2As2O7 → Na3H2As3O10 schließlich oberhalb 230 °C in polymeres Natriummetaarsenat NaAsO3 über. Die Entwässerungsprodukte reagieren mit Wasserdampf, wobei durch Hydratation rückläufig die gleichen Stufen wie bei der Entwässerung nachgewiesen werden können.[7][8]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dinatriumhydrogenarsenat ist ein weißer Feststoff. Er zersetzt sich bei Erhitzung über 90 °C.[1][2] Das Heptahydrat und Dodecahydrat haben eine monokline Kristallstruktur.[3]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dinatriumhydrogenarsenat-Heptahydrat kann als Referenz für die Quantifizierung von Arsenverbindungen in Reis- und Meeresfrüchte-basierten Proben mittels Ionenchromatographie-ICP-MS verwendet werden.[9] Natriumhydrogenarsenat-Heptahydrat wird als Quelle für lösliches Arsen und beim Färben und Drucken mit Türkischrotöl verwendet. Es dient auch als Tierarzneimittel gegen Parasiten, Hauterkrankungen, Blutkrankheiten, Rheuma und Asthma.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Eintrag zu Dinatriumhydrogenarsenat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  2. a b American Chemical Society, American Chemical Society. Committee on Analytical Reagents: Reagent Chemicals Specifications and Procedures : American Chemical Society Specifications, Official from January 1, 2006. American Chemical Society, 2006, ISBN 978-0-8412-3945-6, S. 582 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b R. Blachnik: Taschenbuch für Chemiker und Physiker Band 3: Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-58842-6, S. 600 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. a b Datenblatt Sodium hydrogen arsenate heptahydrate, ACS, 98.0-102.0% bei Alfa Aesar, abgerufen am 16. Oktober 2016 (Seite nicht mehr abrufbar).
  5. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Arsenverbindungen, mit Ausnahme der namentlich in diesem Anhang bezeichneten im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 6. Februar 2019. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  6. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach Arsen und anorganische Arsenverbindungen), abgerufen am 4. März 2020.
  7. Harry J. Emeleus, J.S. Anderson: Ergebnisse und Probleme der Modernen Anorganischen Chemie. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-86628-9, S. 531 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 581.
  9. Datenblatt Sodium arsenate dibasic heptahydrate, ≥98.0% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. Oktober 2016 (PDF).