Dionisio Point Provincial Park

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Dionisio Point Provincial Park

IUCN-Kategorie II – National Park

Die Gezeitenzone im Park bei Dionisio Point

Die Gezeitenzone im Park bei Dionisio Point

Lage Kanada Kanada
Fläche 142 ha
WDPA-ID 67040
Geographische Lage 49° 0′ N, 123° 34′ WKoordinaten: 49° 0′ 22″ N, 123° 34′ 28″ W
Dionisio Point Provincial Park (British Columbia)
Dionisio Point Provincial Park (British Columbia)
Meereshöhe von 0 m bis 110 m
Einrichtungsdatum 31. Juli 1991
Verwaltung BC Parks
Karte
Karte des Dionisio Point Provincial Parks

Der Dionisio Point Provincial Park ist ein 142 ha großer Provincial Park in der kanadischen Provinz British Columbia. Der Park liegt an der nordöstlichen Spitze von Galiano Island, gegenüber der Südspitze von Valdes Island, und gehört zum Capital Regional District.

Anlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Park liegt auf einer Insel der südlichen Gulf Islands und ist daher nur mit der Fähre vom Tsawwassen Ferry Terminal auf dem Festland oder vom Swartz Bay Ferry Terminal auf Vancouver Island aus zu erreichen. Die Insel und damit der Park liegt an der Straße von Georgia.

Kernstück des Parks ist der, nur durch eine Tombolo mit der Insel verbundene, namensgebende Dionisio Point sowie die inselseitig anschließenden Uferstücke. Ebenfalls gehört zum Park auch die intertidale Gezeitenzone.

Bei dem Park handelt es sich um ein Schutzgebiet der Kategorie II[1] (Nationalpark).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Park wurde im Jahr 1991 eingerichtet. Das Gebiet ist eine Schenkung von MacMillan Bloedel, heute eine Tochter von Weyerhaeuser, an die Provinz.

Benannt wurde der Park nach einer Landzunge innerhalb des Parks. Während die Insel selber den Nachnamen ihres spanischen Entdeckers trägt, erhielt die Landzunge ihren Namen nach dem Vornamen des Entdeckers, nach Dionisio Alcalá-Galiano. Der Name Dionisios Point findet sich etwa ab 1859 in den englischen Seekarten.

Wie jedoch bei fast allen Provinzparks in British Columbia gilt auch für diesen, dass er lange bevor die Gegend von Einwanderern besiedelt oder sie Teil eines Parks wurde, sie Siedlungs- und Jagd-/Fischereigebiet verschiedener Stämme der First Nations, hier hauptsächlich vom Volk der Penelakut, war. Auf der Insel finden sich an verschiedenen Stellen, besonders am Montague Harbour und am Dionisio Point, noch Hinweise, hauptsächlich in Form von Muschelhaufen, auf eine bis zu 1000 Jahre zurückgehende Nutzung der Gegend zur Fischerei. Allerdings wurden 1971 auch Überreste von Hausplattformen gefunden.

Flora und Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innerhalb des Ökosystems von British Columbia wird das Parkgebiet Moist Maritime Subzoneder Coastal Douglas Fir Zone zugeordnet.[2][3] Diese biogeoklimatischen Zonen zeichnen sich durch ein ähnliches Klima sowie gleiche oder ähnliche biologische und geologische Voraussetzungen aus. Daraus resultiert in den jeweiligen Zonen dann ein sehr ähnlicher Bestand an Pflanzen und Tieren.[4]

Nach umfangreichen Fällarbeiten im Auftrag von MacMillan Bloedel ab den 1950er Jahren findet sich im Park kein Primärwald mehr. Bei den Bäumen handelt es sich hauptsächlich um nachgewachsene Douglasien, vereinzelt finden sich aber auch Oregon-Eichen und Küsten-Tannen. Ebenfalls finden sich einzelne amerikanische Erdbeerbäume sowie Oregon-Ahorn und Rot-Erle. Der Unterwuchs der Bäume setzt sich aus den verschiedenen Farnen und Heidekrautgewächsen zusammen. Es kommen Shallon-Scheinbeeren und Gewöhnliche Schneebeeren sowie Gewöhnliche Mahonien ebenso vor wie Waldschaumspiere und Schwertfarn (Polystichum munitum). Ebenfalls wurden, neben anderen, die teilweise bedrohten Liliengewächse Sprenkel-Schachblume, Leichtlin-Prärielilie und Oregon-Hundszahn nachgewiesen.

Auf Grund der geringen Größe des Parks finden sich hier an größeren Säugetieren nur die, welche auch in der Umgebung vorkommen. Dies sind neben dem Columbia-Schwarzwedelhirsch und dem Wolf verschiedene kleineren Säugern wie Nordamerikanischer Fischotter, Amerikanischer Nerz und Waschbär. Die Population an kleineren Säugern, Reptilien und Amphibien wurde bisher nicht genauer untersucht.

Die vorkommenden Vogelarten sind zahlreich und reichen von weitverbreiteten Arten bis zu bedrohten Arten. Es kommen große Jäger wie Weißkopfseeadler und Wanderfalke vor, ebenso verschiedene See- und Wasservögel und auch normale Vogelarten. Gesichtet wurden unter anderem: Beringmöwe, Bonapartemöwe, Pinselscharbe, Kragenente, Wanderdrossel, Helmspecht, Eistaucher, Rothalstaucher, Kanadareiher oder Klippen-Austernfischer.

Der Tidenhub der Strait of Georgia ist auch hier deutlich spür- und sichtbar, er beträgt im Regelfall etwa 2 bis 3 Meter.[5] Die umgebenden Gewässer und die Gezeitenzone sind ebenfalls reich an maritimen Leben. Jäger wie Stellerscher Seelöwe, Kalifornischer Seelöwe und Schwertwal kommen ebenso vor wie verschiedene Oncorhynchus-Arten, Lengdorsch, Heilbutt oder verschiedene Lachs-Arten.

Benachbarte Parks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Insel befinden sich noch drei weitere Provincial Parks, Bellhouse Provincial Park, Bodega Ridge Provincial Park und Montague Harbour Marine Provincial Park. Dabei ist der Montague Harbour Marine Provincial Park von besonderem Interesse, da dieser der einzige der vier Inselparks ist, in dem eine Übernachtung mit Zelten und Wohnmobilen möglich ist.

Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Park ist grundsätzlich ein kleiner Park für Tagesbesucher. Umfangreiche touristische Infrastruktur bietet er daher nicht. Das Zelten im Park ist grundsätzlich erlaubt, dafür sind auch an zwei Stellen mehrere Flächen als Wilderness Campsite vorbereitet. Der Park verfügt nur über sehr einfache Sanitäranlagen. Im Park wurden verschiedene Wanderwege angelegt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dionisio Point Park in der World Database on Protected Areas (englisch)
  2. Management Plan for Dionisio Point Provincial Park. (PDF; 2,35 MB) British Columbia Ministry of Environment, Lands and Parks, Mai 1995, abgerufen am 16. April 2013 (englisch).
  3. Ecosystems of British Columbia. (PDF; 10,31 MB) British Columbia Ministry of Forests, Lands and Natural Resource Operations, Februar 1991, abgerufen am 16. April 2013 (englisch).
  4. Biogeoclimatic Zones of British Columbia. British Columbia Ministry of Forests, Lands and Natural Resource Operations, abgerufen am 3. Mai 2016 (englisch).
  5. Whaler Bay (#7532) Tidal Prediction. Fisheries and Oceans Canada, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 16. April 2013 (englisch, Whalers Bay liegt, etwa 10 km entfernt, an der Ostküste von Galiano Island).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.waterlevels.gc.ca