Diskussion:Aide Médicale Internationale

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Frage: Gehört es wirklich zum Selbstverständnis von AMI, über gesehene Menschenrechtsverletzungen zu schweigen ?[Quelltext bearbeiten]

Zitate aus der derzeitigen (16.10.2010, 15h30) Artikel-Version:

1) "Hauptgrund für die Entstehung von AMI war die Kritik von Michel Bonnot an der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit von MSF und der von MSF praktizierten Offenlegung der im Einsatz gemachten Beobachtungen."

2) "AMI lehnt es dabei ab, über das Einsatzgeschehen und dabei möglicherweise entstandene Beobachtungen von Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte öffentlich zu berichten."

Dagegen auf der AMI-Website:

3) www.amifrance.org/-Notre-Histoire-.html: "Dans les années 70 naissait en France une conception nouvelle de l’aide humanitaire médicale jusqu’alors représentée par la Croix Rouge Internationale. Cette conception s’appuie sur deux notions fondamentales : passer outre l’autorisation des Etats pour aller là où il y a besoin et témoigner des atteintes aux droits de l’Homme. En 1979, AMI débutait son action corrolée à cette nouvelle éthique."

Zwar ist unklar, wie "corrolée" (Schreibfehler?) hier zu verstehen sein soll. Doch legt das Zitat als Ganzes nahe, dass, als AMI seine Arbeit 1979 begann, man durchaus auch von Menschenrechtsverletzungen Zeugnis ablegen wollte ("témoigner des atteintes aux droits de l’Homme").

4) Vor allem aber siehe die heutige AMI-Charta unter www.amifrance.org/-Notre-Charte-.html . Dort nennen die Grundsätze von AMI ("LES PRINCIPES FONDAMENTAUX D’AMI") ausdrücklich auch die Selbstverpflichtung, Zeugnis von krassen Menschenrechtsverletzungen abzulegen: "s’oblige à témoigner des violations flagrantes des droits de l’homme". Bzw. im Kontext: "AMI réaffirme son indépendance politique et s’oblige à témoigner des violations flagrantes des droits de l’homme. AMI peut autoriser ses membres à porter témoignage sous réserve de ne pas nuire à la population locale ou à l’action générale de l’association."

Also: Zeugnis ablegen mit der Einschränkung, dass dies weder der lokalen Bevölkerung noch dem Gesamtwirken von AMI schadet.

5) Im franzöischen Wikipedia-Artikel über AMI findet sich nichts, was 1) oder 2) stützt.

6) Fazit: Die Darstellung von AMIs Position in der derzeitigen Artikel-Version ist zumindest nicht differenziert genug. Sie vermittelt den falschen Eindruck, dass AMI über gesehene Menschenrechtsverletzungen grundsätzlich schweigen will.

Ist ein Experte hier, um dies gerade zu rücken?

Freundliche Grüße aus Paris

Stefan T. --Experte01 16:10, 16. Okt. 2010 (CEST)Beantworten