Diskussion:Albert Benz (Architekt, Deutschland)

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Foto[Quelltext bearbeiten]

Foto ist nicht von Berkheimerstrasse 32, sondern Nr. 34. (nicht signierter Beitrag von 93.199.42.140 (Diskussion) 09:49, 6. Feb. 2012 (CET)) Beantworten

Beleglage dürftig, insbesondere nach 1933 und nochmals nach 1938/39[Quelltext bearbeiten]

Die Beleglage ist dürftig. Schnebecks Artikel von 2008 z.B. ist nicht mehr abrufbar, doch wird er auch nicht mehr beinhaltet haben als z.B. [1] oder [2]. Um nicht missverstanden zu werden, Benz war ein interessanter späthistoristischer Architekt und er war ein spätes Opfer des NS. Aber sonst? Es existiert nur ein Teilnachlass und man weiss, dass er als Stadtarchivar von Stuttgart in den frühen 1920ern abgelehnt wurde, dann aber 1934 (!) genau dort wieder Arbeit fand. Und als er 1937 die deutsche Staatsbürgerschaft zurück erhielt, sei er "bald darauf in Prag" gewesen. Vage formuliert, zumal er noch 1938 in seiner Heimatstadt in der Zeitung publizierte. Im Mai 1939 ist er in Melk nachweisbar. Was überhaupt geschah in Prag? Nachweislich war er dort "Leiter der Abteilung Denkmalschutz". Wie stand es um sein Verhältnis zu dem umstrittenen Kunsthistoriker Karl Maria Swoboda? Und was bedeutet, er habe in seinen Vorlesungen wiederholt das Vorgehen der Nationalsozialisten angeprangert? Schließlich, wegen angeblicher "Beleidigung der Nationalsozialisten" sei er 1944 verhaftet worden. Mögliche Kontakte zu Widerstandsgruppen, nachgewiesen?! Es existiert keine valide Sekundärliteratur, die bestätigen könnte, was Benz' Enkelin vor einigen Jahren in Vorträgen behauptete und mutmaßte - und was seitdem brachliegt. Kann es sein, das sich in diese Vorträge einer Nichthistorikerin ein familiär geprägtes und daher verständlicherweise retuschiertes Bild einschlich? Dagegen ist seit 1968 bekannt, dass Benz am 22. August 1924 von Philadelphia aus an Reichskanzler Wilhelm Marx schrieb. Die Paraphrasierung des Briefs durch Hugo Stehkämper: Der Nachlass des Reichskanzlers Wilhelm Marx, Bände 1 - 2, Köln 1968, S. 164f , lohnt es, hier auf der Disk in Auszügen zu zitieren:

1924 Aug. 22 - Philadelphia: Albert Benz warnt Marx aus glühender Liebe seines hartgeprüften Vaterlandes, das er mehr liebt als das Adoptivland, davor, den RT mit allen Mitteln zur Annahme des Dawesberichtes zu zwingen. Marx ist ein Vertreter des werktätigen Volkes, ein einfacher Rheinländer, der sein Mandat den Stimmen der kath. Arbeiter verdankt. Stresemann ist Vertreter des internationalen Großkapitals, der, wenn er den Deutschen wegen der Nichtannahme Angst macht, nicht die Interessen Dtschlds. vertritt, sondern die des internationalen Kapitals, das überwiegend in amerikan. Händen ist. 'Diesem grausamen Moloch, diesem myriadenmäuligen Vampyr' ist Dtschld. nach Annahme des Gutachtens preisgegeben. [...] ist von dem von Rathenau und anderen jüdischen Literaten erzeugten Nebel betäubt. DDP und DVP vertreten das Großkapital. Die Kommunisten sind complete Narren oder Verbrecher und keines Wortes wert. Die Nationalen haben die Lage intuitiv erfaßt und brauchen nicht aufgeklärt zu werden.

Benz als Nationalist, antijüdische Stereotypen nutzend. Wer hätte das bei dem weltgereisten Mann gedacht. Dennoch, irgendwann in 1944 brachte ihn eine bis heue nicht geklärte offensive oder auch interne Kritik nach Sachsenhausen. --Imbarock (Diskussion) 01:19, 21. Jul. 2019 (CEST)Beantworten

Im ANR steht, dass Benz den Bahnhof im chinesischen Nanjing errichtet habe; so am 4.11. 2016 gleichlautend die Stuttgarter Zeitung und die Stuttgarter Nachrichten. Das aber kann nicht sein, denn in der validen wissenschaftlichen Literatur zu den in China errichteten Bauten deutscher Architekten wird Benz nicht erwähnt und auch nicht ein gewesener Bahnhof in Nanjing. Es wird sich vielmehr um eine Mitarbeit am Bau des Bahnhofs in Jinan handeln, der 1912 von dem Architekten Hermann Fischer fertiggestellt wurde. Dieser Bahnhof gehörte tatsächlich zur Eisenbahnlinie Tianjin - Pukou, die aber nur bis in die Nähe von Nanjing führte. Dass Benz an dem Großprojekt Neubau/Parlamentsgebäude in Peking beteiligt war, kann wiederum nur bedeuten, dass er mit Curt Rothkegel zusammenarbeitete.
Auch stellt sich die Frage, für welches "Berliner Architekurbüro" er in China arbeitete? Alles deutet darauf hin, dass Benz durch persönliche Kontakte etwa zu dem jungen Stuttgarter Architekten Walther Frey (geb. 1883), der seit 1905 in China und für die Firma von Curt Rothkegel & Co. in Peking tätig war, den Sprung nach China fand. Schließlich unterhielt Benz auch 1910 noch mit einem weniger bekannten Stuttgarter Architekten namens Erwin Sautter ein gemeinsames Architekturbüro und war gut vernetzt. Jedenfalls kam nach dem Scheitern seiner beruflichen Existenz in Esslingen und Stuttgart, China gerade recht. Für die in den kolonialen Enklaven in China gesuchten Ingenieure und Architekten wurde kräftig geworben, u.a. vom Reichsmarineamt.
Vielleicht gelingt es mir noch, dann allerdings erst in einigen Wochen, davon was in den Artikel einzuarbeiten. Ansonsten fehlt noch: Julius Fekete: Denkmalpflege im 19. und frühen 20. Jahrhundert am Beispiel der Esslinger Franziskanerkirche, in: Esslinger Studien, Bd. 32, 1993, S. 111 - 163. Im Anhang ab S. 159 eine Biographie und Werkauswahl von Albert Benz. Fekete deutet in Stichworten an, z.B. die Streitigkeiten, die Benz in der Stadt Esslingen als Architekt und Achivar auszutragen hatte, sowie seine Mitgliedschaft im Verein deutscher Edelleute zur Pflege der deutschen Geschichte und Wahrung historisch berechtigter Standesinteressen 'St. Michael', siehe auch [3], sowie Friedrich von Gaisberg-Schöckingen. Nebenbei war Benz seit 1907 Mitglied in der Deutschen Burgenvereinigung e.V. ([4]).
Ansonsten: Aus "Rosenstock's Directory of China and Manila", Bd. 23 (1917?), geht hervor, dass Benz wenigstens zeitweise in Tianjin lebte, in der Wilhelmstrasse 22 (S. 53). Interessant, er wird geführt (S. 102) als "Architect, Civil Engineer & Furniture Manufacture". --Imbarock (Diskussion) 19:17, 21. Jul. 2019 (CEST)Beantworten
Unter drei angeführten Benz im digitalisierten Adressbuch Prag für 1937/38 ist kein Albert nachweisbar. Die Behauptung, bezogen auf 1937, "kurz danach", ist irreführend. Alles deutet darauf hin, dass er frühestens nach dem März 1939, Zerschlagung der Tschechoslowakei, nach Prag kam. Wahrscheinlich sogar nach seinem Aufenthalt im Mai 1939 in Melk. 1938 war er nachweislich in Württemberg tätig und publizierte mehrere Aufsätze. Das Münchner Abkommen hätte von ihm ohnehin ein Treuegelöbnis für den tschechoslowakischen Staat abverlangt, so er denn bereits in Prag gewesen wäre. War er aber nicht. --Imbarock (Diskussion) 23:37, 24. Jul. 2019 (CEST)Beantworten