Diskussion:Albert Richter (Politiker, 1843)

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Assayer in Abschnitt Fragen
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Fragen[Quelltext bearbeiten]

War Richter nur Kandidat seiner Fraktion oder bereits gewählter Bürgermeister? War die Konfessionslosigkeit nur ein Vorwand bei weiter reichenden politischen Gründen? Welche Rolle spielte die antisemitische Propaganda gegen Richter? War er konfessionslos, weil er eine Jüdin geheiratet hatte oder konfessionslos und mit einer Jüdin verheiratet? Warum wurde er von der Opposition so heftig abgelehnt? Aus der angegebenen Literatur (Seliger/Ucakar) scheint mir die Konfessionslosigkeit weder der einzige noch der wichtigste Grund gewesen zu sein, aus dem Richter abgelehnt wurde.--Assayer 14:26, 3. Jan. 2012 (CET)Beantworten

Hm, das ÖBL meint „1895 wurde er von der liberalen Gemeinderatsfraktion zum Bürgermeister gewählt“ und führt die Ablehnung auf seine Konfessionslosigkeit und diese wiederum auf seine Heirat zurück. Seliger/Ucakar sprechen von „zu erwartender Unnachgiebigkeit“ (?), erläutern das aber nicht weiter. War das damals etwa was Besonderes bei Angehörigen gegnerischer Fraktionen? Ich hab die Stelle jetzt etwas abgeändert, besser so? --MichaelFleischhacker Disku 15:30, 3. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Das ÖBL widerspricht sich ja selber: Er wurde zum Bürgermeister gewählt und trat dann von der Kandidatur zurück? Wenn ich der Lueger-Biografie von John Boyer folge, dann wurde Richter überhaupt nicht mehr zum Bürgermeister gewählt, sondern am 29. Mai Karl Lueger, der aber ablehnte.S. 161ff. In dem Buch Gemeinde-Verwaltung der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien. Wien 1900, S. xxi wird Bürgermeister Strobach vom 4. März 1897 zitiert: „Herr Dr. Albert Richter war vom Jahre 1885 bis zum Jahre 1896 Mitglied des Wiener Gemeinderathes und vom 6. Mai 1891 bis 14. Mai 1895 zweiter, respektive erster Vize Bürgermeister der Stadt Wien.“ Nach Andreas Pittler: Die Bürgermeister Wiens. Wien 2003, S. 45 war Richter wegen seiner Konfessionslosigkeit genauso persona non grata am Hof wie Lueger, weswegen man sich in aller Eile auf Grübl verständigt habe. Die Ablehnung wäre somit schon bei seiner Kandidatur erfolgt. Das liest sich auch bei Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Wien 1974, S. 336f. so. Entscheidend für das Abrücken der Fraktion von der Kandidatur Richters sei die inoffizielle Ablehnung durch die Statthalterei gewesen. Außerdem sei es Richters entscheidender Fehler gewesen, wieder der katholischen Kirche beizutreten u. damit der Opposition neue Angriffsflächen zu eröffnen.
Demnach war Grübl der letzte liberale Bürgermeister Wiens und Richter allenfalls der letzte liberale Kandidat. Gruesse, --Assayer 19:20, 3. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Könntest du das vielleicht so einbauen? Die von dir genannten Quellen stehen mir leider nicht zur Verfügung. --MichaelFleischhacker Disku 00:04, 4. Jan. 2012 (CET)Beantworten

 Ok--Assayer 00:49, 5. Jan. 2012 (CET)Beantworten