Diskussion:Arbeitslosigkeit/Archiv/2010

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Letzter Kommentar: vor 13 Jahren von Hans germany in Abschnitt Langzeitarbeitslosigkeit
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Gleichberechtigung und Arbeitslosigkeit

Mich wundert, dass dieser Punkt unter den Erklärungsansätzen für die Arbeitslosigkeit nicht aufgeführt wird. Bis etwa 1970 gingen mehrheitlich Männer arbeiten. In den Büros saßen vorwiegend Männer. Die erste Tagesschausprecherin (Dagmar Berghoff) kam erst 1974. Damals galt die Devise: Die Männer "ernähren" mit ihrem Einkommen Frau und Kinder. Die Frauen waren also quasi zwangsarbeitslos. Sie tauchten jedoch in keiner Arbeitslosenstatistik auf, da sie als Hausfrauen nicht als Arbeitslose gewertet wurden. Ab 1970 steigerte sich dann die weibliche Erwerbsbeteiligung. Gleichzeitig reduzierten sich die Geburtenraten. Die Reduzierung der Geburtenraten hatte einen negativen Einfluss auf den Binnenbedarf, weil hierdurch Familienarbeit in großen Anteilen in ferne Länder outgesourct wurde. Viele Arbeitsplätze (Lehrer, Kinderärzte, Gynäkologie, Kinderbedarf, Wohnraum, nationale Urlaubsangebote) entfielen hierdurch. Gleichzeitig kam es zu einer Überschwemmung des Arbeitsmarktes, da die Zahl der Erwerbspersonen stark zunahm, obwohl die Zahl der Erwerbsarbeitsplätze ebenfalls anstieg, jedoch nicht so stark, wie die Zahl der Erwerbspersonen. Die Differenz macht die Zahl der Arbeitslosen aus. Die Folgen waren: Frühverrentungen, Lohndumping, prekäre Arbeitsverhältnisse, Jugendarbeitslosigkeit, Hartz IV etc. Ein weiteres Problem: Mehrere Kinder sind nun nicht mehr mit einem Gehalt finanzierbar. Jedes zusätzliche Kind erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Eltern ihre Gesamtarbeitszeit reduzieren müssen, obwohl gleichzeitig ihre Kosten steigen. Das führt zu einem Konflikt bei den Opportunitätskosten. Im Grunde besteht bei jedem Kind die Möglichkeit, dass ein Elternteil (in der Regel die Mutter) ihren Beruf für viele Jahre an den Nagel hängen muss. In jedem Fall sind Karrierenachteile zu erwarten. Das führte dazu, dass Kinder für gut ausgebildete Berufstätige extrem unattraktiv sind. Das hat nichts mit fehlenden Krippenplätzen zu tun, da auch die Berufstätigen, die sich mit ihrem Gehalt ein Ganztagskindermädchen leisten könnten, keine Kinder wollen. Die Folgen: Das Aufziehen von Kindern wurde immer mehr in Bevölkerungsschichten mit geringen beruflichen Chancen und geringen bis fehlenden Einkommensmöglichkeiten verschoben. Anteilsmäßig immer mehr Kinder werden gleich in HartzIV hineingeboren. Diese Kinder werden mit hoher Wahrscheinlichkeit Gesundheits- und Bildungsdefizite aufweisen. Wenn sie erwachsen sind, werden sie nicht ausreichend fit sein für die Anforderungen des Arbeitsmarktes. Will sagen: Diese ganzen ökonomischen Erklärungsansätze, die auf der Wiki-Seite publiziert sind, treffen das Problem nicht. Sie sind mehrheitlich ideologischer Art. Unsere Arbeitslosigkeit ist primär die Folge fehlender Investitionen in Humankapital (dem eigentlichen Produkt unserer Gesellschaft). Das würde übrigens bei Unternehmen nicht anders sein. Wenn ein Forstbetrieb nicht nachhaltig operiert, die Bäume stets nur abholzt, aber nichts für die Aufforstung tut, dann werden erst die Einnahmen steigen (da man weniger Kosten hat), doch dann geht es bergab, und zwar unaufhaltsam. In dieser Phase sind wir jetzt. Die Verarmung unserer Gesellschaft wird so weiter gehen, zumal man in den Gesellschaftswissenschaften die eigentlichen Ursachen nicht sehen will. Zwischen Produktion und Reproduktion muss immer ein Gleichgewicht bestehen. Die Reproduktion muss in der Lage sein, das zu erneuern, was in der Produktion verbraucht wird. Das erkennt man mittlerweile auch bei der Energie, die man in der Vergangenheit immer nur verbraucht hat, statt sie zu erneuern (zu reproduzieren). Beim Humankapital haben wir das gleiche Problem: Dieses wird in der Wirtschaft verbraucht, aber nicht ausreichend erneuert, und zwar sowohl quantitativ als auch qualitativ nicht. Wir haben folglich kein wirtschaftliches, sondern ein reproduktives Problem: Wir erneuern unser Humanvermögen nicht ausreichend. So etwas macht arm! Die Arbeitslosigkeit ist die Folge einer falsch umgesetzten Gleichberechtigung. Man hätte damals Familienarbeit aufwerten müssen. Stattdessen hat man sie immer unattraktiver gemacht, sodass sie heute nur noch für H4-Empfänger attraktiv ist. Das war Sozialdarwinismus pur: Man hat das Leben auf Kosten der Schwächsten - den Kindern - genossen und sich um deren Zukunft und Lebenswirklichkeit keine Gedanken gemacht. Man hat die Dritte Welt ins eigene Land geholt, und zwar zu unseren Kindern. Gerne füge ich bei Gelegenheit einen entsprechenden Punkt ein. Das setzt aber voraus, dass der Punkt nicht von irgendjemandem, der aufgrund von Eigeninteressen nicht an solchen Fakten interessiert ist, wieder gelöscht wird. --Lena65 20:35, 10. Feb. 2010 (CET)

Zerrbild in den Medien über Arbeitslose

In einigen Medien (insbesondere Boulevardzeitungen) wird oft ein Zerrbild über Arbeitslose gezeichnet. Was dies für Auswirkungen bis in die Politik haben kann, kann man derzeit an den Äußerungen unseres Vizekanzlers sehen. IMHO dürfte dies in diesem Artikel oder in Hartz 4 nicht fehlen!
Einen guten Beitrag dazu gab es auch im Medienmagazin Zapp (NDR): Der Hartz IV-Medienliebling --Gsälzbär 11:46, 14. Feb. 2010 (CET)

Ökonomische Folgen der Arbeitslosigkeit

Kleine Anmerkung zu den Kosten für die Arbeitslosigkeit. Der Angegebene Etatposten "Arbeit und Soziales" aus dem Bundeshaushalt 2006 ist irreführend. Es wird suggeriert, dass der Posten "Arbeit und Soziales" größtenteils für die Unterstützung von Arbeitslosen augegeben würde, was nicht der Fall ist. Sinnvoller wäre es auf die tatsächlichen Ausgaben der Bundesagentur für Arbeit hinzuweisen und die Belastung des Bundeshaushaltes getrennt auszuweisen und nicht pauschal die Kosten für Arbeit und Soziales anzugeben (wo u.a. auch die Kosten für die Rentenversicherung enthalten sind). Leider finde ich keine präzisen Zahlen zu dem Thema... Wenn jemand welche findet bitte hier posten oder alternativ direkt eintragen. -- Oberst Horst 16:12, 20. Feb. 2010 (CET)

-> Sind lt. Finanzministerium 41,1 Mrd. Euro für gemeldete Arbeitssuchende in 2010 geplant, davon 26,2 Mrd. für ALG II ("Hartz IV"). http://www.bundesfinanzministerium.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Finanzpolitik/2009/06/20092406__PM26.html (nicht signierter Beitrag von 93.222.116.77 (Diskussion) 22:55, 25. Jul 2010 (CEST))

Registrierte Arbeitslosigkeit und tatsächliche Arbeitslosigkeit

Es gibt viele Arbeitslose, die in Umschulungen oder anderen Fördermaßnahmen stecken, und in der Statistik gar nicht auftauchen, obwohl sie defacto arbeitslos sind. Auf der anderen Seite gibt es auch Menschen, die arbeiten, und sich trotzdem arbeitslos melden (Schwarzarbeiter). Auch dadurch wird die Statistik verfälscht. Insbesondere in den Urlaubsregionen von Spanien, Süditalien und Griechenland arbeiten viele im Hotel- und Gaststättengerwerbe oder im Baugewerbe und in der Landwirtschaft, die offiziell arbeitslos sind und Arbeitslosengeld oder Hilfe beziehen. (nicht signierter Beitrag von 91.52.154.206 (Diskussion) 03:21, 2. Aug. 2010 (CEST))

Wertende Wortwahl

verlust von kontakten, nicht abbruch von k. hier wird die schuld wieder mal dem alo gegeben durch wertende wortwahl (nicht signierter Beitrag von 217.72.216.156 (Diskussion) 22:52, 16. Aug. 2010 (CEST))

Bezahlte und nichtbezahlte Arbeit

Es wird häufig ein Zerrbild in der Politik aufgebaut, als würde jede Art von Beschäftigung einen Arbeitslohn hervorbringen. Jedoch sind Arbeitsstellen, wo zu Anteilen der Lohn arbeitgeberseitig und durch Förderung entlohnt werden, nicht als Arbeitsplätze oder Jobs zu bezeichnen. Erst durch den entsprechend hohen Arbeitslohn ist Marktwirtschaft über Konsum möglich. Ohne Konsum keine Existenz der Unternehmen. Konsum ist nur mit hohem Arbeitslohn möglich. Auch geförderte Arbeitsstellen, als ein Euro Jobs, sind nicht als Arbeitsplätze zu bezeichnen. Arbeitsplätze, die in der Weise bezahlt werden, dass ein wirtschaftserhaltender Konsum möglich ist, sind niemals für alle generierbar. Zehn Löhne sind zu gleichen Teilen auf zehn Arbeitnehmer verteilbar. Aber zehn Löhne auf hundert Arbeitnehmer sind bei gleichbleibend hohem Lohn unmöglich zu verteilen. Der gleichbleibend hohe Lohn ist aber notwendig, um die Wirtschaft zu erhalten. Werden die Löhne gekürzt, um diese zu gleichen Teilen auf hundert Arbeitnehmer zu verteilen, so kürzt sich parallel dazu die Wirtschaftskraft. --178.203.38.175 16:51, 26. Aug. 2010 (CEST)

Arbeitslosigkeit und Gesundheit

Zitat: "Während 49 % der im Bundes-Gesundheitssurvey 1998 befragten arbeitslosen Männer rauchen, sind es unter den berufstätigen männlichen Befragten 34 %. Die Unterschiede bei den Frauen sind mit 31 % Raucherinnen unter den arbeitslosen Frauen und 28 % Raucherinnen unter den berufstätigen Frauen geringer."

Weiter oben ist ausgeführt, dass es eine hohe Korrelation zwischen Arbeislosigkeit und Bildungsstand gibt. Hier zeigt sich zudem, dass es auch einen Zusammenhang zwischen Bildungsstand und Rauchen gibt. --Murfatlar123 12:50, 17. Sep. 2010 (CEST) (Nichtraucher)

nur BRD und ehemals DDR

Dieser Eintrag ist :

--93.82.5.221 10:48, 7. Okt. 2010 (CEST)

Langzeitarbeitslosigkeit

First time poster, also sorry für alles Verstöße gegen alles mögliche. Ehrlich.

Langzeitarbeitslosigkeit: Suche nach dem Begriff "Langzeitarbeitslosigkeit" verweist auf den Artikel "Arbeitslosigkeit. Hier wir Langzeita. erst im Kontext von "Folgen der Langzeita." urplötzlich erwähnt. Definition fehlt, z. B. im Abschnitt "Arten der A."

Vorschlag für eine Quelle: §18 SGB III (Sozialgesetzbuch Drittes Buch. Arbeitsförderung. In der Fassung des Gesetzes zur Intensivierung der Bekämpfung der Schwarzarbeit und damit zusammenhängender Steuerhinterziehung vom 23. Juli 2004 (BGBl. I S. 1842). § 18: Langzeitarbeitslose): "(1) Langzeitarbeitslose sind Arbeitslose, die ein Jahr und länger arbeitslos sind. (2) Für Leistungen der aktiven Arbeitsförderung, die Langzeitarbeitslosigkeit voraussetzen, bleiben folgende Unterbrechungen der Arbeitslosigkeit innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren unberücksichtigt: 1. Zeiten einer aktiven Arbeitsförderung, 2. Zeiten einer Krankheit oder eines Beschäftigungsverbots nach dem Mutterschutzgesetz, 3. Zeiten der Betreuung und Erziehung aufsichtsbedürftiger Kinder oder der Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger, 4. Beschäftigungen oder selbständige Tätigkeiten bis zu einer Dauer von insgesamt sechs Monaten, 5. Zeiten, in denen eine Beschäftigung rechtlich nicht möglich war, und 6. kurze Unterbrechungen der Arbeitslosigkeit ohne Nachweis. (3) Ergibt sich der Sachverhalt einer unschädlichen Unterbrechung üblicherweise nicht aus den Unterlagen der Arbeitsvermittlung, so reicht Glaubhaftmachung aus."

-- hans_germany, aka hans from germany (nicht signierter Beitrag von Hans germany (Diskussion | Beiträge) 10:31, 9. Dez. 2010 (CET))