Diskussion:Artikulation (Musik)

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Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von HarWie in Abschnitt Überarbeitung erforderlich
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Tasteninstrumente sind Schlaginstrumente?[Quelltext bearbeiten]

"Bei Tasteninstrumenten kann, wie bei allen Schlaginstrumenten, der Ton nach dem Anschlag nicht mehr beeinflusst werden..." stimmt meiner Ansicht nach nicht ganz. Ein Akkordeon hat eindeutig Tasten und man kann mit dem Balg noch ziemlich viel machen, nachdem man die Taste gedrückt hat (ähnlich: Orgeln). Wenn niemand einen besseren Vorschlag hat, würde ich einfach "Bei Schlaginstrumenten daraus machen...". --Maeh 20:38, 27. Aug. 2008 (CEST)Beantworten

Artikulation versus Phrasierung[Quelltext bearbeiten]

siehe auch: Phrasierung Der Bezug wird in keinem der beiden Artikel hergestellt. Ist es vielleicht das gleiche? Bitte ausformulieren. --Siehe-auch-Löscher 22:45, 5. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Ja, im Prinzip ist es das selbe. Im Jazz nennt man das auch Ansatz (Blasinstrument).--Dr. Pop 20:32, 9 November 2005 (CET)

Lieber Konrad Stein, ich entschuldige mich für die Löschung Deiner 'Information', der ich nur eine philologische Bedeutung beizumessen vermag. Wichtig ist mir aber Deine Änderung: "Die Artikulation dient der Phrasierung". Hier bleibt nämlich völlig offen, auf welche Art und Weise sie das macht. Ein Verweis worauf auch immer genügt doch wohl nicht.

Hermann Keller hat das Problem mit der Neubearbeitung seines Buches 'Artikulation und Phrasierung' (Kassel 1955, 1. Aufl. 1925) im Grunde gelöst: „Phrasierung und Artikulation bedeuten ... etwas grundsätzlich Verschiedenes: Phrasierung ist so viel wie Sinngliederung; ihre Aufgabe ist es, musikalische Sinngehalte (Phrasen) zusammenzufassen und gegeneinander abzugrenzen ... Die Aufgabe der ... Artikulation dagegen ist die Bindung oder Trennung der Töne; sie läßt den gedanklichen Sinn einer melodischen Linie unangetastet, bestimmt aber ihren Ausdruck. Es gibt also in der Regel nur eine einzige mögliche, sinngemäße Phrasierung, aber verschiedene Möglichkeiten der Artikulation.“

Ein Blick auf einen beliebigen Notentext genügt bereits, um zu sehen, dass nirgend ein Legato oder Staccato, usw. der Gliederung, Zusammenfassung oder Abgrenzung (einer musikalischen 'Form', nicht von Noten bzw. Tönen) dient. Mit freundlichem Gruß Critilus (Diskussion) 21:19, 7. Mär. 2013 (CET)Beantworten

Lieber Critilus, ich kann momentan nur kurz antworten, bitte entschuldige das.
a) wenn ein Beispiel etwas zum Thema Artikulation aussagen soll, es aber falsch ist (weil es nicht dem Original entspricht), dann ist das nicht eine philologische Petitesse, sondern ein ungeeignetes und irreführendes Beispiel. Wir sollten das Beispiel korrigieren und wenn das nicht geht: austauschen. WP sollte in jeder Hinsicht verlässlich sein – bis ins letzte Detail.
b) man kann und darf nicht jede genauere Bestimmung in den ersten Satz quetschen wollen. Dieser muss kurz, prägnant und griffig sein – und dabei dennoch korrekt. Die von Dir kritisierte Formulierung "Die Artikulation dient der Phrasierung" lässt sich einfachst belegen: wie werden zwei Phrasen voneinander abgegrenzt? Indem man sie voneinander trennt. Und wie geschieht das? Durch Artikulation. Indem nämlich – z. B. – der letzte Ton einer Legato-Phrase staccato gespielt oder jedenfalls verkürzt wird. Da sind sich schon Quantz und CPE Bach et al. einig, die das sehr ausführlich beschreiben.
dass, c) eine gute Unterscheidung zwischen Artikulation und Phrasierung gegeben werden sollte unterschreibe ich vollständig. Da könnte auch H Keller zitiert werden, aber nicht als allgemein gültige Definition, sondern im Zusammenhang der entsprechenden Diskussion, wo z.B. Eggebrecht (in Brockhaus-Riemann Lex Sachteil S. 730 Internet Archive) feststellt: "H.Keller (1925 und 1955) betonte vor allem den Anteil der Artikulation am Zustandekommen des Gliederungseindrucks (Gruppenbildung durch Artikulation). Er berücksichtigte jedoch nicht die stets auftretenden Unregelmäßigkeiten bei der Ausführung einer theoretisch gleichbleibenden Schlagzeit. Der Einfluß sinnvoller Verzerrungen des Zeitgefüges auf die Phr., die Diskrepanzen zwischen der bewußten Intention zur Taktregelmäßigkeit und der unbewußt-gezieIten Abweichung davon sind noch nicht systematisch untersucht." Auch auf Bezeichnungen wie "gedanklicher Sinn" (wer darf schon von sich behaupten solches in der Musik allgemeingültig erkannt zu haben) muss man in jedem Fall verzichten. Aber die Unterscheidung von A und Ph herauszuarbeiten halte ich auch für sehr wünschenswert. Mit vielen Grüßen --Konrad Stein (Diskussion) 15:58, 9. Mär. 2013 (CET)Beantworten
Nachtrag: sehe gerade, dass Du das NB zu Mozart hergestellt hast – kann man das nicht unaufwendig korrigieren? Gerne kann ich Dir auch den Mies-Aufsatz zukommen lassen (wenn Du mir per PN eine email kundgibst, an die ich einen Anhang schicken kann) – wenn es Dich interessiert. --Konrad Stein (Diskussion) 19:18, 9. Mär. 2013 (CET)Beantworten

Lieber Konrad Stein. Zu a: Ich habe von petitesse auf importance umgepolt und das Mozart-Beispiel nach der NMA korrigiert. Nun sollte aber noch die genaue Bedeutung des Strichleins, also sein Ort in der Skala der Artikualtionsarten erklärt werden, was ich Dir gern anhängen möchte, weil ich darüber wenig Kenntnisse habe.

Zu b und c: Die Art und Weise, wie ein Musiker artikuliert oder phrasiert, ist seine persönliche Sache und kann nicht als Argument dienen. Das gilt ja gleichermaßen für Zitate, die nur Auffassungen und Meinungen wiedergeben, wozu auch die „Gruppenbildung durch Artikulation“ gehört (s. Sarabèr, Musikgestaltung, S. 223 f.) – Um einen Begriff definieren zu können, muss er streng von anderen unterschieden werden (lat. definire, ab-, begrenzen), und die Definition selbst muss eine reale und nicht nur eine nominale sein. Der offensichtlichen Begriffsverwirrung wird nicht begegnet, wenn zur Explikation der Artikulation die Phrasierung herangezogen wird, und zudem von ersterer nur eine Art (das Absetzen), und von letzterer nur die abstrakte Phrasengröße. Hierzu aus dem von Dir angelinkten Artikel im Riemann-Lex.: „Nur wenn sich die praktische Ausführung der Phrasierung mit der Artikulation nicht berührt, können beide nebeneinander bestehen und unabhängig von einander durchgeführt werden.“

Ich habe deshalb einen neuen Definitionsversuch gemacht, um jede Assoziation zu einem formalen Element wie Figur, Motiv, Phrase, Periode, Thema auszuschließen, denn jede x-beliebige Tonfolge kann bereits auf charakteristische Weise artikuliert werden. Der Bezug zur Phrasierung war übrigens unter „Abgrenzung des Begriffs“ bereits hergestellt, habe ihn etwas egänzt. Freundlichst --Critilus (Diskussion) 12:42, 18. Mär. 2013 (CET)Beantworten

Hallo Critilus, gerne rücke ich bei Gelegenheit zum Thema "Strichlein" ein. Hast Du nicht Lust ein Kapitel "Artikulation versus Phrasierung" einzufügen? Ich glaube da gibt es Bedarf nach genauerer Unterscheidung. Ich erinnere mich auch dunkel, den Begriff Phrasierung in die Definition eingebaut zu haben, weil man ihn ja doch mitdenkt. Je expliziter die Unterscheidung wäre, umso besser. Viele Grüße von --Konrad Stein (Diskussion) 13:59, 19. Mär. 2013 (CET)Beantworten
Ich gebe meinen Senf dazu, ohne Quellen zu nennen.
Ich vermisse zunächst eine umfassende Definition von Artikulation. Das Ganze hebt mir zu sehr auf den Notationsaspekt und die Umsetzung der allgemein verwendetet Notationssymbole ab. Artikulation beschreibt allerdings die Ausführung einzelner Töne. Dazu gehört zwar auch die hier hauptsächlich beschriebene Länge des einzelnen Tons, fast überall gelten aber noch andere Parameter. Wichtig sind die Ansprache des Tons (insbesondere bei Bläsern), der dynamische Verlauf des einzelnen Tons (Akzent, an- oder abschwellend), und insbesondere im Gesang Konsonantenbildung. Für Laien ist diese auch der naheliegende Zusammenhang, die Artikulation in der Musik ist das Gegenstück zu den Konsonanten der Sprache.
Dann die Unterscheidung Phrasierung und Artikulation:
Man kann meines Erachtens weder sagen, dass eines das andere bedingen würde, noch dass beide Begriffe von einander verschiedene Bereiche an Ausführungsparametern abdecken. Letztendlich sind beide Begriffe aus unterschiedlichen Kategorien und können teilweise Überschneidungen haben, müssen aber nicht.
Je nach Gattung, Besetzung und Epoche können hier völlig unterschiedliche Situationen auftreten:
Die Barockmusik geht vorwiegend von einem Akzentstufentakt aus, Dynamik geschieht also nach Betonungsschwerpunkten, Agogik gibt es im Sinne von Binnenagogik, das Metrum bleibt unberührt.
Auf den Tasteninstrumenten stehen zur Barockzeit keine (oder kaum) dynamische Möglichkeiten zur Verfügung, es bildet hier die Artikulation die einzige Möglichkeit der musikalischen Gestaltung. Eine Darstellung von Phrasen kann nur über Artikulation geregelt werden, da es keine Phrasendynamik oder Phrasenagogik gibt.
Im 19. Jahrhundert sieht die Situation völlig anders aus, hier könnte man der Versuchung erliegen zu verallgemeinern, dass die Artikulation die Länge einzelner Töne angibt, während die Phrasierung über großflächige Agogik und Dynamik geregelt ist.
Auch das wäre meiner Meinung nach zu einfach formuliert, in der Vokalmusik ist beispielsweise die Atemzäsur phrasenbildend, bzw. -trennend, gehört nach unserer Definition aber zu den Artikulierungsvorschriften (kürzt die Binnenlänge des Tons - zunächst ohne agogischen Einfluss, das übernimmt die Fermate).
Außerdem möchte ich Bedenken an der Berufung auf Hermann Keller als Quelle anmelden, zumindest was konkrete Vorschriften zur Artikulation angeht:
ich kann mich nur an die Kurzfassung seiner Sichtweise halten, wie sie im Artikel "Artikulation" in der MGG zu finden ist. Hier vertritt er aber einen sehr persönlichen und meines Erachtens mittlerweile überholten Standpunkt, bzw. ist schlicht subjektiv.
Es wird beispielsweise völlig undifferenziert das Legato als Standardausführung bei unbezeichneten Noten genannt, was schlicht erst seit dem 19. Jahrhundert zutrifft, und auch dort nicht überall.
Es werden außerdem insbesondere zur Artikulation von Barocker Musik Thesen und Beispiele genannt, die nach aktuellem Stand nicht mehr gültig sind und auch damals bekannten Quellen aus dem 18. Jahrhundert wiedersprachen.
Ganz besonders der Satz: "Es gibt also in der Regel nur eine einzige mögliche Phrasierung", der so auch in der MGG steht, ist schlichtweg falsch. Keller nennt hier auch keine Quelle, oder zeigt einen Weg, die vermeintlich eindeutig bestimmbare einzig richtige Möglichkeit der Phrasierung eines Stücks zu finden. Die einzigen Fälle, bei denen das so zutreffen könnte, sind die wenigen, bei denen eindeutige Phrasierungsbögen zu finden sind (selbst dann gäbe es höchsten "nur eine richtige", im sinne von "vom Komponisten beabsichtige", Phrasierung, davon abweichend wären dennoch auch andere Phrasierungen möglich).
Auch wenn die Bögen im 19. Jahrhundert immer länger werden, so findet sich doch bei fast keinem Komponisten eine Unterscheidung zwischen Binde- und Phrasierungsbögen, der Übergang ist fließend, Unterscheidung nicht möglich.
Zur Phrasierung:
Die Auffassung, dass Phrasierung eine lückenlose Einteilung von Musik in sich nicht überlappende Abschnitte, unter Umständen unabhängig in jeweils allen beteiligten Stimmen, ist, hat erst Hugo Riemann mitgebracht.
In allgemeinem Verständnis bedeutet Phrasierung (in etwa) die _Ausführung_ von Gliederung - wobei nicht die formale Gliederung in große Blöcke gemeint ist, sondern Feingliederung einzelner Stimmen. Es geht nicht um formale Analyse eines Stücks, sondern Phrasierung geschieht da, wo große oder kleine Zäsuren gesetzt werden, oder wo Dynamik oder Agogik zur Unterstützung der Wahrnehmung einer Gliederung zuhilfe gezogen werden.
Sprich: Phrasierung ist nicht eine Sammlung von Abschnitten, sondern das, was zwischen Abschnitten passiert, oder um nicht in Abschnitten zu sprechen: Wenn Artikulation die Konsonanten der Musik sind so ist Phrasierung die Entsprechnung von Satzzeichen.
Diese Sichtweise unterscheidet sich doch sehr von der formalanalytischen Hugo Riemanns, wird aber in der gesamten alten Musik heute so verwendet, während Riemans Phrasierungsbögen doch, außer im musiktheoretischen Bereich, außer Mode gekommen sind.
Auch hierzu: wäre fantastisch, wenn jemand Quellen hätte, alles andere ist nur Plaudern aus der eigenen Aufführungspraxis.
Liebe Grüße! 85.180.219.64 22:54, 15. Okt. 2014 (CEST)Beantworten

Bitte die Begriffsgeschichte referieren![Quelltext bearbeiten]

Bevor man einen Begriff diskutieren kann, sollte seine eigentliche Bedeutung abgesteckt sein. - Woher stammt der Begriff, wer prägt ihn, seit wann ist er gebräuchlich? (Quellen) (nicht signierter Beitrag von 79.195.65.110 (Diskussion) 13:43, 22. Nov. 2013 (CET))Beantworten

Wozu Begriffsgeschichte?
Ein Begriff, der nicht definiert ist, ist ein Scheinbegriff, d.h. ein totes Wort, ein abstraktes Zeichen für etwas Unbestimmtes. Und ein Leichnam wird nicht wieder zum Leben erweckt, wenn ich seine Biographie studiere. Eine Diskussion kann sinnvoll nur mit Begriffen geführt werden, die möglichst optimal definierte sind. Wenn die Definition eines Wortes, die jeder persönlich vornehmen (oder annehmen) muss, nicht gelingt, hilft die Begriffsgeschichte nur insofern sie anregt, erneut auf das Wort zu reflektieren bis es 'begriffen' ist. Hierbei kann ein Handwörterbuch der musikalischen Terminologie nützlich sein. (nicht signierter Beitrag von Critilus (Diskussion | Beiträge) 18:01, 14. Jan. 2014 (CET))Beantworten

Sprachverwirrung[Quelltext bearbeiten]

Es kann niemand behaupten, oder eben nur 'behaupten', dass die genannte Verwirrung. vielleicht auch nur partiell, überwunden sei. Es macht aber beim Behaupten, Erklären, Definieren usw. einen Unterschied, ob ich die durch ihre Abstraktheit bedingte Grenzen der Sprache - und mit ihr des begrifflichen Denkens - kenne oder ob ich meine, mit meinem Denken, das nicht immer mein eigenes ist, die Dinge und Gegenstände vollständig oder überhaupt erfassen zu können. Zum gesamten Artikel, den ich größtenteils verfasst oder ergänzt habe, finde ich keinen Bezug mehr, er ist derart verändert, dass ich nur von Verschlimmbesserung, in dem ja beiderlei enthalten ist, reden kann. Da ich keine Zeit auf eine im allgemeinen fruchtlose Diskussion verwenden will und kann (das gleiche erlebe ich u. a. mit den Lemmata Metrum, Periode, Synkope), begnüge ich mich mit der Kritik an dem einen Wort 'Lücken', die beim Staccato entstehen sollen. Das heißt dann konsequenterweise: beim Staccatissimo durchlöchern wir die Melodie! Es war Christian Morgensterns Architekt, der aus den Zwischenräumen eines Lattenzauns ein Haus erbaute. Ich hoffe, ein fröhliches Lachen zu ernten.Critilus (Diskussion) 18:42, 1. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Auch der Nicht-Musiker soll bei der Lektüre des Artikels schnell zum Verständnis finden, da sind wir uns sicherlich einig. "Klanglücke" erschließt sich da jedem Leser schnell. Nimmt man die beiden Pole staccato und legato, so ist letzteres dadurch gekennzeichnet, dass hier 2 Töne nahezu lückenlos ("seamless") aneinandergereiht werden, währen beim Staccato, der Ton nur kurz erklingt und dadurch zwangsläufig eine Klanglücke zwischen erstem und zweitem Ton entsteht. Mit einer "Durchlöcherung" der Melodie hat das freilich nichts zu tun. Es liegt lediglich eine Melodie vor, die kurz erklingende Noten enthält und daher zwangsläufig durch kurze Klanglücken gekennzeichnet ist. --Brahmavihara (Diskussion) 09:44, 2. Dez. 2015 (CET)Beantworten
Der Teufel sitzt bekanntlich im Detail, aber auch der Engel (das Kleinod der Unterscheidung), was weniger bekannt ist. Das korrekte Wort für die beabsichtigte kurz- oder langzeitige Unterbrechung einer Tätigkeit ist die „Pause“, sie bedeutet Ruhe, Stille, figürlich Erholung, Besinnung, z. B. Arbeitspause, Frühstückspause, schöpferische Pause. In der Musik hat die Pause nicht wegzudenkende Ausdrucks- und Aussagefunktionen, z. B. eine vitale im Rhythmus, eine charakterisierende in der Artikulation, eine gliedernde in der Phrasierung. ­­­­­­„Lücke“ hingegen bedeutet Leere, Loch, Mangel (Zahnlücke, Lücke im Zaun, Bildungslücke). Eine Klanglücke entsteht, wenn ein Musiker seinen Einsatz verpasst oder eine Note auslässt; die sog. Lücken im Nonlegato- oder Staccatospiel sind physikalisch-akustische Schalllücken; aber was ist eine musikalische Lücke? (Ein sprachliches Beispiel: das Wort Schalllücke kann wie [schalüke], muss aber wie [schal’lüke] artikuliert werden.)
Die von mir benutzte, unter Musikern übliche Definition des „Legatissimo“ als ein Fortklingen in den nächsten Ton hinein ist gelöscht und durch eine banale Worterklärung ersetzt worden. Ein korrekt ausgeführtes Legato bedeutet eine vollkommene Bindung, die logisch wie technisch nicht gesteigert werden kann. Gesteigert werden kann nur das Adverb: legato, più legato, legatissimo.
Andere Sprachlapsus: Die „Gruppenbildung durch Artikulation“ (Th. Wiehmayer 1917, Hermann Keller 1955 u. a.), die nicht mehr ausssagt, als dass eine durch einen Bogen verbundene Notengruppe eine Gruppe bildet. Oder der haarsträubende Satz: „Die Bindung der Liaison [franz. Bindung] geht über das normale Legato [ital. Bindung] hinaus.“ (Hans Klotz 1984)
Es geht mir im Kern nicht um das Wort als Zeichen für einen Gegenstand (kann man im Wörterbuch nachschlagen), sondern um das Wort in seiner geistigen Bedeutung (Begriff, Vorstellung, Idee), die jedoch erst in einem Wortverbund verständlich wird (und damit die Theoriebildung ermöglicht). Wir haben aber eine Sprache, die immer stärker von Politikern, Juristen, Naturwissenschaftlern und immer weniger von Denkern und Dichtern geprägt wird. Dadurch haben wir die Aufklärung verpasst und geglaubt, unser traditionelles Kulturgut einmotten zu können. Die Folgen sind verheerend: wir sind dabei, unsere Menschlichkeit aufzugeben. Wer das weiß, hat die Pflicht, es auszusprechen. Aus diesen Erkenntnissen ergibt sich zugleich die Lösung: universelle Bildung, und diese basiert auf dem Wort. Welche Rolle die Musik dabei spielen kann? Im Gegensatz zur Sprache verweist Musik auf kein Anderes. Sie entzieht sich (innerlich) dem Raum und der Zeit (die sie frei gestaltet), sie erleidet keine Subjekt-Objekt-Spaltung (Form und Gehalt sind identisch) und ist daher, auch wenn sie minderwertig ist, immer wahr. Und in pragmatischer Hinsicht kann man von ihr lernen: lege jedes Wort unter die Lupe, wie du es in der Musik mit jedem Ton machen musst. Critilus (Diskussion) 22:23, 7. Dez. 2015 (CET)Beantworten
Wir haben aber eine Sprache, die immer stärker von Politikern, Juristen, Naturwissenschaftlern und immer weniger von Denkern und Dichtern geprägt wird. Dadurch haben wir die Aufklärung verpasst und geglaubt, unser traditionelles Kulturgut einmotten zu können. Die Folgen sind verheerend: wir sind dabei, unsere Menschlichkeit aufzugeben...
Schuster, bleib bei deinem Leisten. Die Diskussionsseite dient der Verbesserung des Artikels, nicht der Darstellung der Privatphilosophie des WP Autors, auch wenn dieser glaubt, der Menschheit etwas Bahnbrechendes mitteilen zu müssen. Habe mit das auch oft sagen lassen müssen. HarWie (Diskussion) 09:49, 7. Jan. 2019 (CET)Beantworten
Hallo, habe die "Lücke" durch die "Pause" ersetzt. Wobei die Lücke durchaus etwas Positives sein kann: Parklücke. Siehe: die Lücke ist nicht zwangsläufig defizitär. --Brahmavihara (Diskussion) 08:49, 8. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Überarbeitung erforderlich[Quelltext bearbeiten]

Der Artikel müsste anhand wichtiger Publikationen zu diesem Thema überarbeitet werden. (Paul Badura-Skoda, Ludger Lohmann, Siegbert Rampe u.a.). Einiges ist ganz einfach falsch oder „unausgegoren“. (Punkt, Keil etc.). HarWie (Diskussion) 11:26, 16. Jan. 2019 (CET)Beantworten