Diskussion:Assoziative Dateiverwaltung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Unix und assoziative Dateiverwaltung[Quelltext bearbeiten]

Folgendes erscheint mir fragwürdig:

In den UNIX-artigen Betriebssystemen sind viele der Problemstellungen anders geartet, bzw. nicht in dieser Form vorhanden. Zum einen sind die Möglichkeiten im Umgang mit Dateisystemen flexibler, und zum Anderen haben sich die Entwickler der verbreiteten modernen Desktop-Umgebungen (KDE, GNOME, Finder in Mac OS X, etc.) schon vor langer Zeit für den Einsatz von URL-basierten virtuellen Dateisystemen entschieden, die eine nahtlose Integration neuer Ansätze in das vorhandene System ermöglichen – so steht für jede Applikation, die das VFS einer Desktop-Umgebung nutzt, automatisch auch deren Möglichkeiten zur Verfügung.

Nun benutze ich seit Jahren nichts anderes als eben ein UNIX-artiges Betriebssystem (Debian GNU/Linux) mit einer der genannten Desktop-Umgebungen (GNOME). Der einzige Unterschied zu NTFS ist, dass ich hier nicht die behämmerten Laufwerksbuchstaben habe. Ansonsten kann ich nicht erkennen, inwiefern es unter UNIX einfacher sein sollte, dieses Konzept (was so, wie mir scheint noch nirgends realisiert ist) umzusetzen. Ich habe hier auch ein ganz normales hierarchisches Dateisystem, bzw. einen Verzeichnisbaum, der bei "/" (root) anfängt. Wo ist da der prinzipielle Unterschied zu "C:\"? Sicher kann ich in Nautilus URL wie smb://schlagmichtot/IrgendeineFreigabe eingeben, während es unter Win \\SERVER\\share heißt. Na und? Bei allen anderen Protokollen verliert sich dieser Unterschied in der Repräsentation: ftp://, http:// undsoweiter werden auch unter Windows in der klassischen URI-Form angegeben.

Ohnehin ist mir vollkommen unklar, was das mit "assoziativer Dateiverwaltung" zu tun haben soll. Was ist an einer URL "assozitativer" als an einem DOS-Verzeichnispfad? Gerade mal genau gar nix. Wäre also dafür, diesen Absatz zu entsorgen.--Johannes Rohr Diskussion 22:25, 29. Jun 2006 (CEST)

Ach so, jetzt habe ich den Absatz verstanden. Gemeint ist einfach, dass sich ein solches Dateisystem leichter einbiden ließe - über FUSE, GNOME-VFS oder kioslaves. Aber auch das überzeugt nicht, denn ähnliches gibt es auch in der Windows-Welt, also installierbare Dateisystemstreiber - siehe etwa Gmail-drive oder ext2ifs. Es bleibt also dabei. Der Absatz ist so nicht überzeugend und sollte raus.--Johannes Rohr Diskussion 22:33, 29. Jun 2006 (CEST)
Der Unterschied ist die Art und Weise, wie es abgebildet wird. Klar sind die UNIX-Dateisysteme prinzipiell ebenso wie die Windows-Dateisysteme hierarchisch, aber darum geht es nicht, sondern um die Möglichkeiten, Informationen über diese Hierarchie darzustellen (z.B. über procfs/sysfs/configfs und die verschiedenen fuse-module und ähnliches), die zwar unter NT prinzipiell möglich, aber defacto ungenutzt bleibt, und die unter UNIX-Systemen seit jahren exzessiv von den GUIs genutzten VFS (wie auch das GNOME-VFS)... Wenn ich etwa von der KDE ausgehe, so wird ziemlich viel über das VFS abgebildet und kann auch aktiv genutzt werden. Das VFS ist de-facto das, was Microsoft mit WinFS ursprünglich erreichen wollte (wenn man die Möglichkeiten, tools wie cat oder beagle zu integrieren in betracht zieht)... Man kann von jeder Applikation, die das VFS nutzt, auf die vollen Möglichkeiten des VFS zurückgreifen (Kopete z.B. macht so seine filetransfers... Ein transfer fish://user@server/path/file -> kopete://user/file ist dementsprechend nichts ungewöhnliches) ... Assoziative Dateiverwaltung steht somit im Gegensatz zu hierarchischer Dateiverwaltung für die Zuordnung (assoziation) von Informationen untereinander auf der Basis ihrer Beziehung zueinander und dem einfachen Bedarf einer Beziehung. Die Datenorganisation konzentriert sich heute also mehr auf das "Was?" als auf das "Wo?" ... Und ein Kernpunkt bei dem "Was" ist zweifelsfrei das "Was noch..." ...
Klar, du hast in NT das selbe Potential, aber es wird bei weitem nicht so genutzt... Es gibt unter Pre-Vista keine so mächtigen Frameworks wie kio oder Gnome-VFS, es gibt einzellösungen, aber nichts, das von der gesammten Desktop-Umgebung einheitlich erreichbar ist (kio als auch gnome-vfs sind zwar bestandteile ihrer Desktop-Umgebungen, können aber problemlos seperat, etwa durch console-anwendungen genutzt werden, auch existieren Ansätze von connectoren für beide und weitere systeme, die von FreeDesktop unterstützt werden) ... Das obige Beispiel mit Kopete ist also bezeichnend... Denn der Zugriff unter heutigem Windows ist beiweitem weder transparent noch einheitlich. So findet man mit Google Desktop die Inhalte zwar schnell und komfortabel, muss dies aber über ein externes tool tun und kann nicht "einfach" auf den Dateidialog zurückgreifen... Man kann nicht einfach von beliebigen Orten auf das Netz zugreifen (weil viele Applikationen, teilweise auch solche von Microsoft, die Nutzung von Laufwerksbuchstaben unsinnigerweise erzwingen bzw zu schlecht programmiert sind um die SMB-Pfad-Syntax gebrauchen zu können) ... geschweigedenn auf andere im dateisystem abgebildete funktionen... Es gibt zwar ansätze, dies über Pseudo-Netzwerkslaufwerke zu tun, dabei handelt es sich jedoch überwiegend um Insellösungen, die immer wieder mit "tricks" arbeiten um funktionen, die eben normalerweise das VFS biete (authentifikation über die URL, etc.) künstlich abzubilden... Gut, ich befürchte ich habe es hier noch komplizierter erklärt als der Artikel...
Kurz gesagt hat NT zwar das Potential, kann es aber aus kompatibilitäts- und implementierungsgründen bislang nicht annähernd nutzen. Mit Vista gehört der Absatz natürlich korregiert - jedoch mittlerweile auch nicht mehr so gravierend wie ursprünglich anzunehmen war... --PSIplus Ψ 04:22, 25. Sep 2006 (CEST)