Diskussion:Bean Cars

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Oberflächlich[Quelltext bearbeiten]

Leider ist der Artikel etwas oberflächlich und wird der Bedeutung, die die Firma Bean in en Zwanzigerjahren genoß, nicht gerecht. Wenn man tiefer einsteigen will, empfehle ich die Literatur von Jonathan Wood, "The Bean", Shire Publ., Princes Risborough, Bucks. 2001.

zur Firmengeschichte:

Die im 19.Jahrhundert gegründete Fa. Harper, Sons & Bean beschäftigte sich mit Metallverarbeitung und Maschinenbau. Um 1911 hatte man immerhin bereits 200 Arbeiter (Wood S.5). Im 1. Weltkrieg kam Munitionsfertigung hinzu, Deutsche Kriegsgefangene mußten im nahegelegenen Tipton eine Zünderfabrik bauen, die 1916 fertig war, Umsatz und Gewinne der Firma stiegen gewaltig. George Bean wurde 1919 für seine Verdienste um den Kriegserfolg geadelt.

Am Ende des 1.Weltkrieges entschied die Firmenleitung, die neu gewonnenen Kapazitäten des Werkes zur Automobilproduktion zu nutzen. Hierbei war Ford das große Vorbild (Wood S.3): Es sollte ein einigermaßen solides und erprobtes Auto in Massen produziert und dadurch die Preise niedrig gehalten werden. Da man über eigene Erfahrungen im Automobilbau nicht verfügte, wurden kurzerhand von der Perry Motors Co. die Lizenz- und Nachbaurechte eines 1,8-Liter-Wagens erworben: Dieses Fahrzeug, 1913/4 entwickelt und bis 1916 in Serie gebaut, war auch 1919 noch hinreichend modern, um zeitgemäßen Ansprüchen zu genügen.

Nach einigen wenigen Vorsetrienfahrzeugen Ende 1919 begann die Produktion Anfang 1920. Bean war die erste Firma in Großbritannien, die ein Fließband installierte, und infolgedessen stieg die monatliche Produktion rapide: im Juli auf 505 Fahrzeuge (Wood S.9) - insgesamt wird die Jahresproduktion 1920 auf ca.2000 Fahrzeuge geschätzt - und damit fast 100 mehr als im gleichen Jahr von Morris produziert wurden. Allerdings hatte man offenbar übersehen, daß zumindest zur damaligen Zeit die Automobilproduktion ein Saisongeschäft war, die Produktionsspitze wurde regelmäßig im Frühjahr und Frühsommer erreicht, dann fiel die Produktion im Herbst wieder stark ab. So mußte auch für die Firma Bean im Oktober 1920 vorübergehend receavership -etwa der deutschen Insolvenzverwaltung entsprechend- angeordnet werden, und die Produktion ruhte bis November 1921 (Wood S.10). 1922 müssen etwa 3.000 Fahrzeuge gefertigt worden sein und damit mehr als z.B. von der Fa. Austin (2.559 Stück). Die Produktion hatte damit allerdings ihren Höhepunkt erreicht, trotz Einführung neuer Typen sank sie in den Folgejahren immer mehr. 1924 hatte man bei Bean auch mit der Fertigung leicher LKW begonnen. Die PKW-Produktion wurde 1929, die Nutzfahrzeugproduktiion 1931 eingestellt.

Die Geschichte der Firma weist einige Parallelen zur deutschen Firma Brennabor in den Zwanzigerjahren auf: Hier wie dort produzierte man im 1. Weltkrieg Munition und begann danach mit der Fertigung eines Wagens der unteren Mittelklasse in großen Stückzahlen und war damit einer der erfolgreichsten Automobilproduzenten des Landes. Der Niedergang setzte ein, als man größere teilweise technisch nicht ausgereifte Autos zu bauen begann. Hierbei spielte sicher auch eine Rolle, daß die mit diesen größeren Modellen angesprochene Käuferschicht nicht ihr Auto bei einem Massenproduzenten kauft, sondern von einer Firma mit gehobenem Sozialprestige.

Zu den Fahrzeugen: Gebaut wurden folgende Typen:

11.9 HP Mod.1 u.2: Das Fahrzeug entsprach völlig dem Perry, war keine Weiterentwicklung, sondern ein Weiterbau, Bauzeit Anfang 1920 bis Mitte 1924 (mit konkursbedingter Produktionsunterbrechung Okt.20 bis Nov.21), insgesamt ca.7.500 Stück (Wood S.31)

12 HP Mod.4: Dieses war die Weiterentwicklung des Typs 1 bzw.2: Gleicher Motor, aber längerer Radstand, die technischen Daten entsprechen denen, die Culshaw-Horrobin für den Typ 11.9 angibt. Der Typ wurde gebaut von Mai 1924 bis 1927 in insgesamt ca.3.000 Exemplaren (Wood S.15, 31. Etliche Quellen differenzieren nicht zwischen Mod. 1 u.2 einerseits und Mod.4 andererseits.

14 HP Mod.3: Neuentwicklung, 2,4-Liter-Motor mit 32 PS, gebaut Oktober 1923 bis 1927, insgesamt ca.3.500 Stück (Wood S.13, 20, 31).

short 14 Mod.6 (bei Culshaw-Horrobin nicht erwähnt): Löste 1927 den Typ 14 ab: Hatte das kürzere Fahrgestell des Typ 12, kombiniert mit dem Motor des Typ 14 : ca. 1.000 Stück von Anfang 1927 bis 1928 (Wood S.19, 20, 31)

18/50 HP: Ein Sechszylinder mit 2,7-Liter-Meadows-Motor, der das Typenprogramm nach oben abrunden sollte, gebaut von Ende 1926 bis 1928. Meadows lieferte 500 Motoren (The Automob.1983), insgesamt sollen 435 Fahrzeuge gefertigt worden sein (Wood S.19, 31)

14/40, 14/45 HP (Typ 8): Gegenüber dem Typ 14 geringerer Hub, aber höhere Leistung, die beim 14/45 HP nochmals um 5 PS gesteigert wurde, Prototypen ab Sept.1927, Produktion ab Januar 1928 (Typ 14/40) bzw. März 1928 (Typ 18/45) bis 1929, insgesamt ca. 2.000 Stück. Der Typ war offenbar nicht ausgereift und hatte etliche Mängel, die nicht dauerhaft behoben werden konnten und schließlich den Ruf der Firma völlig ruinierten, sodaß die PKW-Produktion im Jahr 1929 eingestellt wurde.

14/70 HP: Sport-bzw. Rennvariante des 14/45 HP, in der derm Motor bei glreichem Hubraum 70 statt 45 PS entlockt wurden: Nur wenige Fahrzeuge(5 - 10 Stück?) 1928/9 (Woods S.21, 22)

Nutzfahrzeuge:

Die Produktion begann 1924 und endete Ende 1931. Man baute leichte LKW, deren Motoren üblicherweise aus dem PKW-Programm stammten. Neben LKW wurden von jedem Typ auch Kleinbusausführungen (mit bis zu 14 Sitzen) hergestellt.

Mod.5 (20/25 cwt): Motor des Mod.3, 1 bis 1,25 to Nutzlast, gebaut von 1924 bis Juni 1927 in ca.2.900 Stück (Wood S.28, 31)

Mod.11, 30 cwt: Dieser Anderthalbtonner mit leicht erhöhter Ladekapazität und Motor des 14/40 bzw.14/45 löste im Juni 1927 das Mod.5 ab und blieb bis 1929 in Produktion, gebaut wurdenn ca.3.100 Stück (Wood S.28, 29, 31).

Mod.14 Empire: Zwei- bis Zweieinhalbtonner mit 3,7-Liter- Vierzylinder- Ricardo-Ottomotor. Von 1929 bis März 1931 entstanden ca.140 Stück (Wood S. 31).

Mod.20 New Era: Eintonner mit Motor des 14/45 PS Mod.8, ca.230 Stück im Jahr 1931 (Wood S. 30, 31).

--Automobilia8545 (Diskussion) 11:46, 9. Okt. 2017 (CEST)[Beantworten]

Das Buch kostet nicht viel, das werde ich mir kaufen. Dann sehen wir weiter. Das wird allerdings etwas dauern, weil ich zur Zeit US-Marken abarbeite. --Buch-t (Diskussion) 16:50, 14. Okt. 2017 (CEST)[Beantworten]