Diskussion:Belagerung von Jerusalem (1099)

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Belagerung von Jerusalem[Quelltext bearbeiten]

Wieso nahmen bei der Belagerung so wenig Kreuzriiter teil? Und wie groß waren eigentlich die Verluste auf beider Seiten? (nicht signierter Beitrag von King789 (Diskussion | Beiträge) )

13.500 sind nicht wenig. Diese 13.500 waren alle kampffähigen Männer die übrig waren. Die anderen waren unterwegs gestorben oder in eroberten Ländereien zurückgeblieben (Bohemund von Tarent mit einem Teil seines Kontingents in Antiochia und Balduin von Boulogne mit seinen Männern in Edessa).--Herrgott 17:23, 7. Sep. 2009 (CEST)[Beantworten]

Eroberung von Jerusalem durch die Fatimiden[Quelltext bearbeiten]

Es sollte auch erwähnt werden, daß Jerusalem erst im August 1098 durch die schiitischen Fatimiden erobert worden war. Bei dem auf die Eroberung folgenden Massaker wurden 3000 sunnitische Moslems von ihren Glaubensbrüdern abgeschlachtet (und unzählige Christen und Juden). Diese Auseinandersetzungen unter den Moslems hatte die Verteidigung der Stadt in Mitleidenschaft gezogen.

Eine der Motivationen der Kreuzzüge waren die andauernden Eroberungen und Rückeroberungen von Jerusalem (Sassaniden, Omayiaden, Abassiden, Fatimiden, Seldschuken), die im Abstand von wenigen Jahrzehnten immer wieder einen enormen Blutzoll unter der Bevölkerung, aber auch den "zufällig" sich in Jerusalem aufhaltenden Pilgern forderten. (nicht signierter Beitrag von 178.26.192.198 (Diskussion) 19:47, 22. Aug. 2011 (CEST)) [Beantworten]

Hast Du auch einen zitierfähigen Beleg für die 3000 sunnitischen Opfer? Ich würde die Zahlenangabe sonst entfernen wollen. --Herrgott 12:40, 27. Sep. 2011 (CEST)[Beantworten]
Dieser kuriose Edit aus dem letzten Dezember ist bis jetzt unberichtigt geblieben. Ich stelle das mal wieder her, meine aber wie Herrgott, dass es hier eigtl. eines Belegs bedürfte. Ich werde mal nachsehen, was ich finde. Wenn ich in einigen Tagen noch keinen Nachweis gefunden habe, nehme ich die Zahl heraus.--Jordi (Diskussion) 22:03, 31. Mai 2013 (CEST)[Beantworten]
Es handelt sich nach Sichtung der Literatur um eine Verwechslung, offensichtlich bezieht sich die Nachricht von den Opfern innermuslimischer Auseinandersetzungen (und die nach wie vor unbelegte Zahl von "3000" Ermordeten) auf die Unruhen von 1076 (Kämpfe zw. Sunniten und Schiiten und evtl. "Säuberungen" nach der seldschukischen Besetzung der Stadt einige Jahre zuvor), denen wohl hauptsächlich Schiiten (Anhänger der aus der Stadt vertriebenen Fatimiden) zum Opfer fielen, in den christlichen Vierteln soll es 1076 dagegen ruhig geblieben sein (Milger, Die Kreuzzüge). Ob es auch 1098 nach der fatimidischen Rückeroberung zu Massakern kam, ist unklar, Tötungen von Gegnern werden teils vermutet (Jones, Die Kreuzzüge), Vertreibungen seldschukischer Parteigänger ausdrücklich genannt, die Behandlung der seldschukischen Verteidiger selbst soll dagegen sehr zuvorkommend gewesen sein. Ibn al-Atir erwähnt nichts von einem Massaker (was nicht bedeuten muss, dass es keine Tötungen gab) und spricht im Gegenteil davon, Al-Adfal habe die unterlegenen seldschukischen Emire freundlich behandelt (sie sogar mit Geschenken versehen) und ihnen mit ihren Männern den Rückzug nach Damaskus gestattet. Runciman (Geschichte der Kreuzzüge) schildert die Eroberung Jerusalems von 1098 und erwähnt den freien Abzug der Verteidiger, Mayer (Geschichte der Kreuzzüge) streift den fatimidischen Vorstoß von 1098 nur ganz kurz. Beide machen (wie schon Ibn al-Atir) klar, dass die Ägypter die durch den Einmarsch der Kreuzfahrer mitverursachte und von Selbstständigkeitsbestrebungen der Kleinemire verstärkte Schwäche der seldschukischen Macht mit diesem Vorstoß nach Palästina ausnutzen wollten, um die Verhältnisse vor 1071 (als Jerusalem fatimidisch war) wiederherzustellen. Wie Heinz Halm (in Geschichte der arabischen Welt) ausführt, war den Fatimiden auch nicht klar, welche Bedeutung Jerusalem für die Franken hatte; sie glaubten sogar, ein Abkommen mit den Kreuzfahrern treffen zu können, wonach diese den Norden Palästinas und den Libanon behalten dürften, aber Jerusalem bei Ägypten bliebe.
Jedenfalls ist der hier inkriminierte Satz schon in der ursprünglichen Fassung Unsinn, das gilt auch für andere Aussagen im Eingangsstatement von Benutzer 178.26.192.198 (die "andauernden Eroberungen und Rückeroberungen von Jerusalem (...) im Abstand von wenigen Jahrzehnten" seit 614 gab es nicht, die wirklich turbulente Phase hatte ja erst mit dem seldschukischen Einfall um 1070 begonnen, vorher war Jerusalem 100 Jahre lang unangefochten ägyptisch-fatimidisch, davor 200 Jahre lang abbasidisch gewesen). Teils finden sich diese Missverständnisse auch im einleitenden Absatz des Artikels wieder, der ohnehin überarbeitet werden muss (vgl. dazu die Überarbeitung des geschichtlichen Teils der Darstellung im Artikel Jerusalem, die bisher ähnlich verzerrt war).--Jordi (Diskussion) 11:03, 8. Jun. 2013 (CEST)[Beantworten]

Nach der Zerstörung der Grabeskirche, einem der wichtigsten Heiligtümer der Christenheit in... kann so nicht stehen bleiben. Jerusalem unter christlicher Herrschaft zu bringen und damit auch die Wallfahrt nach Jerusalem zu ermöglichen ist nur einer der Motivationen, die den ersten Kreuzzug initiieren. Die Zerstörung der Grabeskirche als erstes Argument in diesem Artikel redet der Kreuzzugspropaganda Urbans II. nach dem Mund; die wahren Hintergründe liegen aber u.a. in den Folgen der Schlacht von Manzikert. Sie sind zu vielschichtig, um in diesem Artikel überhaupt angeführt zu werden. --Hig 15:09, 1. Mai 2010 (CEST)[Beantworten]

In Vorbereitung einer grundlegenden Überarbeitung hier mal ein paar grundsätzliche Anmerkungen:
Die Hintergründe sind sehr vielschichtig, müssten sich aber trotzdem zumindest korrekt (also halbwegs dem Stand der Forschung entsprechend) zusammenfassen lassen, zumal das hier ja auch nicht der einzige Artikel ist, der sich mit dem ersten Kreuzzug befasst, und in anderen Artikel dazu auch schon etwas stehen müsste. Im Fokus dieses Artikels hier stehen ja auch gar nicht so sehr die generellen Ursachen der Kreuzzüge, sondern speziell die Motivationen jener Kreuzfahrer, die in Jerusalem nach der Eroberung ein großes Massaker anrichteten.
Ein Teil der Literatur der 1950er und 1960er Jahre fiel gewissermaßen tatsächlich auf die "Kreuzzugspropaganda Urbans II." herein, indem sie mehr oder weniger dazu neigte, dessen Argumente (Bedrohung und Misshandlung christlicher Pilger im muslimischen Machtbereich) für bare Münze zu nehmen und den Kreuzzug als einen im Grundsatz gerechtfertigten Verteidigungskrieg hinzustellen. Die Erwähnung von Manzikert schlägt ja im Grunde auch in diese Kerbe. Das Massaker von 1099 wurde in diesem Zusammenhang z.T. sogar in der allgemeinenzyklopädischen Darstellung der Kreuzzüge verschwiegen oder mit wenigen Worten übergangen (zu dem Befund vgl. Hansjörg Biener, Die Kreuzzüge in Lehrplan und Schulbuch (...) des 20. und 21. Jahrhunderts, 2011). Mehr oder weniger auf diesem Stand bewegt sich die Darstellung in der Einleitung dieses Artikels und in der bisherigen Darstellung im Geschichtsteil des Artikels über Jerusalem.
Die frühere Literatur hatte diesen Fehler übrigens nicht begangen; zwar feierte sie die Kreuzfahren häufig als opferbereite Helden und Männer, die gegen orientalische Rückständigkeit für westliche Ideale kämpften (typische Sichtweise des 18. und 19. Jh.), hatte aber stets die Unmenschlichkeit der Jerusalemer Morde betont und die Kreuzfahrer dafür schwer gerügt. Erst nach den Erfahrungen in der 1. Hälfte des 20. Jh. erschien es einem Teil der Autoren offenbar tunlich, nicht darüber zu reden. Anders als in der Zeit davor waren die schrecklichen Umstände der Eroberung Jerusalems durch die Kreuzfahrer deshalb in der Nachkriegszeit kein Thema und im allgemeinen Bewusstsein wenig präsent.
In den 1970er Jahren setzte sich dann eine eher materialistische Sichtweise durch, die den Kreuzfahrern im Wesentlichen eigennützige Motive und Bereicherungsabsicht unterstellte und die kirchliche Kreuzzugspolitik als eine Art Frühimperialismus verstand. Das Massaker von 1099 wurde in diesen Darstellungen gewissermaßen "wiederentdeckt" und als Beleg für die unlauteren Absichten der Kreuzfahrer herangezogen, der Widerspruch zwischen angeblichen christlichen Motiven und Gewaltexzessen als Zeichen einer Doppelmoral gedeutet, in der die religiösen Motive nur eine Art "ideologischen Überbau" darstellen und die "wahren Motive" (Eroberungslust und Beutegier) überdecken. Auf dieser Linie liegt auch die Interpretation Peter Milgers, wenn er glaubt, das Massaker sei Teil eines durchdachten Vorgehens gewesen, um die eroberten Städte planmäßig zu entvölkern und für sich in Besitz zu nehmen, was stark an die Nazi-Pläne für die Neubesiedlung Osteuropas erinnert. Ein solches Denken ist dem Hochmittelalter aber eher fremd (das Volk gehörte ja zur erbeuteten Burg oder Stadt dazu und es wäre töricht, es planmäßig auszurotten).
John Riley stellte dieses Deutungsmodell radikal in Frage, indem er aufwies, dass die Kreuzfahrer v.a. beim ersten Kreuzzug tatsächlich in allererster Linie religiös motiviert waren und ihren Zug als Pilgerfahrt und Gottesdienst verstanden. Darüber entbrannte in den 1980er Jahren eine Kontroverse, an deren Ende sich die angelsächsische Kreuzzugsforschung mit Riley an der Spitze meistenteils durchsetzte. Die vermittelnde Position, die H.E. Mayer in dieser Frage einnimmt, ist vielleicht am ehesten geeignet, allgemein akzeptiert zu werden und als Grundlage weiterer Überlegungen zu dienen. Im Übrigen hatte auch schon der (von Riley scharf kritisierte) Jonathan Prawer die Kreuzritter als typische Vertreter des Rittertums ihrer Zeit gezeichnet: abergläubische Gewaltmenschen mit ständig schlechtem Gewissen, die in dauernder Angst um ihr jenseitiges Seelenheil leben und Gelegenheiten suchen, ihre Untaten einigermaßen erträglich abzubüßen. Die sprichwörtliche Beutesucht und Neigung zu Gewaltausbrüchen muss also keinesfalls bedeuten, dass die religiösen Motive nicht echt und nur vorgeschoben wären.
(Fortsetzung folgt)--Jordi (Diskussion) 15:18, 8. Jun. 2013 (CEST)[Beantworten]

Massaker: Beleg fundemental falsch![Quelltext bearbeiten]

Liebe Autoren,

die in diesem Artikel angeführte Fußnote 1 (Jaspert: Die Kreuzzüge, S. 42) bezüglich des Massakers im Anschluss an die Eroberung ist KEIN Beleg für die hier dargelegte Deutung. Jaspert sagt wortwörtlich, dass die Schilderungen der Greuel auf alttestamentliche Vorbilder zurückgriffen, nicht die Kreuzfahrer selber! Das ist ein fundamentaler Unterschied! Wenn Belege eingeflochten werden, dann bitte ich um korrekte Verweise!

Gruß, Abe (nicht signierter Beitrag von 88.130.77.155 (Diskussion) 16:25, 1. Dez. 2010 (CET)) [Beantworten]

Stimmt genau! Und deshalb geändert! Str1977 (Diskussion) 12:28, 21. Mai 2012 (CEST)[Beantworten]
Dazu:

"Die genaue Zahl der massakrierten Bürger Jerusalems ist nicht bekannt.Nach den Angaben der Chronisten schwankt sie zwischen zehntausend und hunderttausend. Der persische Reisende Nasr-i-Khosraw, der Jerusalem um 1050 besuchte, hatte allerdings die gesamte Einwohnerschaft Jerusalems nur auf zwanzigtausend Menschen geschätzt. Außerdem waren die Christen vor Beginn der Belagerung weitestgehend aus der Stadt ausgewiesen worden, um alle Möglichkeiten einer Kollaboration mit dem Feind auszuschliesen. Auch muss man noch die Garnison abziehen, welche der Stadt bereits den Rücken gekehrt hatte. Es ist daher nicht auszuschließen, dass für die Opfer vielfach genannten Zahlen überzogen waren. ... Merkwürdigerweise deckt sich dieser Bericht(Raimund von Aguilers) über die Menge des vergossenen Blutes , das angeblich "bis zu den Zügeln der Pferde" reichte, nahezu wortgleich mit der"Offenbarung der Johannes"(14, 19-20)," Aus: "Die Hospitaliter im Königreich Jerusalem" von Ernst Staehle (nicht signierter Beitrag von 46.115.90.22 (Diskussion) 07:54, 22. Apr. 2013 (CEST))[Beantworten]

Das Massaker war geplant[Quelltext bearbeiten]

Eine Anregung. Das Massaker betreffend wurden nicht alle Quellen oder Passagen (W.v.Tyros)herangezogen. Der Artikel hebt militärische Aspekte hervor, was sicher den Erwartungen vieler Leser entgegenkommt. Es gibt aber auch andere. Die sich etwa die Frage stellen, warum die Eroberer alle Bewohner umbrachten. Das war weder bei Christen noch bei Muslimen der Brauch. Wenn sich eine Stadt zur Wehr gesetzt hatte, wurde eine zeit lang weiter geplündert und getötet, auch wenn kein Widerstand mehr geleistet wurde. (Statt Besoldung) Aber nach einem ungeschriebenen Gesetz geboten die Anführer nach einigen Stunden Einhalt, um einen Teil der Bevölkerung am Leben zu erhalten, und damit die Wirtschaftskraft der Stadt. Tote zahlen keine Steuern, üben kein Handwerk aus, treiben keinen Handel. Schon bald häufen sich die Klagen, Jerusalem sei eine sehr arme Stadt. Warum verfuhren die Kreuzträger anders? Die Mehrheit der abendländischen Historiker fällt und ein Grund ein: Ein Blutrausch. Die Autoren sind vorsichtiger. Sie geben keine Gründe an. Bei einem sorgfältigeren Studium der Quellen hätten sie Gründe gefunden. Und daraus ergibt sich ein vom Artikel abweichendes Bild.

Kein Blutrausch. Sachlich begründete, systematische Tötungen nach der Erstürmung

Laut Raimund von Aguilers hielten die Anführer vor der Erstürmung eine Versammlung ab.

Besprochen wurde auch, dass einer der Fürsten zum König gewählt werden sollte, der die Stadt regieren solle..."

Wilhelm von Tyrus teilt einen weiteren Beschluss mit:

"Sie waren vor der Eroberung der Stadt miteinander übereingekommen, dass jeder seine Erwerbungen nach Eigentumsrecht ohne Widerspruch für immer besitzen solle, wenn die Stadt im Sturm genommen sei."

Und der Chronist fährt fort:

"Unde urbem perlustrantes diligentius ... Daher durchstreiften sie die Stadt sorgfältig und drängten sehr ungestüm auf die Ermordung der Bürger, erbrachen die Winkel der Stadt, auch die Verstecke und geheimen Gelasse der Bürger, brachten ein Schild oder ein andere Waffe am Eingang an. Das sollte den Nahenden ein Zeichen sein, den Schritt nicht anzuhalten, sondern weiterzugehen, weil der Ort schon von anderen besetzt sei ... Das Haus aber, das einer erbrach, nahm er sich mit allem, was darin war, für immer rechtlich in Besitz."

Laut Wilhelm von Tyrus gehörte etwa ein Viertel der Häuser Christen, und die meisten waren Bürger Ostroms. Daher drohten Rechtshändel. Fulcher von Chartres zur Rechtslage:

"Nach dem großen Gemetzel betraten sie die Häuser und ergriffen alles, was sie vorfanden. Es geschah so, dass jeder, der zuerst ein Haus betrat, ob er reich oder arm war, nicht von einem anderen Franken bedroht wurde. Er durfte das Haus oder den Palast, oder was er fand, besetzen und besitzen, als wäre es sein eigen. So einigten sie sich gegenseitig über ihr Recht auf Besitz. Auf diese Weise wurden viele arme Leute reich."

Albert von Aachen über die zweite Phase:

"Nach dem fürchterlichen und blutigen Hinmorden der Sarazenen, von denen dort (im Tempel) zehntausend erschlagen wurden ..., kehrten die Christen siegreich vom Palast zur Stadt zurück und machten nun viele Scharen von Heiden, die in ihrer Todesangst versprengt durch die Gassen irrten, mit dem Schwert nieder. Weiber, die in die befestigten Häuser und Paläste geflohen waren, durchbohrten sie mit dem Schwert. Kinder, noch saugend, rissen sie an den Füßen von der Brust der Mutter oder aus den Wiegen und warfen sie an die Wand und auf die Türschwellen und brachen ihnen das Genick. Andere machten sie mit den Waffen nieder, wieder andere töteten sie mit Steinen. Kein Alter und kein Geschlecht der Heiden wurde verschont. Wer zuerst in ein Haus oder einen Palast eindrang, behielt diesen in seinem Besitz, mit allem Gerät, mit Getreide, Gerste, Wein und Öl, Geld und Kleidern und allen Besitztümern. So wurden die Pilger Herren und Besitzer der ganzen Stadt."

Ein weiter sachlicher Grund: Bedrohung von außen.

Albert von Aachen gibt eine Ansprache wieder, die auf einer Versammlung der Anführer am 3. Tag nach der Erstürmung gehalten wurde.

„Nun aber hüten wir uns wohl, dass wir die Stadt nicht durch Habsucht und Trägheit oder Mitleid mit den Feinden wieder verlieren, indem wir die gefangenen und noch in der Stadt verbliebenen Heiden verschonen. Denn wenn wir etwa vom König von Babylon in schwerem Angriff belagert werden sollten, so würden wir bald von innen und außen bekämpft und besiegt und in ewige Verbannung und Knechtschaft weggeschleppt werden. Darum erscheint es uns als der erste und beste Rat, alle Sarazenen und Heiden, die jetzt noch gefangen gehalten sind, um vielleicht gegen Lösegeld freigelassen zu werden, unverzüglich mit dem Schwerte zu töten, damit wir nicht durch List und Betrug von ihnen Schaden nehmen."

Albert von Aachen beschreibt die Folgen dieser Konferenz:

"Von der Hinschlachtung der übriggebliebenen Heiden: Dieser Beschluss wurde gefasst und erging am dritten Tag nach der siegreichen Eroberung als Befehl von den Fürsten an das Volk hinaus. Und siehe, alle greifen zu den Waffen und werfen sich mit fürchterlichem Morden auf das ganze heidnische Volk, das noch übrig geblieben war ...

Auch der arabische Chronist Ibn al-Atir berichtet, die Beseitigung der Bevölkerung habe mehrere Tage gedauert:

"Die Einwohner wurden dem Schwert überliefert, und die Franken mordeten in der Stadt eine Woche lang."

Die Opfer- Muslime, Juden und Christen

Der arabische Chronist Ibn al-Qalanisi:

"Ein Teil der Bevölkerung floh zum Heiligtum, und eine große Menge wurde getötet. Die Juden versammelten sich in der Synagoge, und die Franken brannten sie über ihren Köpfen ab."

Nach Wilhelm von Tyrus waren vor der Ankunft der Kreuzfahrer nur die christlichen Männer im waffenfähigen Alter aus der Stadt gewiesen worden:

"Nachdem sie (die Muslime) dem (christlichen) Volke durch alle Arten von Foltern ihre Güter entrissen hatten, jagten sie bis auf die Alten und Kranken, die Frauen und die kleinen Kinder alle aus der Stadt, wo sie sich in kleinen Flecken verborgen hielten und täglich den Tod erwarteten."

Fulcher von Chartres:

"Was soll ich sagen? Niemand wurde am Leben gelassen. Weder Frauen noch Kinder wurden verschont."

. (nicht signierter Beitrag von 2003:8E:8F7D:6D2:899:7FEF:DD3A:78D4 (Diskussion | Beiträge) 19:43, 19. Jul 2016 (CEST))