Diskussion:Benoît Poelvoorde

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Mann beisst Hund[Quelltext bearbeiten]

In dem Artikel heißt es, der Film sei zynisch, also menschenverachtend. Richtig ist, dass gezeigt wird, dass die Protagonisten, ein Mörder und ein Filmteam, zynisch sind. Menschenverachtendes Handeln von Medienleuten wird dargestellt, und somit für den Zuschauer thematisiert. Das ist eigentlich genau das Gegenteil von Zynismus. Es sei denn, man ist selber ein gewissenloser Medienvertreter, und fühlt sich angeklagt, dann empfindt man die Anklage vielleicht als herabwürdigend. Soldaten fühlen sich ja auch oft herabgewürdigt, wenn jemand es zu sagen wagt, dass das Handwerk, das die Soldaten erlenen, das Handwerk des Tötens von Menschen ist, und dass die Ausübung im Töten von Menschen besteht. Wenn so etwas Wahres und Triviales Empörung hervorruft, zeigt dies lediglich, wie weit es mit der Aufklärung her ist (nämlich nicht allzuweit, die Volksverdummung ist anscheinend stärker), und wie die Machtverhältnisse zwischen der Definitionsmacht des Establishements und der schlichten Anschauung ungeschminkter Tatsachen sind. Das Problem zeigt sich doch insbesondere in der Kriegsberichterstattung, etwa im Golfkrieg. Irakische Soldaten zu töten war gut und erfolgreich und erfreulich, es wurde ausgeblendet, das es sich um Menschen handelt. Wenn ein US-Soldat fiel galt dies als vergeltungswürdiges Verbrechen wahwitziger Krimineller die es auzuradieren galt. Der Tod des Amerikaners wurde im Übrigen auch Saddam Hussein angelastet, und nicht etwa George Bush, obwohl Bush es war, der die jungen Amerikaner losgeschickt hatte den Irak zu erobern, und nicht etwa Saddam Hussein in Virginia gelandet ist um die USA zu erobern. Die Journalisten, welche die US-Army begleiteten, übernahmen die einseitige und naive Sichtweise amerikanischer Unteroffiziere. Diese "embetteted" Journalisten stehen nicht auf der Seite des Humanismus, noch nicht einmal auf der Seite des amerikanischen Volkers, sondern auf der Seite von deren Regierung, und sie stehen auch nicht auf der Seite der Rationalität oder der Wahrheit, sondern auf der Seite der Propaganda, ja sie machen sich zu Kollaborateueren, zu Komplizen der Regierung Bush. Der Film "Mann beißt Hund" zeigt ein Musterbeispiel einer solchen Komplizenschaft, in der es den Medienvertretern nur noch darum geht, welche Darstellung und welche Botschaft sich in den Medien gut verkaufen lässt, ungeachtet der Ungeheuerlichkeiten, an denen man teilnimmt. Gott sei Dank sind nicht alle Medienvertreter derart opportunistisch drauf. Aber der Umstand, das ein Großteil anständig ist, darf nicht dazu verleiten, die Unanständigkeiten anderer zu übersehen. Es ist mutig und gut, wenn die Verantwortungslosigkeit von Medienvertretern dargestellt und so für den Zuschauer thematisiert wird. Zynisch sind die im Film dargestellten Verhaltensmuster, der Film selber ist das Gegenteil. Beno Poelvoorde ist kein zynischer, sondern mutiger Film gelungen.